Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten sind eiförmig bis länglich-eiförmig und ganzrandig bis entfernt gezähnt.[1] Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Generative Merkmale
In zusammengesetzten, SchirmrispigenGesamtblütenständen sind zylindrische bis längliche ährige Teilblütenstände zusammengefasst; sie können sich bei einigen Arten bis zur Fruchtreife verlängern und enthalten viele Blüten.[1] Die kleinen Tragblätter überlappen sich. Die grünen bis purpur-roten Trag- und Deckblätter sind länglich-verkeht-eiförmig bis lanzettlich.[1]
Origanum-Arten sind gynodiözisch.[1] Die meist zwittrigen und rein weiblichen Blüten sind, zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen; ihr ringförmiger Schlund ist behaart und besitzt etwa 13 Nerven. Die fünf ungleichen Kelchzähne sind fast dreieckig mit stumpfem bis spitzem oberen Ende.[1] Die fünf weißen, rosa- bis purpurfarbenen oder violetten Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die Krone endet zweilippig. Die Oberlippe ist gerade und ausgerandet.[1] Die ausgebreitete Unterlippe ist dreilappig, wobei der mittlere Lappen größer ist als die seitlichen.[1] Es ist nur ein Kreis mit vier Staubblättern vorhanden. Die vier fertilen Staubblätter der zwittrigen Blüten überragen die Blütenkrone. In rein weiblichen Blüten ragen die Staubblätter nicht aus der Krone heraus.[1] Die Staubfäden sind kahl. Die Staubbeutel sind eiförmig.[1] Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen der durch eine falsche Scheidewand in vier Kammern geteilt ist. Der Griffel überragt die Blütenkrone und endet in zwei ungleichen Griffelästen.[1]
Die Dost-Arten Majoran und seltener Diptam wurden im Mittelalter auch als Amaracum bzw. Amaracus bezeichnet.[4]
Die Gattung Origanum enthielt 2022 etwa 45 Arten, diese Arten weisen zum Teil in Varietäten oder Unterarten auf und dadurch etwa 51 Taxa und etwa 19 Hybriden.[5] Die Gattung Origanum ist in weiten Teilen Europas, in Nordafrika und in gemäßigten Gebieten Asiens weitverbreitet. Der Schwerpunkt der Artenvielfalt liegt mit etwa 75 % der Arten im östlichen Mittelmeerraum.[5] Ein hoher Anteil von 70 % der Taxa (36 Taxa) sind Endemiten, die nur auf einer Insel oder einer Bergkette, hauptsächlich im östlichen Mittelmeerraum vorkommen.[5]
Es gab viele Revisionen der Gattung Origanum, beispielsweise Bentham 1848, Boissier 1879, Briquet 1896, Cantino et al. 1992. Eine der vielen Revisionen der Gattung Origanum veröffentlichte Ietswaart 1980, dort unterteilte er nach morphologischen Merkmalen und nach Inhaltsstoffen diese Gattung in drei Gruppen mit insgesamt 10 Sektionen und nennt zudem 17 Hybride.[6] In der hier verwendeten Systematik wird die 38 Arten umfassende Artenliste von Ietswaart um fünf neu beschriebene Arten und eine Hybride ergänzt.[7][8] Eine moderne Gliederung der Gattung Origanum mit molekulargenetischen Daten steht noch aus.
Die Gattung Origanum gehört zur Tribus Menthae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie Lamiaceae.[5]
Systematik der Gattung Origanum nach Ietswaart 1980
Gruppe A
Merkmale: zwei- oder einlippige, relative große Kelche mit einer Länge von 4 bis 12 mm und 4 bis 25 mm lange Tragblätter, die häutig, kaum behaart und meist purpurn aber gelegentlich auch gelblich grün sind.
Merkmale: zwei- oder einlippige, relativ kleine Kelche mit einer Länge von 1,3 bis 3,5 mm und 1 bis 5 mm lange Tragblätter, die den Laubblättern ähneln und mehr oder weniger stark behaart sind.
Herb Society of America (Hrsg.): Oregano and Marjoram. An Herb Society of America Guide to the Genus Origanum. Kirtland, Ohio, The Herb Society of America 2005. (PDF)
G. Ecevit-Genç, T. Özcan, Tuncay Dirmenci, Turan Arabacı: Mericarp morphology of the genus Origanum (Lamiaceae) and its taxonomic significance in Turkey. In: Phytotaxa, Volume 460, Issue 1, 2020, S. 59–74. doi:10.11646/phytotaxa.460.1.3
Tuncay Dirmenci, Ferhat Celep, Taner Ozcan, Turan Arabaci, Esra Martin, Türker Yazıcı, Bryan Drew: "Oregano - The Genus Origanum (Lamiaceae): Taxonomy, Cultivation, Chemistry, and Uses.", Nova Science Publishers, 15. Dezember 2021, ISBN 978-1-68507-315-2. doi:10.52305/IUZG7821
Eri Antaloudaki, Z. Kypriotakis, Moysis Mylonas, Nikos Poulakakis: Phylogenetic relationships of Origanum taxa (Lamiaceae) from Greece: Initial insights from molecular and morphological data. In: Botanica Serbica, Volume 46, Issue 1,Januar 2022, S. 71–83. doi:10.2298/BOTSERB2201071AVolltext-PDF.
↑Origanum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. September 2022.
↑
Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 134.
↑ abcd
Eri Antaloudaki, Z. Kypriotakis, Moysis Mylonas, Nikos Poulakakis: Phylogenetic relationships of Origanum taxa (Lamiaceae) from Greece: Initial insights from molecular and morphological data. In: Botanica Serbica, Volume 46, Issue 1,Januar 2022, S. 71–83. doi:10.2298/BOTSERB2201071AVolltext-PDF.
↑
Jan Hendrik Ietswaart: A taxonomic revision of the genus Origanum (Labiatae). In:|Leiden Botanical Series, 4, 1980, S. 1–156. PDF
↑Origanum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 31. Oktober 2010.
↑
Melpomeni Skoula, Jeffrey B. Harborne: The taxonomy and chemistry of Origanum. In: Spiridon E. Kintzios (Hrsg.): Oregano: the genera Origanum and Lippia, Taylor & Francis, 2002, ISBN 978-0-415-36943-5, S. 67–101.