Die Collane (auch Kollane, von französischcollier ‚Halsband‘) ist eine prunkvolle Ordenskette und Bestandteil vieler europäischer Orden. Sie wird von den Rittern von einstufigen Ritterorden zu festlichen Anlässen wie dem Ordensfest getragen, in mehrstufigen Orden ist sie den Großkreuzen oder einer Sonderstufe des Großkreuzes vorbehalten.
Die alten geistlichen Ritterorden verwendeten in der Regel keine Kette oder eine sehr einfache, die aus schlichten Ringen bestand. Die erste moderne Collane schuf Heinrich VII. von England für den Hosenbandorden: das Ordenszeichen hing an einer schweren goldenen Kette, die aus zweierlei Gliedern bestand – dem roten St. Georgskreuz, dem ein blaues Strumpfband mit der Devise des Ordens unterlegt war, und der fünfblättrigen roten so genannten Lancasterrose. Seit Edward VI. besteht diese Collane nur aus den roten Rosen. Die zweite historisch belegte Collane erschien 1430 auf dem Porträt des Stifters des Ordens vom Goldenen Vlies, Herzog Philipp des Guten von Burgund, und besteht aus zweierlei Gliedern: schwarzemaillierten goldenen Feuersteinen, die mit weißen Tupfen besetzt und von goldenen Feuerstrahlen umgeben sind, sowie aus Feuereisen, deren Griffe ineinander verschlungen sind.[1]
Besonders populär wurden die Collanen seit der Zeit des prachtliebenden Barocks im 17. Jahrhundert. Spätere, im 18. und 19. Jahrhundert ausgearbeitete Statuten verschiedener Orden beschränkten das Tragen der Collanen auf die Person des Ordensgroßmeisters – des Souveräns – oder gaben der Collane den Status einer besonderen Auszeichnung, die zum Großkreuz eines Ordens verliehen werden konnte. Ausnahmen bilden hier der savoyische (später italienische) Annunziaten-Orden, der immer an einer Collane getragen wurde, das im Jahr 1861 von König Wilhelm I. von Preußen gestiftete Großkreuz des Roten Adlerordens, das ebenfalls nur aus der Dekoration mit Collane bestand, der serbische Orden des Heiligen Lazarus mit seiner Collane, der nur dem König zustand, und der schottische Distelorden, der nur selten getragen und an speziellen Collar Days nur mit der Collane getragen werden kann.
Häufig wird die Collane als Prachtstück zu den Wappen der Ordensmitglieder hinzugefügt (die Mitglieder des Hosenbandordens tragen stattdessen meistens nur das Strumpfband um das Wappen).
Vaclav Vok Filip: Einführung in die Heraldik (= Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen. Bd. 3). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-515-07559-3, S. 89.