Die sukkulenteEuphorbia candelabrum bildet Bäume mit einer großen Krone bis etwa 12 Meter Höhe aus, die eine dichte Verzweigung aufweisen. Die gewöhnlich mit vier scharfen Kanten ausgestatteten Zweige werden 5 bis 10 Zentimeter dick und sind durch Einschnürungen in 15 bis 25 Zentimeter lange Abschnitte gegliedert. An den Kanten stehen flache Zähne im Abstand von bis zu 1,5 Zentimeter zueinander. Die verkorkenden Dornschildchen werden bis 8 Millimeter lang und 7 Millimeter breit. Es werden starke Dornen bis 5 Millimeter Länge und weiche Nebenblattdornen mit bis zu 1,5 Millimeter Länge ausgebildet. Die Blätter an älteren Trieben werden bis 5 Millimeter lang und breit. An den neuen Trieben sind sie verkehrt lanzettlich geformt und werden bis 7 Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter breit.
Blüten
unreife Früchte
Der Blütenstand besteht aus ein bis sechs einzelnen Cymen, die an 5 bis 20 Millimeter langen Stielen stehen. Die Cyathien erreichen 9 Millimeter im Durchmesser. Die elliptischen Nektardrüsen sind gelb gefärbt und stoßen nicht ganz aneinander. Die nahezu kugelförmige Frucht bildet drei Fächer aus und wird etwa 8 Millimeter lang und 12 Millimeter breit. Sie ist sukkulent und später rötlich überhaucht. Zur Reife hin verhärtet sich die Frucht, wird annähernd stumpf gelappt und ist dann etwa 6 Millimeter lang und 9 Millimeter breit. Sie steht an einem starken, bis 5 Millimeter langen Stiel. Der nahezu kugelförmige Samen wird 3 Millimeter groß und hat eine glatte Oberfläche.
Verbreitung und Systematik
Euphorbia candelabrum ist im Osten und Nordosten von Afrika verbreitet. Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN und gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[1]
Euphorbia candelabrum var. bilocularis(N.E.Br.) S.Carter (1987) Verbreitung: in Ost-Afrika auf steinigen Hängen mit Grasvegetation und einzelnen Bäumen; im Unterschied zur Stammart werden im Fruchtknoten und in der Frucht zwei Fächer ausgebildet. Synonyme zu dieser Varietät sind Euphorbia bilocularisN.E.Br. (1912) und Euphorbia reinhardtii var. bilocularis(N.E.Br.) Oudejans (1990).
Euphorbia candelabrum var. candelabrum Verbreitung: ausgehend vom Süd-Sudan und Äthiopien in Richtung Süden in Ost-Afrika auf steinigen Hängen und im Flachland mit wasserdurchlässigen Böden mit Grasvegetation und Einzelbäumen in Höhenlagen von 900 bis 2000 Meter. Synonyme zu dieser Varietät sind Euphorbia confertifloraVolkens (1899), Euphorbia reinhardtiiVolkens (1899), Euphorbia calycinaN.E.Br. (1912), Euphorbia murieliiN.E.Br. (1912) und Euphorbia tozziiChiov. (1932).
Literatur
Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3915-4, S.126–127.
P. V. Bruyns, P. E. Berry: The nomenclature and application of the names Euphorbia candelabrum Welw. and Euphorbia ingens in tropical Africa. In: Taxon. Band 68, Nr. 4, 2019, S. 828–838 (doi:10.1002/tax.12091).
Einzelnachweise
↑Euphorbiacandelabrum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Botanic Gardens Conservation International (BGCI) & IUCN SSC Global Tree Specialist Group., 2018. Abgerufen am 2. Februar 2021.