Buttlar liegt im äußersten Westen von Thüringen auf 260 m ü. NN im Ulstertal nahe der Grenze zu Hessen in der thüringischen Rhön. Im Westen erhebt sich der Standorfsberg. Östlich liegt der 425 m hohe Michelsberg und südlich davon verläuft das Tal des Bermbachs durch die Orte Bermbach und Mieswarz.
Gemeindegliederung
Buttlar besteht aus den Ortsteilen Buttlar, Bermbach und Wenigentaft. Diese wurden mit Wirkung vom 25. März 1994 zur neu gebildeten Gemeinde Buttlar zusammengeschlossen.[2] Die WeilerBorbels (24 Einwohner) und Mieswarz (32 Einwohner) haben keinen Status als Ortsteil.[3]
Geschichte
Buttlar ist ein altes fuldisches Dorf im Amt Geisa, das erst seit 1815 zu Sachsen-Weimar-Eisenach gehört. Das nach dem Ort benannte Adelsgeschlecht von Buttlar trat urkundlich erstmals im Jahre 1170 mit Hartnid de Butelir auf.[4] Im Jahr 1233 erschien Johann de Buttlar als fuldaischer Marschall und 1246 Hartung de Buttlar als Mitstifter des fuldaischen Klosters Mariental.
Am 12. Oktober 1910 begannen am Ortsrand von Buttlar die Arbeiten zum Abteufen eines Kalischachtes, der bis Ende 1912 eine Tiefe von 310 m erreicht hatte. Bis Juni 1913 hatte man 390 m erreicht. Am 28. Juni 1913 brach die Tübbing-Verschalung des Schachtes teilweise zusammen, was sechs Bergleuten das Leben kostete, fünf wurden verletzt. In der Folge kam es zu einem Wassereinbruch, die Schachtarbeiten wurden bis Anfang 1914 unterbrochen und nach Beginn des Weltkrieges bei einer Teufe von 408 m ganz eingestellt. Die Schachtbaustelle wurde Anfang der 1920er Jahre endgültig stillgelegt.[6]
Nach 1945 teilte die innerdeutsche Grenze die Ulstertalbahn. Deshalb wurde sie 1952 stillgelegt und die Gleisanlagen beider rund um Buttlar verlaufenden Bahnstrecken 1953 demontiert.
Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde am 5. Juni 2016 Johannes Ritz (CDU) gewählt[10] und am 12. Juni 2022 wiedergewählt.[11] Er löste die seit 2004 amtierende Rosa Kind (CDU) ab.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Neubau der Kirche Mariä Geburt erfolgte 1872 bis 1876 im neuromanischen Stil.
Die Michaelskapelle ist eine Wallfahrtskapelle auf dem Michelsberg. Sie wurde 1714 erbaut.
Das Schloss Buttlar ist eine frühere Wasserburg und war Stammsitz der Familie von Buttlar, deren Mitglieder als Geistliche, Militärs und Hofleute in Fulda und Hessen eine Rolle spielten. Seit wenigen Jahren wieder Privatbesitz und komplett saniert, werden heute darin Ferienwohnungen vermietet.
Direkt neben der Kirche befindet sich die ehemalige Schule, ein 1870 errichtetes Fachwerkgebäude, seit einigen Jahren in Privatbesitz.
↑Thüringer Verordnung über die Auflösung und Zusammenlegung der Gemeinden Buttlar, Bermbach und Wenigentaft vom 22. Februar 1994 (GVBl S. 302).
↑Information. In: Landratsamt Wartburgkreis (Hrsg.): Amtsblatt des Wartburgkreises vom 10. August 2010. Bad Salzungen 2010, S.14.
↑Inventar der thüringischen Bau- und Kunstdenkmäler, Heft 37, Seite 98.
↑Thomas Heiler: Das Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda von 1605. (Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins in den Fuldaer Geschichtsblättern; Nr. 64), Parzeller-Verlag, Fulda 2004, ISBN 3-7900-0362-X, Ortsregister auf den Seiten 37–47, von dort Hinweis auf die Seite mit der Anzahl der Steuerpflichtigen.
↑Harald Rockstuhl: Die Geschichte der Wenigentaft-Oechsener Eisenbahn 1912–1952. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2000, ISBN 3-932554-00-0, Seite 16ff.
↑Paul Luther: Materialien für den Heimatkundeunterricht – Kreis Bad Salzungen, Bezirk Suhl. Hrsg.: Rat des Kreises Bad Salzungen, Abt. Volksbildung. Bad Salzungen 1959, Struktur vom Bezirk Suhl (Übersicht der Orte und Einwohnerzahlen der Landkreise), S.5–11.
↑Thüringer Verordnung über die Auflösung und Zusammenlegung der Gemeinden Buttlar, Bermbach und Wenigentaft vom 22. Februar 1994 (GVBl S. 302).