Der Eisenhutblättrige Hahnenfuß (Ranunculus aconitifolius), auch Sturmhutblättriger Hahnenfuß oder Eisenhut-Hahnenfuß genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Er ist in den Gebirgen Europas verbreitet.
Der Eisenhutblättrige Hahnenfuß wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50, selten bis zu 100 Zentimetern. Der Stängel besitzt gespreizte Verzweigungen.
Die Laubblätter sind grundständig und wechselständig am Stängel verteilt angeordnet. Die Blattspreite ist mehr oder weniger tief handförmig gelappt bis gefingert. Die Mittellappen der Grundblätter sind in ein kurzes Stielchen verschmälert. Die Abschnitte der Stängelblätter sind ziemlich breit und bis zur Spitze gesägt.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die Blütenstiele sind während der Anthese flaumig und ein- bis dreimal so lang wie ihre Deckblätter.
Der Eisenhutblättrige Hahnenfuß ist in Österreich zerstreut von der montanen bis subalpinen Höhenstufe verbreitet. Er fehlt im Burgenland und in Wien. Standorte sind meist staudenreiche Wälder, Hochstaudenfluren, Bachränder und Quellfluren besonders über Silikatgestein. Damit vikariiert der Eisenhutblättrige Hahnenfuß mit dem Platanen-Hahnenfuß, der oft ähnliche Standorte über Kalkgestein besiedelt.
Der Eisenhutblättrige Hahnenfuß gedeiht auffallend oft auf sickernassen Standorten, in tieferen Höhenlagen. Ranunculus aconitifolius ist eine Charakterart des Chaerophyllo-Ranunculetum (Verband Calthion).[5]
In den Allgäuer Alpen steigt er am Rappensee in Bayern bis in Höhenlagen von 2047 Metern auf,[6] am Mattlishorn in Graubünden bis 2350 Meter.[7]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landoltet al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w+ (sehr feucht, aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[8]
Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
Einzelnachweise
↑
Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 8. Nymphaeaceae to Ranunculaceae. Akateeminen Kirjakauppa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6.
↑Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9, S.292–293.
↑Ranunculusaconitifolius im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.416.
↑Jürgen Damboldt, Walter Zimmermann: Familie Ranunculaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band III, Teil 3, Seite 300–301. Verlag Carl Hanser, München 1974.
↑Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S.146.