1970 gründete Semler zusammen mit Jürgen Horlemann und Peter Neitzke die maoistischeKommunistische Partei Deutschlands (Aufbauorganisation) (KPD/AO), deren Vorsitzender er später war.[5] 1973 war er an einem Sturm aufs Bonner Rathaus beteiligt.[6] Semler war Leiter einer Parteidelegation, die im November 1976 die Volksrepublik China besuchte, wo er u. a. mit Li Xiannian zusammentraf.[7] Nach der Auflösung der KPD/AO 1980 arbeitete Semler als freier Journalist in Köln. Im Frühjahr 1989 zog er wieder nach West-Berlin und wurde Redakteur der taz, für die er auch als Rentner weiter als freier Autor tätig war.[5] Er hatte sich unterdessen als Kenner und Unterstützer der Oppositionellen in Osteuropa einen Namen gemacht.[8] Ab Anfang der 1990er Jahre wohnte er in Berlin-Prenzlauer Berg.
Christian Semler erlag im Alter von 74 Jahren seiner Leukämieerkrankung.
Veröffentlichungen
Gegen die Vorherrschaftspläne des sowjetischen Sozialimperialismus in Europa! Rede des Genossen Christian Semler. Verlag Rote Fahne, Köln 1975.
Im Wilden Osten. Politische Erkundungen in Ostmitteleuropa (= Wagenbachs Taschenbücherei. Bd. 170). Wagenbach, Berlin 1990, ISBN 3-8031-2170-1.
als Herausgeber mit Frank Herterich: Dazwischen. Ostmitteleuropäische Reflexionen (= Edition Suhrkamp 1560 = NF 560). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-518-11560-X.