Die Diepholzer Moorniederung hat eine Gesamtgröße von rund 105.000 ha und umfasst eine Vielzahl kleinerer und größerer Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Das Gebiet umfasst 24.000 ha Hochmoore (geologische Definition), verteilt auf 15 Hochmoore, sowie am Südwestrand den Dümmer und seine Niederung. Der Westteil der Diepholzer Moorniederung liegt großenteils im Naturpark Dümmer.
Das Gebiet stellt einen langjährigen Schwerpunkt des niedersächsischen Hochmoorschutzes dar. Es erfüllt zudem wichtige Vernetzungsfunktionen zu anderen europäischen Vogelschutzgebieten (Dümmer, Steinhuder Meer). Das Gebiet ist ein wichtiger Brutplatz für Vogelarten der offenen Moor-, Heide- und Feuchtwiesenlandschaft. Im Jahre 1979 wurde die Diepholzer Moorniederung zum Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung gemäß Ramsar-Konvention erklärt, vor allem wegen des Brutvorkommens des Goldregenpfeifers. Zudem ist das Gebiet der wichtigste Brutplatz für den Raubwürger und die Sumpfohreule im niedersächsischen Binnenland. Die Diepholzer Moorniederung beheimatet somit drei Vogelarten, die laut der Roten Liste Deutschland (Witt et al. 1996) vom Aussterben bedroht sind. Des Weiteren kommen hier folgende gefährdete bzw. stark gefährdete Vogelarten vor: Ziegenmelker, Kornweihe, Krickente, Baumfalke, Bekassine, Großer Brachvogel, Rotschenkel und Schwarzkehlchen. Seit 2000 hat sich die Diepholzer Moorniederung zum international bedeutenden Rastplatz für Kraniche und nordische Gänse entwickelt (bis zu über 40.000 Kraniche im Herbst).[1]
Zudem ist dieses Gebiet Heimat der Moorschnucke, die zu den gefährdeten Haustierrassen gehört.
Schutzstatus
Im Naturraum Diepholzer Moorniederung wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen durchgeführt:
Touristen haben an fünf verschiedenen Stellen der Diepholzer Moorniederung die Gelegenheit, das Moor auf einer fahrplanmäßigen Fahrt mit einer Feldbahn kennenzulernen: ab Essern, Ströhen, Freistatt, Barnstorf und Goldenstedt. Am 12. und 13. September 2009 fand die erste Feldbahn-Rallye in der Diepholzer Moorniederung statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert vom Naturschutz- und Informationszentrum Goldenstedter Moor, dem Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrum (BUEZ), der Freistätter Feldbahn, der Gemeinde Wagenfeld (als Betreiberin der Ströher Moorbahn) und dem Förderverein Moorbahn Uchter Moor.
Zwischen dem Haus im Moor in Goldenstedt-Arkeburg und dem BUEZ pendelt in der warmen Jahreszeit die WegebahnJan Spieker.
Als „Moorspezifische Infozentren“ (Bezeichnung der „Tourist Information Dümmerland“) fungieren neben dem NIZ Goldenstedt das Europäische Fachzentrum Moor und Klima in Ströhen sowie das „Tor zum Moor“ in Essern.[4]
↑Christian Wiegang: K22 Diepholzer Moorniederung mit Dümmer in: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung, Hannover, 2019, S. 180–183