Fraurombach ist ein Stadtteil von Schlitz im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Geografie
Der Ort liegt südöstlich von Schlitz an der Fulda. Südwestlich des Dorfes verläuft die Landesstraße 3176, die Fraurombach mit Hutzdorf und Michelsrombach (Stadt Hünfeld) verbindet. Etwa 500 m östlich des Ortsrands, in Richtung Michelsrombach, quert die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg mit der Rombachtalbrücke das Rombachtal.
Geschichte
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes stammt von 743 als Ruohenbach. Die heutige Namensform ist erstmals 1470 bezeugt.
Originaltext aus der "Vita Sturmi":
"Navem egressi perambulantes circumquaque et considerantes terram, montes, colles, superioraet inferiora explorantes, ubi Dominus servis suis in solitudine ad inhabitandum demonstraret locum, tertio demum die adlocum pervenerunt, ubi flumen quod dicitur Luodera intrat in Fuldam.
Inde reversa nave coeperunt ad propriam remeare cellam, nihil tale reperientes, quod eorum placuisset obtutibus, praeter quod paulisper demorati sunt in loco qui dicitur Ruohenbach, ubi eis visum fuerat posse servos Dei utcumque sum fuerat posse servos Dei utcumque esse, non tarnen per omnia aestimantes venerando episcopo placuisse."[2]
Fraurombach gehörte zur Herrschaft Schlitz.[3] Hier galten die Schlitzer Verordnungen aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit Teilen des Fuldischen Rechts als Partikularrecht. Das Gemeine Recht galt nur, soweit diese speziellen Regelungen für einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielten. Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert. In der gerichtlichen Praxis wurden die Verordnungen aber nur noch selten angewandt.[4] Das Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.
Am 31. Dezember 1971 wurde Fraurombach im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Stadt Schlitz eingegliedert.[5]
Einwohnerzahlen
Fraurombach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018 |
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Jahr | | | | Einwohner |
1834 | | 324 |
1840 | | 304 |
1846 | | 281 |
1852 | | 269 |
1858 | | 279 |
1864 | | 247 |
1871 | | 248 |
1875 | | 244 |
1885 | | 234 |
1895 | | 243 |
1905 | | 226 |
1910 | | 225 |
1925 | | 229 |
1939 | | 225 |
1946 | | 301 |
1950 | | 310 |
1956 | | 273 |
1961 | | 249 |
1967 | | 247 |
2018 | | 231 |
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[6] 2018: [1] |
Sehenswürdigkeiten
Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Fraurombach.
Vereine:
- Fraurombacher Mulche (Kirmesburschen)
- Schützenverein Fraurombach
- Freiwillige Feuerwehr Fraurombach
- Jugendfeuerwehr Fraurombach
- Gemischter Chor Fraurombach
Politik
Ortsvorsteher ist Manfred Klein. (Stand März 2023[7])
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Einwohnerstand der Stadt Schlitz. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Schlitz, abgerufen im Mai 2021.
- ↑ Vita Sturmi. In: Fuldaer Geschichtsblätter. 1980, S. 7, abgerufen am 18. Juli 2024.
- ↑ Johann Andreas Demian: Beschreibung oder Statistik und Topographie des Großherzogthums Hessen, Band 2. LeRoux, Mainz o. J., S. 361.
- ↑ Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 104 und beiliegende Karte.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368.
- ↑
Fraurombach, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Ortsvorsteher. In: Internetaufftritt. Stadt Schlitz, abgerufen am 26. Mai 2021.