Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde das wichtigste Nachwuchsfilmfestival für Deutschland, Österreich und die Schweiz auf Basis eines dezentralen und hybriden Konzepts sowohl vor Ort in neuen Kinos in Saarbrücken bzw. den „MOP uff de Schnerr“-Kinos im Saarland als auch in Form eines begrenzten Streaming-Angebots über die Festivalwebsite organisiert. Präsentiert wurde ein im Vergleich zum Vorjahr verschlanktes Angebot aus insgesamt 81 langen und kurzen Filmen, darunter 49 Wettbewerbsfilme in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm. Dieses Premierenprogramm wurde täglich in den Kinos und online gezeigt.[3] Zum Start des Festivals fand der Kinobetrieb unter Einhaltung der 2G-Plus-Regel, der Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske sowie mit einer limitierten Saalbelegung (Sitzplatzverteilung im Schachbrettmuster mit jeweils einem Freiplatz) statt.[4] Die 32 übrigen Filme wurden ausschließlich online präsentiert.[3] Dafür kam eine bei der letzten Auflage für das Festival entwickelte Streaming-Plattform zum Einsatz.
Vom 10. bis 16. Januar 2022 wurden zum Verkaufsstart innerhalb der Blauen Woche (bis 2020 Blaue Stunde) auf der Streaming-Plattform Schwerpunkte und Highlights des Filmprogramms vorgestellt.[5] Parallel bot der MOP-Festivalfunk in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk (SR) einen Web-Kanal mit Interviews und Nachrichten zum Festivalgeschehen. Das Branchenprogramm MOP-Connect (früher MOP-Industry) sollte mit digitalen Veranstaltungen Filmschaffende und Branchenvertreter miteinander vernetzen.[6]
Sektionen
Wettbewerbe und Jurys
Das Filmfestival richtete vier Wettbewerbe für Spielfilme, Dokumentarfilme, mittellange Filme und Kurzfilme aus. Preise wurden von sechs Jurys in allen Wettbewerbskategorien vergeben.
Folgende Jurys entschieden 2022 über die Preise:[7]
Für den Wettbewerb Spielfilm wurden 10 Produktionen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Frankreich, Spanien und Taiwan mit einer Mindestlänge von ca. 65 Minuten ausgewählt:[10]
Am Wettbewerb Dokumentarfilm konnten erste, zweite und dritte Arbeiten von deutschsprachigen Nachwuchsregisseuren mit einer Länge ab 65 Minuten teilnehmen. Es wurden ausschließlich Ur- und deutsche Erstaufführungen berücksichtigt. Es konkurrierten insgesamt acht Filme um vier Preise.[11]
Am Wettbewerb Mittellanger Film konnten Produktionen mit einer Länge von ca. 25–65 Minuten teilnehmen. Beteiligen konnten sich deutschsprachige Nachwuchsregisseure, deren Spielfilme Ur- und deutsche Erstaufführungen waren. Es konkurrierten insgesamt elf Filme um zwei Preise. Aufgeteilt wurde die Auswahl in vier Programme.[12]
Der Wettbewerb Kurzfilm soll u. a. innovative Tendenzen deutschsprachiger Nachwuchsregisseure fördern. Ur- und deutsche Erstaufführungen von Kurzfilmen mit einer Länge von bis zu ca. 25 Minuten waren zugelassen. Insgesamt wurden 20 Kurzfilme ausgewählt, die um zwei Preise konkurrierten.[13] Die Jury für mittellange Filme vergibt die Preise.[14]
In der Reihe wird regelmäßig eine Auswahl der besten deutschsprachigen Nachwuchsfilme aus dem zurückliegenden Produktionsjahr präsentiert. Dabei werden bevorzugt auch aktuelle Arbeiten ehemaliger Festivalteilnehmer gezeigt. Sie wird vom Festival als umfassendste Jahresschau des jungen deutschsprachigen Films propagiert.[15]
Diese Reihe bot Einblick in Kurzfilmarbeiten junger deutschsprachiger Regisseure von Filmhochschulen sowie auch unabhängige Produktionen. Sie teilte sich auf in die zwei Programme MOP-Shortlist: Dok und MOP-Shortlist: Fiktion.[16]
Das Filmfestival kooperiert seit Jahren mit dem Atelier Ludwigsburg-Paris. Dabei handelt es sich um ein einjähriges Weiterbildungsprogramm für Filmproduktion, Finanzierung, Vertrieb und Marketing an der Filmakademie Ludwigsburg. Aus dem Programm wurden Kurzfilme gezeigt.[17]
Das Programm präsentierte eine Auswahl an Kurzfilmen, die im vergangenen Herbst mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurden oder eine Nominierung erhalten hatten.[17]
Beim Festival 2022 wurden Max Ophüls Preise in 16 Kategorien und Preisgelder in Höhe von 118.500 Euro an die Wettbewerbsteilnehmer vergeben.[1] Erstmals ausgelobt wurde der undotierte „Max Ophüls Preis: Preis der Filmkritik“ jeweils für einen Spielfilm und für einen Dokumentarfilm aus dem Langfilmwettbewerb.[6] Neben den 12 Jury- waren auch vier Publikumspreise ausgelobt. Die Preisverleihung fand als Livestream am 26. Januar 2022 statt.[1]
Max Ophüls Preis: Publikumspreis Bester Kurzfilm (Dotierung: 5000 Euro) – Zeitpunkt X – Regie: Simon Schneider
Bester Schauspielnachwuchs
Sektionsübergreifend war der Max Ophüls Preis für den Besten Schauspielnachwuchs ausgelobt, bei dem zwei Preisträger gekürt wurden (Dotierung jeweils 3000 Euro). Die Auszeichnung wurde durch die Schauspieljury vergeben. Die Jurymitglieder durften in der Berücksichtigung von Haupt- und Nebenrollen sowie der Geschlechterspezifik frei entscheiden. Die Nominierungen wurden bereits vor Festivalbeginn bekannt gegeben.[18]