Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur Chlorierung in der Metallurgie siehe Chlorierung (Metallurgie). Zur Chlorung in der Entkeimung von Lebensmittels siehe Chlorung.
Chlorierung – auch Chlorieren – ist in der Chemie eine Form der Halogenierung. Dabei wird das ElementChlor in eine organisch-chemische Verbindung eingeführt. Zur Einführung von Chlor in eine chemische Verbindung werden anorganische oder niedermolekulare organische Chlorierungsmittel benutzt. Von den Chlorierungsmitteln ist molekulares Chlor das am häufigsten angewandte. Je nach Prozessführung unterscheidet man die thermische, die katalytische oder die photochemische Chlorierung.
Monochlorierte Alkane erhält man durch die Additionsreaktion von Chlorwasserstoff (HCl) an Alkene. Analog entsteht aus Cyclohexen durch Chlorwasserstoff-Addition an die C=C-Doppelbindung Chlorcyclohexan:
1,2-Dichlorierte Alkane entstehen durch die Addition von Chlor (Cl2) an Alkene, z. B. Cyclohexen;
Die Addition von Chlor (Cl2) an Alkine liefert analog zunächst trans-1,2-dichlorierte Alkene. Durch Anlagerung eines weiteren Chlormoleküls entstehen 1,1,2,2-Tetrachloralkane.[3]
Alkylierte Aromaten (z. B. Toluol) kann man gezielt in der Seitenkette (SSS-Regel) oder am aromatischen Kern (KKK-Regel) chlorieren.[4][5] – In Allylstellung kann man Alkene mit N-Chlorsuccinimid chlorieren.
Durch Einwirkung von Phosphorchloriden oder Thionylchlorid auf Alkohole kann man Chloralkane herstellen, wobei die Hydroxygruppe durch ein Chloratom substituiert wird.[5]
↑Hans Peter Latscha, Uli Kazmaier, Helmut Alfons Klein: Organische Chemie: Chemie-Basiswissen II. Springer DE, 2008, ISBN 3-540-77107-7, S.56 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Siegfried Hauptmann: Organische Chemie. 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 260, ISBN 3-342-00280-8.
↑Ulrich Lüning: Organische Reaktionen. 2. Auflage, Elsevier GmbH, München, 2007, S. 89, ISBN 978-3-8274-1834-0.
↑ abSiegfried Hauptmann: Organische Chemie. 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 297, ISBN 3-342-00280-8.