Die Pflanze wird etwa 30 bis 60 Zentimeter hoch. Die Spreiten der Grundblätter sind deutlich herzförmig, wobei die oberen Stängelblätter dreischnittig, selten fünfschnittig oder ungeteilt sind. Die Laubblätter sind kahl bis dicht, fast graufilzig behaart. Die Krone ist weiß bis blassrosa.
Blütezeit ist von April bis Juli.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 16, auch für die Unterarten Valeriana tripteris subsp. tripteris und Valeriana tripteris subsp. austriaca.[1]
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Dreiblättrigen Baldrians sind Gebirge Europas von den Vogesen bis zu den Karpaten, weiters bis Nordspanien, dem südlichen Italien und dem Norden Griechenlands.[2] Das Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Spanien, Andorra, Frankreich, Korsika, Deutschland, Italien, Slowenien, Serbien, Kroatien, Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Ungarn, Tschechien, Polen, Slowakei, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien und die Ukraine.[3] In den Allgäuer Alpen steigt er bis über 2000 Meter auf.[4]
Die Pflanze ist in Österreich insgesamt häufig, fehlt aber im Burgenland und Wien.
Als Standort bevorzugt die kalkliebende Pflanze feucht-schattige Felshänge, Felsspaltengesellschaften, Felsblöcke in Wäldern in der montanen bis subalpinen Höhenstufe. Sie ist eine Charakterart der Klasse Aplenietea trichomanis.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]
Valeriana tripteris subsp. tripteris: Sie hat behaarte Blattstiele bei den grundständigen Blättern, aber sonst sind die Blätter kahl oder nur spärlich behaart. Sie kommt meist auf kalkarmer Unterlage vor.
Valeriana tripteris subsp. austriacaE. Walther: Sie hat kahle Blattstiele bei den grundständigen Blättern
Valeriana tripteris subsp. tomentellaE. Walther: Sie hat beiderseits behaarte Blätter.
Nach Euro+Med kann man nur die folgenden Unterarten unterscheiden:[3]
Valeriana tripterisL. subsp. tripteris: Sie kommt in Spanien, Andorra, Italien und in Deutschland vor.[3]
Valeriana tripteris subsp. tarraconensis(Pau) Devesa & al.: Sie kommt in Spanien vor.[3]
Quellen
Literatur
Oskar Angerer, Thomas Muer: Alpenpflanzen. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3374-1.
Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
↑ abcErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.882–883.
↑D. J. Ockendon: Valeriana. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S.54 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). (Valeriana tripteris - aus dem unveränderten Nachdruck von 2010), ISBN 978-0-521-15367-6.
↑ abcdE. von Raab-Straube & T. Henning (2017+): Valerianaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Valerianaceae
↑Valeriana tripteris L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 9. April 2021.
↑Carl von Linné: Species Plantarum. Band1. Stockholm 1753, S.32 (online – Erstveröffentlichung von Valeriana tripteris digitalisiert bei Biodiversity Heritage Library).