Die Dryasmeerkatze ähnelt der Dianameerkatze, die aber eine völlig andere Region Afrikas bewohnt. Die Kehle und die Vorderseite der Arme sind weiß gefärbt, Hüfte und Hinterteil orangerot, und der hintere Rücken grünlichgrau. Der restliche Teil ihres Fells ist schwarz, das Gesicht trägt eine schwarze, spitzbartförmige Behaarung. Ihre Kopfrumpflänge variiert zwischen 40 und 55 Zentimetern, der Schwanz wird bis zu 75 Zentimeter lang, und ihr Gewicht beträgt zwischen vier und sieben Kilogramm.
Dryasmeerkatzen sind tagaktive Baumbewohner. Sie leben in Haremsgruppen von bis zu 30 Tieren zusammen und ernähren sich von Früchten, Blüten, Blättern und wirbellosen Tieren.
Systematik
Die Dryasmeerkatze wurde 1932 durch den deutsch-amerikanischen Zoologen Ernst Schwarz erstmals wissenschaftlich beschrieben. Er gab ihr die wiss. Bezeichnung Cercopithecus dryas und ordnete sie damit den eigentlichen Meerkatzen (Cercopithecus) zu. Grundlage der Beschreibung war der Schädel und das unvollständig erhaltene Fell eines zweijährigen Männchens, dass vorher als Haustier gehalten wurde. 1977 beschrieb der belgische Zoologe Thys van den Audenaerde eine weitere, ähnliche Meerkatzenart unter der Bezeichnung Cercopithecus salongo.[2] 1991 fanden Thys van den Audenaerde und seine Kollegen M. Colyn und J.P. Gautier dass es sich bei Cercopithecus salongo um eine ausgewachsene Dryasmeerkatze handelt. Cercopithecus salongo gilt deshalb als Synonym von Cercopithecus dryas. Einer 2021 veröffentlichten Untersuchung der DNA der Dryasmeerkatze zufolge gehört die Art nicht zur Gattung Cercopithecus, sondern ist die basale Schwestergruppe der in west, ost- und südafrikanischen Savannen verbreiteten Grünen Meerkatzen (Chlorocebus).[3] In neueren Veröffentlichungen und aktuellen systematischen Datenbanken wird die Dryasmeerkatze deshalb in die Gattung Chlorocebus gestellt.[4][5][6][7][8]
Bedrohung
Aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums und vermutlich auch durch Bejagung zählt sie zu den bedrohten Arten. Die IUCN listet die Dryasmeerkatze als stark gefährdet. Es gibt wahrscheinlich nur 100 bis 250 ausgewachsene, geschlechtsreife Exemplare.[5]
↑D. Zinner, G. H. Fickenscher & C. Roos: Family Cercopithecidae (Old World monkeys). S. 550–753 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: Primates: 3.ISBN 978-84-96553-89-7. S. 679.
↑Tom van der Valk, Catalina M Gonda, Henri Silegowa, Sandra Almanza, Itzel Sifuentes-Romero, Terese B Hart, John A Hart, Kate M Detwiler und Katerina Guschanski: The Genome of the Endangered Dryas Monkey Provides New Insights into the Evolutionary History of the Vervets. Mol Biol Evol. Jan. 2020; 37(1): 183–194. doi: 10.1093/molbev/msz213
↑Daniel Alempijevic, Ephrem M. Boliabo, Kathryn F. Coates, Terese B. Hart, John A. Hart, Kate M. Detwiler: A natural history of Chlorocebus dryas from camera traps in Lomami National Park and its buffer zone, Democratic Republic of the Congo, with notes on the species status of Cercopithecus salongo. American Journal of Primatology, Mai 2021, doi: 10.1002/ajp.23261
↑ abHart, J.A., Detwiler, K.M., Alempijevic, D., Lokasola, A. & Rylands, A.B. 2021. Chlorocebus dryas. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T4216A205881494. doi: 10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T4216A205881494.en. Abgerufen am 21. Juli 2022