Friedrich (im Haus Baden II.)[2] war der Sohn von Hermann VI., Titular-Markgraf von Verona und Baden, sowie Anwärter auf die Herzogschaft von Österreich, und Gertrud von Babenberg, der Tochter Heinrichs des Grausamen von Österreich. Sie war die Nichte Herzog Friedrichs des Streitbaren von Österreich, des letzten Herrschers aus dem Haus der Babenberger. Sein Vater Hermann von Baden hatte zwar namens seiner Frau Anspruch auf Österreich erhoben, konnte seinen Anspruch auf die Nachfolge jedoch nicht durchsetzen, und starb jung im Alter von 25.
Gertrud weilte mit den beiden kleinen Kindern zu dieser Zeit in Meißen, Sachsen, bei der Verwandtschaft, und residierte dann als amtierende Herzogin am Kahlenberg zu Wien. Weil Ottokar Přemysl von Böhmen, der Gertruds Tante Margarete von Babenberg geheiratet und damit ebenfalls Erbansprüche hatte, Österreich 1251 ohne Widerstand besetzt hatte, floh die Familie in die Steiermark, wo Gertrud im Frieden von Ofen 1254 Teile dieses Herzogtums zugesprochen bekam. Gertrud lebte dann in Voitsberg und Judenburg, Friedrich kam zu seinem Schwager Herzog Ulrich III. von Kärnten in Obhut. Spätestens seit 1266, als er in das Mannesalter kam, übersiedelte er nach Bayern, wo er sich mit dem Staufer Konradin befreundete.
1267 schloss er sich Konradins Italienzug zur Rückeroberung des staufischen Erbes an. Zusammen mit seinem Freund, der sich als König von Jerusalem und Sizilien sah, zog Friedrich gegen Sizilien. Der Papst sah Konradin nur als Herzog von Schwaben und König von Jerusalem und machte Karl von Anjou, den Bruder Ludwigs IX. von Frankreich, zum König von Sizilien. 1267 zogen Konradin und Friedrich mit einem kleinen Heer gegen Karl von Anjou. Am 18. November 1267 wurde Konradin daraufhin von Papst Clemens IV.exkommuniziert und als König von Jerusalem abgesetzt.
Am 24. Juli 1268 zog Konradin umjubelt in Rom ein. Nach dem Abzug aus Rom schlugen Friedrich und er Karl von Anjou im Arnotal. Am 23. August kam es in den Abruzzen zu einer erneuten Schlacht mit dem angevinischen Heer, der später so genannten Schlacht bei Tagliacozzo. Zunächst waren die Truppen Konradins und Friedrichs im Vorteil, doch durch planloses Verfolgen des Feindes wendete sich das Blatt, und die beiden wurden von Karl von Anjou besiegt. Konradin und Friedrich gelang zwar die Flucht vom Schlachtfeld, am 8./9. September 1268 wurden sie aber bei Astura von Giovanni Frangipani, einem römischen Adligen, gefangen genommen und an Karl von Anjou ausgeliefert. Dieser ließ die beiden zusammen mit weiteren Gefolgsleuten Konradins zum Tode verurteilen, am 29. Oktober 1268 auf der Piazza Mercato in Neapel enthaupten und ihre Leichname in ungeweihter Erde verscharren.[3] Ihre Gebeine wurden später in der nahegelegenen Kirche Santa Maria del Carmine bestattet, wo sie noch heute ruhen.
Aus Friedrichs unmittelbar vor seiner Hinrichtung verfasstem Testament geht hervor, dass er verheiratet war. Denn er vermachte den beiden Herzögen Ludwig und Heinrich von Bayern das Land, das ihm in Österreich zustand, und empfahl ihnen seine Gattin und seine Schwester; seiner Mutter vergab er die Steiermark, all das natürlich ohne die Macht, tatsächlich über Österreich und die Steiermark zu verfügen.[4] Es sind keinerlei Quellen überliefert, aus denen Näheres über diese Ehefrau zu erfahren ist.[5]
Nachwirkung
1847 ließ der damalige Kronprinz und spätere König Maximilian II. von Bayern die Gebeine von Konradin ausgraben. Ein zweiter Bleisarg, der nicht geborgen werden konnte, da er unter den Chorstützen lag, enthält vermutlich die Gebeine Friedrichs.[4]
Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Frankfurt / Leipzig 1764, Erster Theil, S. 376–386, Textarchiv – Internet Archive
↑Hansmartin Schwarzmaier: Realität und Mythos. Ein rätselhaftes Dokument aus den letzten Stunden König Konradins und seines Freundes Friedrich von Baden-Österreich. In: Giovanni Vitolo, Vera Isabell Schwarz-Ricci (Hrsg.): Konradin (1252–1268). Eine Reise durch Geschichte, Recht und Mythos. Heidelberg University Publishing, Heidelberg 2022, S. 119–145, hier: S. 125, S. 125 u. S. 133. (Open Access PDF).