Im Jahre 789 wurde Fladungen in einer Urkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. 1335 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer das Stadtrecht.[7] Der Besitz der Stadt war zwischen dem Würzburger Bischof und dem Fürstabt von Fulda umstritten. Im Jahre 1335 wurde dem Edlen Heinrich von Fladungen die Zehnt und das Schultheißenamt über die Hildenburg übertragen. Als das Amt Fladungen mit Hildenburg im Jahre 1435 durch Verpfändung an die Grafen von Henneberg-Aschach (später Henneberg-Römhild genannt) kam, setzte dieser Adolf Marschalk von Ostheim als Amtmann dorthin. Durch eine Erbteilung der Grafschaft Henneberg-Römhild kam Fladungen im Jahr 1468 zum Münnerstädter Teil unter Graf Otto von Henneberg-Römhild. Später kam Fladungen durch Pfandeinlösung wieder zum Hochstift Würzburg. Seit dem Jahr 1534 ist in Fladungen ein Leprosorium nachweisbar, das als Siechenhaus bekannt war.[8]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1971 die Gemeinden Sands und Weimarschmieden eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Brüchs, Leubach und Oberfladungen hinzu.[11] Rüdenschwinden folgte am 1. April 1973. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Heufurt am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[12]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stagnierte die Einwohnerzahl, konkret stieg sie von 2234 auf 2248 um 14 Einwohner bzw. um 0,6 %. 1995 hatte die Stadt 2467 Einwohner.
Quelle: BayLfStat
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Michael Schnupp (Neue Liste 20). Er wurde bei der Kommunalwahl 2020 mit 55,86 % der gültigen Stimmen gewählt.
1968–1996: Raimund Goldbach (CSU)
1996–2002: Herbert Ditzel (Freie Wählergemeinschaft)
Blasonierung: „In Rot unter einer dreitürmigen silbernen Kirchenfassade ein wimpergartiger Dreiecksgiebel, darin in Rot ein wachsender, blau gekleideter Bischof mit goldener Mitra, der rechts ein silbernes Schwert, mit der Linken einen einwärts gewendeten goldenen Krummstab hält.“[16]
Wappenbegründung: Aus dem Jahr 1382 ist der Abdruck eines Siegels überliefert mit einer Bischofsbüste inmitten gotischer Architektur. Dieses Siegel war bis in das 18. Jahrhundert in Gebrauch. In späteren Siegeln kamen Schwert und Krummstab hinzu, sie weisen die Figur eindeutig als den Würzburger Bischof als Landesherrn aus. Bis dahin konnte man darin auch den Bistumspatron, den heiligen Kilian, sehen. Die Architektur stellt die Stadtbefestigung dar, die vollständig erhalten ist. Die Farben sind in Wappenbüchern von 1544 und 1593 überliefert.
Rhönmuseum im ehemaligen Amtshaus. Das Regionalmuseum wird derzeit saniert und erfährt eine umfangreiche Neuausrichtung. Es soll 2023 wiedereröffnet werden. Trotz der Schließung finden gelegentlich Sonderveranstaltungen statt.[17]
Die Altstadt ist noch weitgehend mit einer Stadtmauer aus dem Jahr 1335 in ihrer ursprünglichen Höhe umgeben. Die Stadtmauer wurde damals mit fünf Türmen und 16 Reitertürmchen erbaut. Alle Türme in der Stadtmauer und die Reitertürmchen auf der Mauerkrone sind erhalten geblieben. Die Altstadt hat viele Fachwerkbauten, unter anderem das ehemalige Pfründnerspital. In der Altstadt steht auch das Fürstbischöfliche Würzburgische Amtshaus und die katholische Stadtpfarrkirche Sankt Kilian.
Hans-Otto Hofmann (1893–1953), deutscher Jurist und Leiter der Reichsrechnungshof-Außenstelle München
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
Helmut Holzapfel: Kirchliches und städtisches Leben in Fladungen v. d. Rhön bis zum Ende des 30-jährigen Krieges. Rita-Verlag und -Druckerei, Würzburg 1940.
Helmut Kiesel: Chronik der Stadt Fladungen anläßlich der 650-Jahrfeier der Stadterhebung. Fladungen 1985.
Albrecht Wald, Raimund Goldbach: 650 Jahre Stadt Fladungen. Mellrichstadt 1985.
Stadt Fladungen (Hrsg.): Fladungen, die historische Stadt in der bayerischen Rhön. Fladungen 1993.
Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Hrsg.): Historische Kulturlandschaft um Fladungen (= Historische Kulturlandschaft Rhön, Band 1). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-468-4.
Wolf-Dieter Raftopoulo: Rhön und Grabfeld Kulturführer. Eine kunst- und kulturhistorische Gesamtdokumentation der alten Kulturlandschaften. RMd-Verlag, Gerbrunn 2017, ISBN 978-3-9818603-7-5, S. 102–106.