Zwölf Cricket-Nationalmannschaften nahmen am Cricket World Cup 1996 teil: Die damals neun Test-Cricket-Länder (Australien, England, Indien, Neuseeland, Pakistan, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika und die West Indies), sowie die drei besten Mannschaften der ICC Trophy 1994 (Kenia, Niederlande und die Vereinigten Arabischen Emirate). Während des Cricket World Cup 1996 wurden 37 Spiele absolviert, darunter 30 in der Vorrunde und sieben in der Finalrunde, einschließlich des Finales. Die Mannschaften wurden in zwei Gruppen zu je sechs Teams eingeteilt, wobei jedes einmal gegen die anderen der Gruppe antrat. Die vier besten Mannschaften jeder Gruppe erreichten hiernach das Viertelfinale. Dieser World Cup wurde im One-Day International-Format ausgetragen, wobei jedes Team jeweils ein Innings über maximal 50 Over bestritten hat.[1]
Das Turnier war bereits vor seinem Beginn von Kontroversen geprägt, da die Spiele in Sri Lanka während des dortigen Bürgerkrieges stattfanden sollten. Die Mannschaften Australiens und der West Indies weigerten sich nach dem Anschlag der Liberation Tigers of Tamil Eelam auf die Central Bank in Colombo im Januar 1996 um in Sri Lanka gegen die Nationalmannschaft des Landes anzutreten. Nach ausführlichen Verhandlungen entschied der International Cricket Council, beide Spiele Forfait Sri Lanka zuzuschlagen. Infolgedessen qualifizierte sich Sri Lanka schon vorab für das Viertelfinale, ohne ein Spiel absolviert zu haben.[2]
Sri Lanka gewann das Finale im Gaddafi Stadium in Lahore gegen Australien mit sieben Wickets und somit seinen ersten Titel. Indien und die West Indies waren die anderen beiden Halbfinalisten. Der Titelverteidiger und Mitgastgeber Pakistan unterlag im Halbfinale in Bangalore dem „Erzrivalen“ Indien mit 39 Runs. Südafrika verlor sein Halbfinale in Karatschi gegen die West Indies mit 19 Runs. Die Nationalmannschaften Kenias, der Niederlande und der Vereinigten Arabischen Emirate nahmen erstmals an einem Cricket World Cup teil.
Der ICC vergab den Cricket World Cup 1996 an Indien, Pakistan und Sri Lanka. Die anderen Bewerber waren England und Südafrika.[3]
Teilnehmer
Die folgenden zwölf Mannschaften qualifizierten sich für den Cricket World Cup 1996: Australien, England, Indien (Mitgastgeber), Neuseeland, Pakistan (Mitgastgeber), Simbabwe, Sri Lanka (Mitgastgeber), Südafrika und die West Indies qualifizierten sich als Vollmitglieder des International Cricket Council mit Test-Cricket-Status automatisch für den Cricket World Cup 1996. Kenia, die Niederlande und die Vereinigten Arabischen Emirate waren Mannschaften ohne Test-Cricket-Status und qualifizierten sich während der ICC Trophy 1994.
Austragungsorte des Cricket World Cup 1996 in Indien
Colombo (RPS)
Colombo (SSC)
Kandy
Austragungsorte des Cricket World Cup 1996 in Sri Lanka
Faisalabad
Gujranwala
Karatschi
Lahore
Peschawar
Rawalpindi
Austragungsorte des Cricket World Cup 1996 in Pakistan
Format
Der Cricket World Cup 1996 wurde über 33 Tage zwischen zwölf verschiedenen Mannschaften über 37 Spiele ausgetragen. Er begann am 14. Februar 1996 im Sardar Patel Stadium in Ahmedabad, Indien, mit dem Eröffnungsspiel zwischen England und Neuseeland. Das Turnier endete am 17. März im Gaddafi Stadium in Lahore, Pakistan, mit dem Finale zwischen Australien und Sri Lanka, wobei Sri Lanka den Wills World Cup gewann.
Spielplan
Die nachfolgende Tabelle zeigt das tägliche Programm des Cricket World Cup 1996. Dabei steht ein rotes Kästchen für die Eröffnungs- und Schlusszeremonie, ein violettes Kästchen für Vorrundenspiele, ein grünes Kästchen für Finalrundenspiele und ein gelbes Kästchen für das Finale.
Der Cricket World Cup 1996 wurde zwischen zwölf Nationalmannschaften ausgespielt. Für die Vorrunde wurden die Mannschaften in zwei Gruppen zu je sechs Mannschaften eingeteilt. In welche Gruppe jede Mannschaft eingeteilt wurde, wurde in der Auslosung festgelegt. Jede Mannschaft bestritt ein Spiel gegen jede andere seiner Gruppe. Für einen Sieg gab es zwei Tabellenpunkte, für ein Unentschieden oder No Result einen Punkt, für eine Niederlage keinen Punkt. Hatten zwei Mannschaften dieselbe Anzahl an Tabellenpunkten, wurde der Tabellenrang anhand der Net Run Rate, gefolgt von der Net Bowl Rate und dem direkten Vergleich ermittelt.
Am Ende der Vorrunde qualifizierten sich die jeweils vier besten einer Gruppe für die Finalrunde.
Finalrunde
Ab dieser Phase nahm das Turnier ein K.-o.-System an, für das sich die jeweils besten vier Mannschaften einer Gruppe qualifizierten. Jedes Spiel musste zwingend mit einem Sieg enden. Gab es nach beiden Innings keinen Sieger, wurde das Spiel am darauf folgenden Tag wiederholt.
Umpires
Während des Turnieres wurden zwölf Umpires eingesetzt.
Peter Murray: World Cup Cricket – A Complete History. G2 Entertainment, 2019, ISBN 978-1-78281-491-7 (englisch).
Andrew Roberts: A History & Guide to the Cricket World Cup. Pen & Sword Books Limited, 2019, ISBN 978-1-5267-5361-8 (englisch).
Phil Walker; Reynolds Harman: The Official History of the ICC Cricket World Cup. Jellyfish Publishing Solutions, 2019, ISBN 978-1-909811-47-8 (englisch, google.de).
Mark Browning; James Grapsas: A Complete History of World Cup Cricket. New Holland Publishers, 2014 (englisch, google.de).
James Alter: The History of World Cup Cricket. Roli Books, 2011, ISBN 978-81-7436-841-6 (englisch).
Mark Browning: A complete history of World Cup Cricket 1975–1999. Simon & Schuster, 1999, ISBN 0-7318-0833-9 (englisch).