Deewaar (Hindi: दीवार, dīvār; Urdu: دیوار; übersetzt: Die Mauer) ist ein Hindi-Film von Yash Chopra aus dem Jahr 1975.
Handlung
Deewaar erzählt die Geschichte zweier Brüder, die nicht unterschiedlicher sein können, als Rückblende: Vijay und Ravi Verma sind bei ihrer Mutter aufgewachsen. Ihr Vater, Anand Verma, hat die Familie im Stich gelassen, als er seine Arbeitskollegen verraten hat.
Vijay der ältere Sohn, ist von Vaters Misserfolgen geprägt und ist im Laufe seines Lebens vom Schuhputzer zum Schmuggler geworden. Für seinen jüngeren Bruder verzichtete er auf die Schulbildung und ermöglichte Ravi somit ein aufrechter Polizist zu werden. Nun wird Ravi jedoch aufgefordert den großen Schmuggler Vijay festzunehmen.
In einer Bar lernt Vijay die schöne Anita kennen und beginnt mit ihr eine Affäre. Als sie jedoch schwanger wird, beschließt Vijay sich aus dem Untergrund zu entfernen, damit sein Kind nicht dasselbe Schicksal erleiden muss.
Doch es ist zu spät: Ravi hat beschlossen Vijay festzunehmen, trotz der familiären Verhältnisse. Selbst die Mutter steht Ravi zur Seite, auch wenn ihr die Entscheidung sehr schwerfällt. Die zwei Brüder geraten in einen Konflikt, während Vijay in der heftigen Auseinandersetzung stirbt. Ravi wird von der Regierung als Held ausgezeichnet.
Musik
In dem Lied Koi Mar Jaye hat Aruna Irani ihren Gastauftritt. Die Texte zur Musik von Rahul Dev Burman schrieb Sahir Ludhianvi.
Auszeichnungen
Filmfare Award 1976
Nominierungen
Hintergrund
Der Film entstand im Jahr der Ausrufung des Notstands in Indien. Salim-Javed lehnten sich bei der Gestaltung der von Bachchan verkörperten Figur des Ravi an die Geschichte des berüchtigten Schmugglers Haji Mastan Mirza an, der während der Notstandszeit medial zum Volksfeind stilisiert und inhaftiert wurde.[1][2]
Kritiken
Das im Hindi-Film häufig benutzte Mutter-als-Nation-Klischee, eine Erweiterung des Nation-als-Familie-Klischees, wurde hier für einen mehrdeutigen Zweck herangezogen: obwohl die Sympathien der Zuschauer auf den Unterschicht-Rebellen gelenkt werden, stimmt die Mutter/Nation der Verfolgung ihres wohlmeinenden aber fehlgeleiteten Sohnes schließlich zu; eine Handlung mit offensichtlichen Parallelen zur politischen Situation der Zeit.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ashish Rajadhyaksha, Paul Willemen: Encyclopaedia of Indian Cinema, S. 423, New Delhi, 2. Aufl. 2002
- ↑ Demystifying Haji Mastan
- ↑ Ashish Rajadhyaksha, Paul Willemen: Encyclopaedia of Indian Cinema, S. 423, New Delhi, 2. Aufl. 2002