Daniel Risch ist in Planken aufgewachsen. Er wurde als Sohn des Bankangestellten Hans Risch und dessen Frau Erika geboren. Risch ist verheiratet mit Jasmin Risch (geborene SchĂ€dler) und hat zwei Kinder. Risch ist BĂŒrger von Schaan und wohnhaft in Triesen. Sein Grossvater mĂŒtterlicherseits war der Regierungschef-Stellvertreter Josef Sprenger, sein Onkel der ehemalige Landtagsabgeordnete Peter Sprenger.
WĂ€hrend des Doktoratsstudiums arbeitete Daniel Risch von 2004 bis 2007 als Forschungsassistent und Dozent am Competence Center E-Business der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel. Ab 2007 war er in verschiedenen leitenden Positionen bei der Unic AG, einem E-Business Beratungsunternehmen, tĂ€tig. Unter anderem war er Head of Sales sowie Chief Marketing Officer der Unic Gruppe. Von 2015 bis zu seinem Regierungseintritt 2017 war er in weiterer Folge als Chief Marketing Officer bei der Liechtensteinische Post AG beschĂ€ftigt und verantwortete die Stabilisierung und VerĂ€usserung desfrĂŒher durch Akquisition erworbene E-Procurement-GeschĂ€fts der Liechtensteinischen Post AG.
NebentÀtigkeiten
Neben seiner beruflichen TĂ€tigkeit war Risch seit 2009 GrĂŒndungs-, Organisationskomitee- und Patronatsmitglied beim Kunst-, Kultur- und Musikfestival FL1.LIFE in Schaan. Zudem war er bis zum Regierungseintritt 2017 in verschiedenen Verwaltungsrats- und Aufsichtsratspositionen in Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland und Ăsterreich tĂ€tig sowie Vorstandsmitglied beim IKT Forum Liechtenstein. Seit 2021 ist Risch auch Stiftungsrat der Stiftung zur Förderung von Technologiemanagement, Technologiepolitik und Technologietransfer an der UniversitĂ€t St. Gallen sowie StiftungsratsprĂ€sident der LIFE Klimastiftung Liechtenstein.
Parteilaufbahn
Daniel Risch gehörte bis zu seiner Nomination zum Regierungsmitglied im Jahr 20116 keiner politischen Partei an. Seit seiner Nomination war er ab 2016 Mitglied des ParteiprĂ€sidiums der VaterlĂ€ndischen Union, einer der beiden grossen Volksparteien des FĂŒrstentums Liechtenstein. Im September 2021 nominierte die VaterlĂ€ndische Union ihn als Regierungschefkandidaten.[1]
Ăffentliche Ămter
Regierungschef-Stellvertreter und Regierungsrat (2017â2021)
Nach der Landtagswahl in Liechtenstein 2017 wurde Risch von seiner Partei als Regierungschef-Stellvertreter fĂŒr die Koalitionsregierung mit der Fortschrittlichen BĂŒrgerpartei nominiert und in weiterer Folge mit der Angelobung am 30. MĂ€rz 2017 als solcher Regierungsmitglied. Er leitete als Regierungsrat bis 2021 das Ministerium fĂŒr Infrastruktur, Wirtschaft und Sport. In die Legislatur 2017 bis 2021 fiel ab MĂ€rz 2020 auch die BewĂ€ltigung der weltweiten Corona-Pandemie, was die Regierungszeit faktisch in zwei Perioden teilt.
Nach der Sanierung des Staatshaushalts in Liechtenstein zwischen den Jahren 2010 und 2015, stand im ersten Teil der Legislatur 2017 bis 2021 der Ăbergang in die Gestaltungsphase im Mittelpunkt. Unter der Leitung des Infrastrukturministers Daniel Risch wurden verschiedene zukunftsgerichtete Konzepte und Strategien erarbeitet, darunter das MobilitĂ€tskonzept 2030[2], die Energievision 2050 und die Energiestrategie 2030[3] sowie das Raumkonzept Liechtenstein[4]. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium von RegierungsrĂ€tin Dominique Hasler wurde zudem die Schulbautenstrategie fĂŒr das FĂŒrstentum Liechtenstein ausgearbeitet und dem Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt. Mit dieser Strategie wurde die zukĂŒnftige Entwicklung im Schulbautenbereich vorgezeichnet und in der Folge der Bau von Schulraum in der GröĂenordnung von ĂŒber CHF 100 Mio. in Auftrag gegeben. Zudem entschied der Landtag auf Vorlage des Infrastrukturministeriums, das Projekt fĂŒr das Dienstleistungszentrum Giessen â ein zentrales VerwaltungsgebĂ€ude in Vaduz - um zwei Stockwerke zu erweitern und damit rund 300 Personen - was einem 1/3 der Liechtensteinischen Verwaltung entspricht - Platz zu bieten.
Zu Beginn der Legislatur stimmte der Landtag der Vorlage von Infrastrukturminister Risch zu, sich an der neuen LangsamverkehrsbrĂŒcke zwischen der Schweiz und Liechtenstein im Bereich Vaduz-RĂ€fis mit CHF 1,1 Mio. zu beteiligten[5]. Die BrĂŒcke wurde am 29. Juni 2019 im Beisein von Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch, dem St. Gallischen Regierungsrat Marc MĂ€chler, dem StadtprĂ€sident von Buchs, Daniel Gut, und dem BĂŒrgermeister von Vaduz, Manfred Bischof, eröffnet.[6]
Im Infrastrukturbereich wurde ausserdem die Sistierung des grenzĂŒberschreitende Eisenbahnprojekt S-Bahn FL.A.CH aufgehoben. Dies nachdem sich Daniel Risch mit dem Ăsterreichischen Infrastrukturminister Norbert Hofer im Mai 2018 auf die Wiederaufnahme der GesprĂ€che geeinigt hatte[7]. Die Verhandlungen zwischen Liechtenstein, Ăsterreich und der ĂBB konnten im FrĂŒhjahr 2020 erfolgreich abgeschlossen werden und der Landtag stimmte dem Projekt und dem FinanzierungsschlĂŒssel, welcher fĂŒr Liechtenstein Kosten von CHF 71.3 Mio. bedeutete, am 4. Juni 2020 mit 18 von 24 Stimmen zu[8] . Gleichzeit beschloss der Landtag, den Beschluss dem Stimmvolk zur Abstimmung vorzulegen. Das Liechtensteinische Stimmvolk lehnte den Finanzbeschluss und damit das Projekt am 30. August 2020 mit 62.7 % ab [9][10]. Damit wurde eines von zehn Leitprojekten des MobilitĂ€tskonzept vom Stimmvolk verworfen. An den weiteren Projekten und Massnahmen wurde weitergearbeitet.
Im Zuge der Erarbeitung der verschiedenen Infrastrukturprojekte im Hoch- und Tiefbaubereich erging ein Auftrag an das Liechtenstein-Institut, frĂŒhere Entscheide fĂŒr grössere und fĂŒr Liechtenstein wichtige Infrastrukturprojekte aufzuarbeiten und zu analysieren. Diese Studie unter dem Titel âInfrastrukturen Liechtensteins. Eine wirtschaftsgeschichtliche Betrachtungâ[11] wurde im Jahr 2020 veröffentlicht.
Im Sport lag der Fokus des Ministeriums von Daniel Risch auf der Professionalisierung der Sport-Förderstrukturen. In enger Zusammenarbeit mit dem Dachverband des Liechtensteinischen Sports, dem Liechtenstein Olympic Comittee (LOC), wurde im Jahr 2018 das Sportgesetz grundlegend ĂŒberarbeitet und vom Landtag genehmigt.[12][13]
Um Liechtenstein und die Verwaltung im Bereich der Digitalisierung neu auszurichten, legte die Regierung unter FederfĂŒhrung des Ministeriums fĂŒr PrĂ€sidiales und Finanzen und dem Ministerium fĂŒr Infrastruktur, Wirtschaft und Sport im MĂ€rz 2019 die âDigitale Agenda Liechtensteinâ[14] vor. Auf Basis dieser strategischen Grundlage wurde in den Folgejahren die Digitalisierung in der Liechtensteinischen Landesverwaltung massgeblich vorangetrieben.
Als im MĂ€rz 2020 die erste Corona-Welle Liechtenstein erreichte, legte die Liechtensteinische Regierung den Fokus auf die BewĂ€ltigung der Krise. In der Verantwortung von Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch lag die Initiierung und Leitung der âTask Force Wirtschaftâ, welche zunĂ€chst in weniger als einer Woche die Wirtschafshilfe fĂŒr die besonders von den Corona-Massnahmen betroffenen Betriebe aufzusetzen hatte. Die Task Force Wirtschaft legte dem Landtag innerhalb weniger Tage ein umfassendes Massnahmenpaket vor, das mit ĂberbrĂŒckungskrediten, Direktzahlungen und der Nutzung der KurzarbeitsentschĂ€digung sowie einigen flankierenden Massnahmen wie der Stundung von Steuerrechnungen, sehr rasch die drĂ€ngendsten Themen adressierten. Die Massnahmen im Wirtschaftsbereich wurden laufend den neuen Gegebenheiten angepasst. Sowohl die gesundheitspolitischen Massnahmen, welche im internationalen und insbesondere im europĂ€ischen Vergleich eher sehr mild waren, wie auch die sehr raschen und zielgerichteten Wirtschaftsmassnahmen fĂŒhrten zu einer angemessenen BewĂ€ltigung der Krise. Auch spĂ€tere Analysen und Aufarbeitungsberichten bestĂ€tigen die Effizienz und Zielgerichtetheit der vom Wirtschaftsministerium ausgearbeiteten Massnahmen.[15]
Im September 2020 gab Daniel Risch bekannt, dass er fĂŒr die Legislatur 2021-2025 als Regierungschef der VaterlĂ€ndischen Union zur VerfĂŒgung steht. Das Regierungs-Kandidatenteam der VaterlĂ€ndischen Union, welches am 10. September 2020 vorgestellt wurde, bestand aus Daniel Risch, Dominique Hasler und Graziella Marok-Wachter.
Regierungschef (seit 2021)
Am 25. MĂ€rz 2021 wurde Daniel Risch durch S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein auf Schloss Vaduz als Regierungschef vereidigt.[16] Seither leitet er das Ministerium fĂŒr PrĂ€sidiales und Finanzen, das in Liechtenstein von Gesetzes wegen dem Regierungschef zugeteilt ist.
In der Tradition der Antrittsbesuche in den deutschsprachigen Nachbarstaaten besuchte Risch am 22. April 2021 den Schweizer BundesprĂ€sidenten Guy Parmelin und Bundesrat Ueli Maurer in Bern.[17] Am 29. April 2021 besuchte Risch den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie Finanzminister Gernot BlĂŒmel.[18] Am 17. Mai 2022 wurde Risch bei seinem Antrittsbesuch in Deutschland von Bundeskanzler Olaf Scholz im Ehrenhof des Kanzleramtes empfangen.[19]
Ebenfalls aufgrund der COVID-19-Pandemie und der Neugestaltung der Regierungskommunikation wurde am 1. Januar 2022 die erste Neujahrsansprache ausgestrahlt.[20] In den Folgejahren wurde jÀhrlich eine Video-Neujahrsbotschaft des Regierungschefs veröffentlicht.
Die Koalitionsregierung der Legislatur 2021-2025 startete inmitten der weltweiten COVID-19-Pandemie, welche zu Beginn von der KrisenbewĂ€ltigung geprĂ€gt war. Vor diesem Hintergrund setzte die Regierung Risch im Alltag und im Regierungsprogramm neben den inhaltlichen Schwerpunkten einen Fokus auf die Nachhaltigkeit sowie auf die Zusammenarbeit als Team. Ein sichtbares Zeichen war, dass die Regierung ab Beginn der Legislatur die Regierungssitzungen in dem Raum abhielt, der rund 100 Jahre als BĂŒro des Regierungschefs genutzt worden war. Es handelt sich dabei architektonisch um den zentralen Raum im RegierungsgebĂ€ude. Der Wechsel symbolisierte, dass die Regierung in Liechtenstein als Kollektivorgan arbeitet und der Regierungschef trotz seiner verfassungsmĂ€ssig herausragenden Stellung, keine weiterreichenden Entscheidungsbefugnisse hat. In der Folge wurde das neue Regierungssitzungszimmer im Jahr 2023 fĂŒr den neuen Zweck ertĂŒchtigt.
Im Bereich der öffentlichen Finanzen konnte die erfolgreiche und zurĂŒckhaltende Finanzpolitik in der Legislatur 2021-2025 weitergefĂŒhrt werden. Liechtenstein kennt keine Staatsverschuldung und zum Ende der Legislatur beliefen sich die Reserven auf rund CHF 3 Mrd. oder rund das Dreifache des jĂ€hrlichen Staatshaushalts von CHF 1 Mrd. Grössere Investitionen und Sondereffekte können in der Regel ĂŒber das laufende Budget finanziert werden. Die stabile und zukunftsorientierte Finanzpolitik und die gute Ausgangslage werden regelmĂ€ssig von S&P Global mit dem Bestrating âAAA mit stabilem Ausblickâ bestĂ€tigt. Die KonformitĂ€t mit internationalen Standards ist auf Basis der Finanzplatzstrategie des FĂŒrstentums Liechtenstein eine der obersten PrioritĂ€ten. Im Juli 2022 schloss MONEYVAL die umfassende Evaluation des Liechtensteinischen Finanzplatzes mit einem sehr guten Ergebnis ab.
Innenpolitisch wurde in der Legislatur 2021-2025 zudem der Finanzausgleich zwischen Land und Gemeinden weiterentwickelt und um eine neue, horizontale Komponente ergÀnzt. Die gesamte Banken- und Finanzplatzregulierung wurde neu strukturiert und auf den aktuellsten Stand gebracht.
Ein wichtiges Projekt der Legislatur war der Beitritt zum Internationalen WĂ€hrungsfonds im Jahr 2024. Dem Beitritt gingen zwei umfassende Debatten im Parlament sowie ein Staatsvertragsreferendum voraus. Das Liechtensteinische Stimmvolk stimmte am 22. September 2024 mit 55.8 % der Vorlage der Regierung und damit dem vom Landtag und vom FĂŒrstenhaus begrĂŒssten Beitritt zu. Am Rande der Herbstsitzung des Internationalen WĂ€hrungsfonds in Washington, D.C. unterzeichnete Regierungschef Risch am 21. Oktober 2024 die Articles of Agreement, wodurch Liechtenstein offiziell das 191. Mitglied des WĂ€hrungsfonds wurde.
Ebenfalls im Herbst 2024 stimmte das Liechtensteinische Stimmvolk der Vorlage zur Neuausrichtung der Staatlichen Pensionskasse (SPL) mit 52.6 % zu. Diese Abstimmung wurde notwendig, da gegen den Vorschlag der Regierung und den Entscheid des Landtags das Referendum ergriffen wurde. Kern der Vorlage war es, die massive unerwĂŒnschte Umverteilung die sich bei der staatlichen Pensionskasse aus verschiedenen GrĂŒnden ergeben hatte, einzudĂ€mmen.
Die Legislatur 2021-2025 war ab 2022 zudem auch fĂŒr Liechtenstein geprĂ€gt durch die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Insbesondere im FlĂŒchtlings-, Sicherheits-, Energie- und Sanktionswesen wie auch in der Aussenpolitik war Liechtenstein und die Regierung ab dem 24. Februar 2022 deutlich mehr gefordert. In den Tagen nach dem 24. Februar 2022 entschied die Regierung sehr rasch und klar, dass die Sanktionen der EuropĂ€ischen Union von Liechtenstein zeitnah autonom ĂŒbernommen werden. Seither unterstĂŒtzt Liechtenstein einerseits sĂ€mtliche Sanktionen und leistet andererseits umfassende humanitĂ€re Hilfe fĂŒr Projekte vor Ort wie auch fĂŒr Schutzsuchende aus der Ukraine in Liechtenstein. Regierungschef Risch liess in Interviews und in entsprechenden Landtagsdebatten keinen Zweifel an der Haltung der Regierung, die Sanktionen mitzutragen, den Angriffskrieg zu verurteilen und dass der Aggressor zur Rechenschaft gezogen werden mĂŒsse.
Im Oktober 2022 fand auf Initiative des Französischen PrĂ€sidenten Emmanuel Macron das erste Treffen der EuropĂ€ischen Politischen Gesellschaft (EPC) in Prag statt. An diesem ersten und an allen bis Herbst 2024 halbjĂ€hrlich folgenden Treffen nahm Regierungschef Risch fĂŒr Liechtenstein teil. Zudem nahm Regierungschef Daniel Risch gemeinsam mit Aussenministerin Dominique Hasler im Mai 2023 am 4. Gipfeltreffen des Europarats in Reykjavik teil.
Von November 2023 bis Mai 2024 hatte Liechtenstein den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarats inne. Der Schwerpunkt der Vorsitzarbeit wurde im Aussenministerium unter Aussenministerin Dominique Hasler und dem Liechtensteinischen Botschafter in Strassburg, Domenik Wanger, geleistet. Risch hielt am 24. Januar 2024 vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats eine europÀische Grundsatzrede.
Um den verschiedenen europĂ€ischen Stimmen ein Gewicht zu geben, lancierte Daniel Risch gemeinsam mit Aussenministerin Dominique Hasler im FrĂŒhjahr 2024 â und damit in der Zeit des Europaratsvorsitzes Liechtensteins und zum 75-Jahre JubilĂ€um des Europarats â das Projekt âBook of Europeâ. Die Staats- und Regierungschefs der 46 Europarats-Staaten wurden eingeladen, in 5â000 Zeichen ihre Vision und ihre Gedanken zu Europa zu Papier zu bringen. Im Ergebnis haben 33 EuropĂ€ische FĂŒhrungspersönlichkeiten ihre Gedanken zum Projekt beigetragen. Das Vorwort wurde vom GeneralsekretĂ€r des Europarats, Alain Berset, beigesteuert. Das âBook of Europeâ ist ab Februar 2024 europaweit erhĂ€ltlich. Zudem sind alle BeitrĂ€ge unter www.bookofeurope.eu abrufbar.
Risch und sein Ministerium setzten sich auch stark dafĂŒr ein, dass in Liechtenstein neben der römisch-katholischen Kirche, welche gemĂ€ss der Liechtensteinischen Verfassung der Rang der âLandeskircheâ zukommt, andere Glaubensgemeinschaften nach definierten Kriterien öffentlich-rechtlich anerkannt werden können. Aufgrund der Sedisvakanz im Erzbistum Vaduz â also der zeitweiligen Vakanz des bischöflichen Stuhls â konnte im Parlament nicht die notwendige Zustimmung gefunden werden, weshalb das Projekt auf die folgende Legislatur verschoben werden musste.
Ein nach innen gerichtetes Thema wĂ€hrend der Legislatur 2021-2025 war die Digitalisierung. Auf Basis der in der vorangehenden Legislatur verabschiedeten âDigitalen Agendaâ wurden zahlreiche Digitalisierungsprojekte in Angriff genommen und erfolgreich umgesetzt. Dazu gehören auszugsweise die Elektronische IdentitĂ€t (eID), die Neugestaltung der Verwaltungswebsite (www.llv.li), der Aufbau des elektronischen Gesundheitsdossiers (eGD) sowie des Statistikportals (statistikportal.li), die Schaffung des Open-Government-Data-Portals (OGD), die vollstĂ€ndige Digitalisierung der SteuererklĂ€rung und viele weitere Themen in allen Ministerien.
In die Legislatur 2021-2025 der Regierung Risch fielen auch zahlreiche fĂŒr Liechtenstein bedeutsame JubilĂ€en wie etwa â100 Jahre Verfassungâ oder â100 Jahre Zollanschlussvertragâ, die gebĂŒhrend gefeiert wurden. Einen Höhepunkt bildete dabei die gemeinsame Feier auf der RheinbrĂŒcke Vaduz-Sevelen am 29. April 2023 mit Festansprachen von LandtagsprĂ€sident Albert Frick, NationalratsprĂ€sident Martin Candinas, Regierungschef Daniel Risch und BundesrĂ€tin Karin Keller-Sutter. Liechtenstein trat dem EuropĂ€ischen Wirtschaftsraum EWR offiziell am 1. Mai 1995 bei. Der EWR selbst feierte sein 30 Jahre JubilĂ€um aber bereits im Jahr 2024, aufgrund der Fertigstellung des Abkommens im Jahr 1994. Zu diesem Anlass reiste Regierungschef Risch am 22. MĂ€rz 2024 zu den Feierlichkeiten des EuropĂ€ischen Rats nach BrĂŒssel.[21]
Im Februar 2024 kĂŒndigte Risch an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Graziella Marok-Wachter (VU) und Dominique Hasler (VU) an, nicht fĂŒr eine weitere Legislaturperiode zur VerfĂŒgung zu stehen und damit im MĂ€rz 2025 aus der Regierung auszuscheiden. [23]