Titelverteidiger war der Engländer Judd Trump, der überraschend im Viertelfinale gegen den Iraner Hossein Vafaei verlor. Zuvor hatte er das dritte Maximum Break seiner Karriere und damit das höchste Turnierbreak erzielt. Der Weltmeister und WeltranglistenersteMark Selby gewann das Turnier mit einem 10:8-Sieg über den Waliser Mark Williams. Es war sein zweiter China-Open-Sieg nach 2015.
Die Prämie für ein Maximum Break ergibt sich aus dem „Rolling 147 Prize“: Es beginnt mit 5.000 £ und wird für das folgende Ranglistenturnier um 5.000 £ erhöht, solange kein Maximum Break gespielt wurde. Nach 6 vorangegangenen Turnieren ohne Maximum ergab sich die Prämie von 30.000 £ bei diesem Turnier.
Wildcard-Runde
Vier einheimische Spieler bekamen vom ausrichtenden chinesischen Verband eine Wildcard für das Turnier. Aus den 60 Spielern, die die Qualifikation überstanden hatten, wurden ihnen 4 Gegner zugelost, die vorab in einer Wildcard-Runde gegen sie antreten mussten. Die Spiele fanden am 27. März statt. Der Spielmodus war Best-of-9.
Größte Überraschung der Auftaktrunde war der 5:2-Sieg des Iraners Hossein Vafaei über den Weltranglisten-11. Joe Perry. Auch die Nummer 12 Liang Wenbo verlor sein erstes Spiel gegen Rory McLeod. Die beiden Überraschungssieger spielten im Achtelfinale gegeneinander, Vafaei gewann. Er traf danach auf Judd Trump. Der 22-Jährige besiegte den Titelverteidiger und Gewinner der zwei Wochen zuvor zu Ende gegangenen Players Championship mit 5:3 und zog zum ersten Mal in seiner Karriere in ein Halbfinale ein. Beim 1:6 gegen Mark Williams hatte er zwar keine Chance, aber trotzdem verbesserte er sich auf Platz 64 der Weltrangliste. Der Waliser war durch Siege gegen John Higgins und Shaun Murphy ins Halbfinale gekommen.
Die Überraschung der zweiten Runde war die Niederlage von Ronnie O’Sullivan gegen Mark Joyce, dem der Sieg aber kein Glück fürs Achtelfinale brachte. In der unteren Hälfte des Turnierbaums überzeugte vor allem Kyren Wilson, der mit Stuart Bingham und Ding Junhui zwei Top-5-Spieler ausschaltete. Erst im Halbfinale wurde er von Mark Selby gestoppt. Der Weltranglistenerste war bis auf das 5:4 im Achtelfinale gegen Andrew Higginson mit klaren Erfolgen durch das Turnier gekommen.[2]
Der dreimalige China-Open-Gewinner Mark Williams war nicht nur Rekordsieger, sondern mit seinem fünften Endspiel auch Rekordfinalist. Aber auch Mark Selby stand in Peking bereits zum vierten Mal im Endspiel. Umgekehrt war es für Williams das erste Finale der Saison, während Selby bereits drei Titel geholt und zum fünften Mal im Finale gestanden hatte. Zwar hatte Selby mit zwei Century-Breaks bis zur ersten Pause den besseren Start, aber Williams hielt mit einem Century dagegen und ließ den Weltmeister nie mehr als zwei Frames davonziehen. Mit einem weiteren Century kam er zum Ende der Nachmittagssession auf 4:5 heran. Am Abend glich der Waliser aus und ging beim 7:6 erstmals in Führung, bis zum 8:8 gelang aber keinem Spieler ein entscheidender Vorsprung. Selby sicherte sich mit seinem dritten Century danach den Punkt zum 9:8 und gewann nach einem umkämpften 18. Frame mit 10:8.
Finale: Best of 19 Frames Schiedsrichter/in:NiederlandeJan Verhaas Beijing University Students Gymnasium, Peking, China, 2. April 2017[2]
Die Qualifikationsrunde wurden bis auf vier Spiele vom 24. bis 27. Januar 2017 im englischen Preston in der Guild Hall ausgetragen. Wie schon bei der International Championship 2015 wurden die Partien des Titelverteidigers und des Weltmeisters sowie die der beiden bestplatzierten chinesischen Spieler (Spiele 1, 12, 48 und 64) erst zu Beginn des Hauptturniers in Peking ausgespielt. Für sämtliche Partien galt der Modus Best-of-9.[3][4]
A = Amateurspieler (während der Saison 2016/17 nicht auf der Main Tour; Qualifikation über die Q-School-Order-of-Merit)
kl. = kampflos weiter
Century-Breaks
Bei den China Open wurden 22 Centurys in der Qualifikation und 54 Centurys im Hauptturnier gespielt.[5][6] Im Achtelfinale erzielte Judd Trump mit einem 147er-Break das höchste Break des Turniers. Es war das fünfte Maximum Break in der Geschichte der China Open und das 130. offizielle Maximum überhaupt. Da ihm als einzigem im Turnier ein Maximum gelang, holte sich Judd Trump den Jackpot von 30.000 £, zusätzlich zu den 2.000 £ für das höchste Break.