Vor der Eingemeindung hatte Forst 7.874 Einwohner und eine Gemeindefläche von 1145,7 Hektar und gehörte zum Landkreis Aachen. Nach Angaben des Ortsverbandes Forst des Sozialverbands VdK Deutschland hat Schönforst, Altforst, Obere Trierer Straße, einschließlich der GroßraumsiedlungDriescher Hof, die zwischen 1960 und 1980 von dem in Forst beheimateten Bauunternehmen Grünzig GmbH erbaut worden war, heute rund 25.000 Einwohner.[3][4] Dieser Ortsteil war einst ein Ritterlehen der Reichsabtei Kornelimünster, das von dem Aachener Tuchfabrikanten Johann Arnold Bischoff aufgekauft und per Testament vom 11. April 1858 als gemeinnützige Stiftung der Armenverwaltung der Stadt Aachen übertragen worden war.
Ortsbeschreibung
Wahrzeichen des Ortes Forst ist die Forster Linde, ein mächtiger Baum an der Ostseite des früheren Dorfplatzes im Ortsteil Schönforst, geschätzt aus dem Jahr 1000. Dort befindet sich auch das ehemalige Schöffenhaus und die zentrale römisch-katholische Pfarrkirche St. Katharina. Sehenswert ist außerdem am Rande von Forst an der Grenze zur Beverau die evangelische Auferstehungskirche, der benachbarte Aachener Tierpark Euregiozoo sowie als Naherholungsziel der gegenüberliegende Nellessenpark mit dem durchfließenden Beverbach beim Gut Schönthal, der 1860 als Familienfideikommiss in den Besitz des Freiherrn Carl von Nellessen überging, aber seit 1980 frei zugänglich ist und direkt an den Aachener Wald anschließt. Der Beverbach bewirkte in früheren Zeiten zudem, dass sich an seinen Ufern mehrere Mühlenbetriebe ansiedelten, darunter auf Forster Gelände die Krautmühle, die Grünenthalsmühle und die Buschmühle.
Zwischen 1924 und 1954 befand sich im Bereich der heutigen Stettiner Straße im Ortsteil Driescher Hof die Sportanlage „Krummerück“ mit einem Fußballplatz und einer Radrennbahn, die auch für Motorradrennen genutzt wurde.[5] Zu den überregional bekanntesten Forstern Sportvereinen zählt unter anderem der VfR Aachen-Forst, der im Stadion an der Reinhardstraße beheimatet ist.
Trotz der Verpflichtung der erweiterten Stadtgemeinde Aachen[6] als Gesellschafterin der Firma „Krankenhaus Forst“ dafür einzutreten, dass das Forster Krankenhaus als allgemeines Krankenhaus erhalten bleibt, wurde das örtliche 185-Betten-Krankenhaus der Grundversorgung mit sechs ärztlichen Abteilungen in den 1980er Jahren geschlossen und das Gebäude in das Altenheim „Haus Margarethe“ umgewandelt.
Das bedeutendste Familienmitglied war Reinhard I. von Schönforst. Er kaufte 1353 große Teile der Erbschaft der Falkenburger nach deren Erlöschen von ihren Erben. Einen Teil (Euskirchen und die Nothberger Burg in Eschweiler) verkaufte Reinhard von Schönforst an das Herzogtum Jülich weiter. In dem Hauptteil der Erbschaft der Falkenburger, der Herrschaft Monschau, konnten sich die Nachkommen des Reinhard von Schönforst bis zum Erlöschen der Familie von Schönforst 1433 halten.
Die Geschichte der Familie ist beispielhaft eingehend untersucht worden.[8] Insbesondere auch im Hinblick auf die Verbindungen dieser Familie in die Politik aller bedeutenden Territorien im Maas-Gebiet (vor allem Herzogtümer Jülich, Geldern und Brabant-Limburg) sowie bis zum Rhein (Kurköln).
Die Herren von Drimborn
Die Herren von Drimborn bilden eine weitere Adelsfamilie, die seit dem 14. Jahrhundert in Burtscheid nachweisbar und deren Name eng mit Forst verbunden ist. Das von ihnen im 18. Jahrhundert errichtete und im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Rittergut Drimborn bestand bis 1956 und liegt im heutigen Tierpark Euregiozoo. Es ist Namensgeber der Gemeinschaftshauptschule Drimborn und des Aachener Tierpark im Drimborner Wäldchen. Die Ursprünge derer von Drimborn liegen offenbar im Dorf Dreiborn (heute Stadtteil von Schleiden, Eifel). Die Eiflia illustrata[9] von Johann Friedrich Schannat zeigt bereits 1829 den Zusammenhang zwischen Drimborn, Trimborn und Dreiborn auf.
Das Wappen derer von Drimborn besteht aus drei schräg laufenden Rosen im Wappenschild und darüber einem Helm mit Mütze, an deren Spitze sich eine weitere Rose befindet. Das Dorf Dreiborn in der Eifel trägt auch heute noch dieses Wappen. Als Hinweis auf das Wappen führen heute zwei Straßen in Forst die „Drei Rosen“ im Namen. Die drei Rosen finden sich auch im Bischofswappen des Aachener Weihbischofs Hermann Joseph Sträter,[10] dessen Mutter Erbin und Urenkelin des Gutsbesitzers Hermann Isaac von Außem († 1825) war, der um 1777 das Drimborner Wäldchen zu einem Freilichtpark gestaltet hatte, aus dem später eine Gaststätte und heute (2024) ein Kindergarten geworden ist.
Der nächstgelegene Bahnhof ist Aachen-Rothe Erde, welcher an der Schnellfahrstrecke Köln – Aachen liegt. Er befindet sich im östlichen Aachener Stadtteil Rothe Erde unmittelbar an der Grenze zu Forst.
Busverkehr
Die AVV-Buslinien 5, 10, 15, 16, 25, 27, 30, 35, 37, 45, 46, 55, 65 und 66 der ASEAG verbinden Forst mit Aachen-Mitte und zahlreichen weiteren Aachener Stadtteilen sowie mit Vaals, Walheim, Monschau und Stolberg. Zusätzlich verkehren in den Nächten vor Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen die Nachtbuslinien N1, N5 und N60 der ASEAG. Zudem fährt montags bis freitags von der Haltestelle Schönforst eine Frühfahrt der Linie 73 über Forst, kommend von Freund und Brand zur Uniklinik sowie am frühen Vormittag von der Haltestelle Schönforst fährt eine weitere Fahrt der Linie 73 über Forst, kommend von Brand zur Uniklinik.
Während der Sperrung der B258 kann der Nachtexpress in Konzen nur die Haltestellen Konzen Bf. und Breitestr. bedienen. Aus Zeitgründen kann Imgenbroich nicht bedienen.