Heim war mit 14 Jahren der zweite Lehrling, der bei Benz & Cie. eingestellt wurde. Während seiner vierjährigen Lehrzeit stand er unter persönlicher Anleitung von Carl Benz. Seine Rennfahrerkarriere bei Benz & Cie. begann 1907 als Rennmechaniker und Beifahrer von René Hanriot. Mit ihm belegte Heim unter anderem beim Grand Prix de l’A.C.F. 1908 Rang drei und beim American Grand Price 1908 den vierten Platz. Als Rennmechaniker für Victor Hémery und Barney Oldfield war er 1909 und 1910 bei den erfolgreichen Geschwindigkeitsweltrekorden mit dem Blitzen-Benz beteiligt.
1910 war Franz Heim Pilot des 2 x 200 PS-Benz-Schnellbootes beim Weltrekordversuch auf dem Wasser in Monaco.[1] Heim reklamierte einen Fahrerposten für sich und konnte sich durchsetzen. Er wurde zum Benz Werksfahrer benannt. Im Mai 1910 gewann er bei seinem ersten Einsatz das Ries-Bergrennen bei Graz.[2] Es folgten weitere Siege in ganz Europa mit den Stationen Lüttich, Antwerpen, Ostende, Boulogne-sur-Mer und Brooklands. Ende des Jahres sprang er für George Robertson im Vanderbilt Cup ein.[3]
1911 waren bei Benz kaum noch Werks-Renneinsätze geplant. Heim schiedt daher bei Benz aus und wurde zum selbständigen Rennfahrer. Er fuhr im Mai noch einmal das Ries-Bergrennen.[4] für den österreichischen Bierindustriellen Theodor Dreher auf dem 200-PS-Blitzen-Benz und gewann erneut vor 70.000 Zuschauern. Auch beim russischen Zarenpreis sicherte er sich den Klassensieg und erhielt den Siegerpreis seiner Majestät für die Kategorie II von ZarNikolaus II. persönlich überreicht. 1912 wurde Franz Heim von Lorraine-Dietrich als Pilot für den französischen Grand Prix auf dem Circuit de Dieppe engagiert. Bereits kurz nach dem Start schied er mit Motorschaden aus. Heim begann in seiner Mannheimer Werkstatt mit der Entwicklung von Personenwagen. Im Winter 1913/14 wurde er für Weltrekordversuche von L. G. „Cupid“ Hornsted engagiert, die erfolgreich waren.
Danach brach der Erste Weltkrieg aus und Heim wurde zu einem der ersten deutschen Panzerkommandanten in einem erbeuteten englischen Mark I. Nach dem Krieg gründete Heim seine Automobilfirma Heim & Cie und entwickelte zusammen mit Arthur Henney einen Rennwagen für das Eröffnungsrennen auf der BerlinerAVUS im Jahr 1921. Gleich im ersten Rennen kam Heim mit seinem Heim 8/30 auf den dritten Platz. Dieser Erfolg war eine wichtige Werbung für Heim & Cie, das neue Modell 8/40 wurde zum Verkaufsschlager. Für die Saison 1922 entwickelte Franz Heim Grand-Prix-Rennwagen mit eigenen Heim-Sechszylindermotoren. Beim ersten Großen Preis von Italien im Jahr 1922 in Monza starteten Franz Heim und Reinhold Stahl mit den Heim-Grand-Prix-Wagen, allerdings mit Selve-Motoren. Beide fielen abgeschlagen aus. Durch Inflation und Weltwirtschaftskrise kam es zu keinem weiteren Renneinsatz der Heim-Grand-Prix-Wagen.
Heim gründete 1923 eine weitere Firma, das Heim Motorenwerk. 1924 ging die Heim-Modellreihe 9/60 (und 8/80 Sportwagen) mit hauseigenen Motoren in Serie. Die Verkaufszahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück, zudem erlitt Heim einen schweren Herzanfall. November 1925 brach der Absatz ein und Franz Heim nahm sich am 6. Januar 1926 das Leben.
Statistik
Einige ausgewählte Ergebnisse aus Franz Heims Einsätzen als Rennmechaniker, Rennfahrer und Rennstallbesitzer.