Der Deutsche Comedypreis wird jährlich von der Brainpool TV GmbH verliehen. Da einige Brainpool-Eigenproduktionen ausgezeichnet wurden, ist dieser umstritten.
Träger
Träger ist die Brainpool-Tochtergesellschaft Köln Comedy Festival GmbH welche hierzu eigens seit 2000 jenes Internationales Köln Comedy Festival vormals Köln Comedy Festivals veranstaltet. Geschäftsführer sind Ingrid Langheld (Geschäftsführerin der Brainpool Artist und Content Services GmbH) und Ralf Günther (Gründer der Brainpool TV GmbH).[1] Die folgenden vier Auszeichnungen wurden ohne vorherige Nominierung vom Veranstalter, der Köln Comedy Festival GmbH, vergeben: Erfolgreichste deutsche Filmkomödie, Erfolgreichster Live-Act, Beste Newcomer, Ehrenpreis. Die weiteren Auszeichnungen wurden bis 2019 von einer jährlich wechselnden Jury vergeben.
Jury
Die Jury bestand 2015 unter dem Vorsitz von Dieter Nuhr aus dem Geschäftsführer der Köln Comedy GmbH Ralf Günther, dem Executive Producer Josef Ballerstaller, DWDL Chefreporter Torsten Zarges, Regisseur Jan Markus Linhof, dem Creative Director von Warner Bros. International Television Production, Bernd von Fehrn, und Christiane Ruff, der Geschäftsführerin von ITV Germany.
Frühere Vorsitzende waren Olaf Schubert, Otto Waalkes, Jochen Busse und Thomas Hermanns.[2][3]
Verleihung
Erstmals verliehen wurde der Comedypreis im Jahr 1997, damals noch ohne Fernsehübertragung. Zwei Jahre später wurde die Verleihung von RTL ausgestrahlt. 2001 wurden die Preise erstmals im Rahmen einer Fernsehgala überreicht. Seitdem wird die Übertragung des Deutschen Comedypreises wie auch die des Deutschen Fernsehpreises im Studio 30/31 des „Coloneum Ossendorf“ der MMC (Magic Media Company) produziert. Im Jahr 2017 wurde die Übertragung erstmals in den Brainpool Studios in Köln-Mülheim aufgezeichnet. Seit 2020 wird die Gala live auf Sat.1 übertragen.
Der Preis wird u. a. in den Kategorien „Bester Komiker“, „Beste Komikerin“, „Beste Comedyshow“, „Beste Comedyserie“, „Beste Schauspielerin in einer Comedy-Serie“, „Bester Schauspieler in einer Comedy-Serie“, „Beste Moderation“, „Beste Sketchcomedy“, „Bestes Comedyevent“, „Bester Newcomer“, „Bestes TV-Soloprogramm“, „Erfolgreichster Live-Act“ und „Erfolgreichste Kino-Komödie“ verliehen. Außerdem gibt es einen „Ehrenpreis fürs Lebenswerk“ und diverse „Sonderpreise“.
Im August 2022 wurde bekannt, dass 2022 keine Preisverleihung im Rahmen eines Gala-Abends stattfinden soll. Die Comedypreise sollen weiter im Rahmen des Comedy Festivals verliehen werden, allerdings über das ganze Festival hinweg und damit auch verteilt auf verschiedene Fernsehsendungen.[4]
Die Preisträger
Deutscher Comedypreis 1997
Deutscher Comedypreis 1998
Deutscher Comedypreis 1999
Verliehen am 17. Dezember 1999, moderiert von Theo West
Deutscher Comedypreis 2000
Verliehen am 12. Dezember 2000, moderiert von Theo West und Atze Schröder
Jury: u. a. Martin Propp, Christiane Ruff, Anka Zink, Ingo Nowak, Winnie Gahlen
- Nominierungen: Mariele Millowitsch für Nikola, Gaby Köster für Ritas Welt
Deutscher Comedypreis 2001
Verliehen am 2. November 2001, moderiert von Gaby Köster
Jury: Jochen Busse (Vorsitz), Jürgen von der Lippe, Herbert Feuerstein, Jacky Dreksler, Renate Kampmann, Sönke Wortmann, Georges Luks, Winni Rau
- Nominierungen: Kaya Yanar für Was guckst du?!, Michael Mittermeier
- Nominierungen: Cordula Stratmann für Zimmer frei!, Annette Frier für Die Wochenshow
- Nominierungen: Freitag Nacht News, TV total
- Nominierungen: Alles Atze, Anke mit Anke Engelke
- Nominierungen: Apollo-Optik, Media Markt
Deutscher Comedypreis 2002
Verliehen am 19. Oktober 2002, moderiert von Gaby Köster und Atze Schröder
Jury: u. a. Jochen Busse (Vorsitz), Jürgen von der Lippe, Herbert Feuerstein, Sönke Wortmann
- Nominierungen: Bullyparade, Krüger sieht alles mit Mike Krüger
- Nominierungen: Die Camper, Mein Leben & Ich
- Nominierungen: Dana Golombek für Die Camper, Bettina Zimmermann für Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis
- Nominierungen: Cordula Stratmann für Annemie Hülchrath - Der Talk, Mariele Millowitsch für Nikola
- Nominierungen: Bernd Stelter für Bernds Hexe, Tom Gerhardt für Hausmeister Krause – Ordnung muss sein
- Nominierungen: Felicitas Woll für Berlin, Berlin, Elton für Elton.tv
- Nominierungen: Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis, Feuer, Eis & Dosenbier
Deutscher Comedypreis 2003
Verliehen am 11. Oktober 2003, moderiert von Atze Schröder
Jury: u. a. Otto Waalkes (Vorsitz)
- Nominierungen: Anke Engelke für Ladykracher, Kaya Yanar für Was guckst du?!
- Nominierungen: OLM! mit Hans Werner Olm, TV total mit Stefan Raab
- Nominierungen: Bewegte Männer, Nikola
- Nominierungen: Heike Kloss für Alles Atze, Julia Stinshoff für Crazy Race
- Nominierungen: Axel Stein für Axel!, Willi Thomczyk für Die Camper
- Nominierungen: Alt und durchgeknallt, Ohne Worte mit Bastian Pastewka
- Nominierungen: Johnny Challah für Axel!, Mirja Boes für Die dreisten Drei
Deutscher Comedypreis 2004
Verliehen am 17. Oktober 2004, moderiert von Atze Schröder
- Nominierungen: Atze Schröder, Bastian Pastewka, Hans Werner Olm
- Nominierungen: Zimmer frei!, Rent a Pocher
- Nominierungen: Mein Leben & Ich, Was nicht passt, wird passend gemacht
- Nominierungen: Janine Kunze für Hausmeister Krause, Arzu Bazman für Schulmädchen
- Nominierungen: Walter Sittler für Nikola, Ralf Richter für Was nicht passt, wird passend gemacht
- Nominierungen: Sonja Zietlow und Dirk Bach für Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!, Oliver Pocher und Kai Pflaume für die Wok-WM
- Nominierungen: Die dreisten Drei, Tramitz and Friends
- Nominierungen: Ingo Oschmann, Mario Barth[2]
Deutscher Comedypreis 2005
Verliehen am 15. Oktober 2005, moderiert von Atze Schröder
- Nominierungen: Hape trifft!, Freitag Nacht News, Kalkofes Mattscheibe
- Nominierungen: Stromberg, Axel! will’s wissen, Mein Leben & Ich
- Nominierungen: Wolke Hegenbarth, Sabine Pfeifer, Rick Kavanian
- Nominierungen: Ohne Worte, Die dreisten Drei, Tramitz and Friends
- Nominierungen: Bully Herbig, Ralf Schmitz, Oliver Pocher
- Nominierungen: Mirja Boes, Hella von Sinnen, Gaby Köster
- Nominierungen: Frei Schnauze, Dittsche, Genial daneben[6]
Deutscher Comedypreis 2006
Verliehen am 10. Oktober 2006, moderiert von Atze Schröder
- Nominierungen: Hape trifft! (RTL), Schmitz komm raus! (Sat.1)
- Nominierungen: Stromberg (ProSieben), Mein Leben & Ich (RTL)
- Nominierungen: Die dreisten Drei (Sat.1), Sechserpack (Sat.1)
- Nominierungen: Arme Millionäre (RTL), Die ProSieben Märchenstunde
- Nominierungen: Cordula Stratmann, Mirja Boes
- Nominierungen: Oliver Pocher, Ralf Schmitz
- Nominierungen: Anke Engelke, Wolke Hegenbarth
- Nominierungen: Bastian Pastewka, Sky du Mont
Deutscher Comedypreis 2007
Deutscher Comedypreis 2008
Deutscher Comedypreis 2009
Deutscher Comedypreis 2010
Deutscher Comedypreis 2011
Deutscher Comedypreis 2012
Deutscher Comedypreis 2013
Deutscher Comedypreis 2014
Deutscher Comedypreis 2015
Deutscher Comedypreis 2016
Deutscher Comedypreis 2017
Deutscher Comedypreis 2018
Deutscher Comedypreis 2019
Deutscher Comedypreis 2020
Deutscher Comedypreis 2021
Deutscher Comedypreis 2022
Deutscher Comedypreis 2023
Deutscher Comedypreis 2024
Statistik
Folgende Teile dieser Statistik scheinen seit ein paar Jahren nicht mehr aktuell zu sein: Preise und Nominierungen aktualisieren! Evtl. sogar die Kategorien überarbeiten.
Bitte hilf uns dabei, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen.
Statistik
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Am häufigsten honorierte Komikerin (Solopreis)
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Anke Engelke und Carolin Kebekus (je 5 Preise)
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Am häufigsten honorierter Komiker (Solopreis)
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Mario Barth (9 Preise)
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Am häufigsten in Folge honorierte(r) Komiker(in) (Solopreis)
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Mario Barth (7×: 2005–2011)
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Am häufigsten honorierte Komikerin (inkl. Besetzung, Produktion und Regie)
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Anke Engelke (14 Preise)
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Am häufigsten honorierter Komiker (inkl. Besetzung, Produktion und Regie)
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Mario Barth (10 Preise)
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Am häufigsten honorierte Sendung
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Ladykracher und Heute-show (je 5 Preise)
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Am häufigsten honorierte Sendung in allen Kategorien
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Ladykracher (7 Preise)
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Am häufigsten nominierte Komikerin in allen Kategorien
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Anke Engelke (24 Nominierungen)
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Am häufigsten nominierter Komiker in allen Kategorien
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Bastian Pastewka (19 Nominierungen)
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Am häufigsten nominierte Sendung in allen Kategorien
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Ladykracher und Switch reloaded (10 Nominierungen)
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Kritik
In Folge 80 des Internetmagazins Fernsehkritik-TV stellte der Journalist Holger Kreymeier die Seriosität des deutschen Comedypreises infrage, indem er kritisierte, dass sich seit einigen Jahren die Liste der Nominierten kaum verändert habe und dass beispielsweise in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ ein Turnus zu erkennen sei. Er verglich die Art und Weise, wie die Nominierungen zustande kommen, mit Inzest.[12] Ebenfalls auffällig sei, dass bisher ausschließlich Fernseh- und Kinofilme beziehungsweise Serien nominiert wurden, Internetplattformen wie YouTube oder Dailymotion dagegen nie berücksichtigt wurden.
Stefan Stuckmann kritisiert bei Übermedien die enge Verbindung zwischen dem Comedypreis und Brainpool sowie der Banijay Group. So werden zum Beispiel die Sendungen der am häufigsten nominierten bzw. honorierten Künstler (Mario Barth, Anke Engelke, Bastian Pastewka) alle von Brainpool produziert.[13][14][15] Auch die im August 2020 verkündete Umgestaltung zu einem Publikumspreis sei "nur eine Mogelpackung, denn das Publikum hat kein Vorschlagsrecht".[16]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Warum der Deutsche Comedypreis eine Werbemaschine ist, die sich als Preisverleihung tarnt. In: Der Tagesspiegel Online. 30. Oktober 2015, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 1. Oktober 2021]).
- ↑ a b Bericht über die Nominierungen des Deutschen Comedypreises 2004 bei DWDL.de, 31. August 2004 (abgerufen am 20. Oktober 2011)
- ↑ a b c d e f Übersicht der Preisträger und Nominierten für den Deutschen Comedypreis auf imdb.com (abgerufen am 23. Oktober 2011)
- ↑ Ralf Döbele: „Deutscher Comedypreis“: Gala-Verleihung wird abgeschafft. In: Fernsehserien.de. 9. August 2022, abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ a b Liste der Preisträger des Deutschen Comedypreises (Memento vom 30. Dezember 2013 im Internet Archive) auf myspass.de (abgerufen am 22. Oktober 2011)
- ↑ Bericht über die Nominierungen des Deutschen Comedypreises 2005 bei DWDL.de, 30. August 2005, abgerufen am 20. Oktober 2011.
- ↑ Thomas Hermanns erhält den Ehrenpreis des Deutschen Comedypreises 2022. In: guetsel.de. 27. Dezember 2022, abgerufen am 28. Dezember 2022.
- ↑ Uwe Mantel: Comedypreis 2022: Von "heute-show" bis Thomas Hermanns. In: dwdl.de. 5. Januar 2023, abgerufen am 6. Januar 2023.
- ↑ Felix Lobrecht gewinnt den Deutschen Comedypreis 2023. In: BRAINPOOL. BRAINPOOL TV GmbH, 4. Oktober 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023.
- ↑ Der Deutsche Comedypreis 2023 als Beste Newcomerin geht an Negah Amiri - Ralf Günther erhält Ehrenpreis. In: news aktuell. 27. Oktober 2023.
- ↑ COLOGNE COMEDY FESTIVAL: Deutscher Comedypreis für Torsten Sträter und Tony Bauer. In: presseportal.de. 20. Oktober 2024, abgerufen am 22. Oktober 2024.
- ↑ Fernsehkritik-TV: Folge 80 vom 9. November 2011
- ↑ [1] Mario Barth auf Brainpool.de
- ↑ [2] Anke Engelke auf Brainpool.de
- ↑ [3] Bastian Pastewka auf Brainpool.de
- ↑ Stefan Stuckmann: Der Deutsche Comedypreis ist ein schlechter Witz. Übermedien, 21. September 2020, abgerufen am 30. September 2020 (deutsch).