Völkel verbrachte seine Kinder- und Jugendjahre überwiegend in Mölln; in Ratzeburg besuchte er bis zum Abitur die dortige Gelehrtenschule. Sein Vater hatte Theologie studiert und sich anschließend für den Lehrerberuf entschieden: Er wurde preußischer Beamter und leitete als Rektor zunächst die Mittelschule in Eckernförde und ab 1881 die Mittelschule in Mölln. Die Mutter entstammte einer dänischen Juristenfamilie, in der auch das dänische Militär vertreten war.
Seine erste Pastorenstelle trat Völkel im Jahre 1906 in Sterley an. Hier lernte er seine zukünftige Frau kennen, gründete eine Familie und verblieb dort bis zu seiner Ernennung zum Propst der Propstei Münsterdorf (mit Sitz in Itzehoe) 1912.
Am 8. April 1934 übernahm Völkel die gerade freigewordene Pfarrstelle an der Klosterkirche Bordesholm und war hier weitere 14 Jahre als Gemeindepastor tätig.
Von 1934 bis 1953 war er Vorsitzender der Generalversammlung der Breklumer Missionsgesellschaft.[1]
Auf der ersten Tagung der Vorläufigen Gesamtsynode vom 14. bis 16. August 1945 wurde Völkel in die Vorläufige Kirchenleitung der schleswig-holsteinischen Landeskirche gewählt. Er gehörte auch den Kirchenleitungen der Jahre 1946 und 1947 an. 1948 gab Bischof i. R. Völkel seinen Sitz in der Kirchenleitung auf.[2]
Sein Grabmal befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Itzehoe.
Schriften
Abschiedspredigt, gehalten am 28. November 1948 in der Bordesholmer Klosterkirche (Druck: Hermann Weber, Bordesholm 1948).
Erinnerungen aus meinem Leben (Privatdruck, Kiel ca. 1954 – maschinengeschriebenes Manuskript, u. a. in Bordesholmer Privatbesitz).
Kloster und Kirchen der Augustiner Chorherren zu Bordesholm (1. Aufl. 1954, 4. Aufl. 1981, Bordesholm).
Ein kirchliches Zeitbild aus dem 18. Jahrhundert, in: Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte. 2. Reihe (Beiträge und Mitteilungen)
I. Teil: Band 13 (1955), S. 47–76.
II. Teil: Band 14 (1956), S. 51–88.
Gedenket Eurer Lehrer! D. Johannes Voigt 1866–1932. Pastor und Brüderhausvorsteher in Rickling 1911–1928, Rickling 1956.
Klauspeter Reumann (Hrsg.): Kirche und Nationalsozialismus, Neumünster 1988.
Arno Bammé: Schleswig-Holsteins Kirche im Dritten Reich – weder unbefleckt noch Opfer. In: Zeitschrift Schleswig-Holstein, Jahrgang 2003, Heft 4.
Paul Steffen: D. Eduard Völkel, in: Bordesholm – ein Rückblick … 1927–1933. AG Heimatsammlung Bordesholm 1993.
Paul Steffen: Bischof D. Eduard Völkel, in: Bordesholmer Rundschau, Nr. 7/Jg. 1973, Nr. 4/Jg. 1978, Nr. 16./Jg. 1978, Nr. 4./Jg. 1999.
Paul Steffen: Bischof D. Eduard Völkel, in: Das Bordesholmer Land in alten Ansichten. Zaltbommel/Niederlande 2003.
Landeskirchenamt in Kiel – Klassifikation Völkel: Bilder, Briefe, Dokumente, Einladungen, Nachrufe, Ansprachen, Manuskripte u. a.
Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger-Siebert (Hrsg.): Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-55761-7, S. 264 (Google Books).
Uwe Fentsahm: „Völkel ist doch etwas steif, wenn man so sagen darf, etwas reaktionär“, in: Jahrbuch für das ehemalige Amt Bordesholm 9 (2007), S. 25–47 (online auf geschichtsverein-bordesholm.de)
Uwe Fentsahm: Eduard Völkel – ein Pastor in unmittelbarer Nähe einer NS-„Gauführerschule“. Korrekturen im Bild eines angeblich „mutigen Kirchenmannes“. In: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte, 55, Winter 2014, S. 56–81 (online).
↑Uwe Fentsahm: „Völkel ist doch etwas steif, wenn man so sagen darf, etwas reaktionär“, in: Jahrbuch für das ehemalige Amt Bordesholm 9 (2007), S. 25–47, hier: S. 38 (online auf geschichtsverein-bordesholm.de)