Cewice liegt in Hinterpommern, etwa 12 Kilometer südlich der Kreisstadt Lębork.
Geschichte
In älterer Zeit war die Ortschaft Lehensbesitz adliger Familien. Um 1784 gab es in Zewitz zwei Vorwerke,
sieben Bauern, sieben Kossäten, zwei Gastwirtschaften, von denen die eine Heidekrug genannt wurde und an der Poststraße Stolp – Lauenburg i. Pom. lag, einen Schulmeister, auf der Feldmark das am Fluss Buckowin gelegene Vorwerk Bohr und insgesamt 17 Haushaltungen.[1] Besitzer der beiden Zewitzer Güter waren seinerzeit die Gattin des Kammerherrn Joachim August von Wobeser, Maria Henrietta von Wobeser, geborene von Weiher, und die Witwe Carolina Ludovica von Deminski, geborene von Schachmann. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Familien Grell und Pirch in Zewitz ansässig.[2]
Im Jahre 1910 zählte das Dorf (Gemeinde und Gutsbezirk) 574 Einwohner. Die Zahl stieg bis 1933 auf 731 und betrug 1939 noch 713. Eingegliedert waren die Ortschaften bzw. Wohnplätze: Annenhof, Bahnhof Zewitz, Heidekrug, Leßnickhof und Zewitzer Boor.
Die 20,5 km² große Gemeindefläche beherbergte insgesamt fünf Wohnorte:[3]
Bahnhof Zewitz
Heidekrug
Leßnickhof
Zewitz
Zewitzer Boor
Zewitz gehörte zum Amtsbezirk Zewitz, der zwei Gemeinden umfasste: Zeitz und Labuhn.[4] Das Standesamt befand sich in Labuhn.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Zewitz Anfang März 1945 von der Sowjetarmee besetzt und einige Zeit danach zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann im Dorf die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Zewitz erhielt den polnischen Ortsnamen Cewice. In der darauf folgenden Zeit wurden die Zewitzer Alteinwohner vertrieben.
Cewice gehört heute zum Powiat Lęborski (Lauenburg) der polnischen Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Słupsk). Der Ort ist Teil und Amtssitz der Gmina Cewice. Heute wohnen hier etwa 1700 Menschen.
Vor 1945 war der größte Teil der Bevölkerung von Zewitz evangelischer Konfession. Während die wenigen katholischen Einwohner die Kirche in Lauenburg (heute polnisch: Lębork) besuchten, war für die evangelischen Labuhn (Łebunia) der Kirchort. Zu seinem Kirchspiel gehörten auch Groß Massow (Maszewo Lęborskie), Occalitz (Okalice), Poppow (Popowo) und Werder (Zakrzewo). Es gehörte zum Kirchenkreis Lauenburg im Ostsprengel der KirchenprovinzPommern der Kirche der Altpreußischen Union.
Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel Labuhn insgesamt 2.100 Gemeindeglieder.
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1085, Absatz (109).
Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912, 456–457.
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1085, Nr. 109.
↑ abDie Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. BandIII, 1874, ZDB-ID 2059283-8, S.168–169, Nr. 72 (Digitalisat).
↑ abDie Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. BandIII, 1874, ZDB-ID 2059283-8, S.172–173, Nr. 182 (Digitalisat).