Bereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Dzhalindit zur Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort zur Abteilung der „Hydroxide und oxidischen Hydrate (wasserhaltige Oxide mit Schichtstruktur)“, wo er zusammen mit Bernalit und Söhngeit die unbenannte Gruppe IV/F.15 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Dzhalindit dagegen in die Abteilung der „Hydroxide (ohne V oder U)“ ein. Diese ist weiter unterteilt nach der möglichen Anwesenheit von Hydroxidionen und Kristallwasser sowie der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung „Hydroxide mit OH, ohne H2O; eckenverknüpfte Oktaeder“ zu finden ist, wo es ebenfalls zusammen mit Bernalit und Söhngeit die jetzt benannte „Söhngeitgruppe“ mit der System-Nr. 4.FC.05 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Dzhalindit in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Abteilung der „Hydroxide und hydroxyhaltige Oxide“ ein. Hier ist er in der unbenannten Gruppe 06.03.05 innerhalb der Unterabteilung „Hydroxide und hydroxyhaltige Oxide mit (OH)3- oder (OH)6-Gruppen“ zu finden.
Als seltene Mineralbildung konnte Dzhalindit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand 2015) etwas mehr als 10 Fundorte bekannt sind.[11] Neben seiner Typlokalität, der Zinn-Lagerstätte „Dzhalinda“ in der Region Chabarowsk, trat das Mineral in Russland noch in der Zinn-Lagerstätte „Verkhnee“ im Bergbaugebiet Kawalerowo in der Region Primorje im Föderationskreis Ferner Osten sowie in der goldführendenWolfram-Molybdän-Lagerstätt „Bugdainskoe“ (Bugdaya) in der Region Transbaikalien im Föderationskreis Sibirien zutage.
A. D. Genkin, I. V. Muravéva: Indite and dzhalindite, new indium minerals. In: Zapiski Vserossiyskogo Mineralogicheskogo Obshchestva. Band 92, 1963, S. 445–457 (russisch)
Michael Fleischer: New Mineral Names. In: The American Mineralogist. Band 49, März–April 1964, S. 439–448 (PDF 666kB; Dzhalindit ab S. 439)
J. K. Sutherland: A second occurrence of dzhalindite. In: The Canadian Mineralogist. Band 10, 1971, S. 781–786 (PDF)
↑ abcHans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S.427.
↑Carl Hintze: Neue Mineralien und neue Mineralnamen (mit Nachträgen, Richtigstellungen und Ergänzungen). Ergänzungsband 3, De Gruyter, Berlin [u. a.] 1968, S. 91 (abgerufen über De Gruyter Online)
↑ abcdeHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.232.
↑ abcdDzhalindite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 66,9 kB)
↑ ab
Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. 5. vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2008, ISBN 978-3-921656-70-9.