Burn-Down-Chart![]() Ein Burn-Down-Chart ist eine grafische Darstellung für den verbleibenden Aufwand in einem Projekt, in Relation zur verbleibenden Zeit. Die noch zu erledigende Arbeit (Backlog) wird üblicherweise auf der senkrechten Achse dargestellt, die Zeit auf der waagerechten. Es handelt sich also um ein Liniendiagramm über zu erbringenden Aufwand. Ein solches Diagramm wird benutzt, um vorherzusagen, wann die Arbeit vollständig erledigt sein wird, bzw. ob das zum geplanten Zeitpunkt sein wird. Man verwendet es häufig in Methoden der Agilen Softwareentwicklung wie Scrum. Jedoch können Burn-Down-Charts für alle Projekte verwendet werden, bei denen im Laufe der Zeit ein Projektfortschritt messbar ist. Neben oder anstatt der Zeit können auf der waagerechten Achse auch Meilensteine angegeben sein.[1] Interpretation von Burn-Down-Charts![]() In dem hier gezeigten Burn-Down-Chart ist ein Projekt oder eine abgeschlossene Iteration dargestellt. Im Einzelnen kann Folgendes abgelesen werden:
Interpretation und Effizienzmessung
Es gibt weitere Informationen, die man aus einem solchen Chart ablesen kann.[3] Das Chart ist ein Instrument, um Abweichungen zu erkennen und darauf reagieren zu können. Wenn ein Projekt vor oder hinter dem Zeitplan liegt, muss dies aber nicht an zeitweilig besonders guter oder schlechter Produktivität des Teams liegen, was sich vielleicht ohne besondere Maßnahmen korrigieren ließe. Möglicherweise war auch die Aufwandsschätzung zu ungenau, oder der Umfang des Projekts hat sich verändert. Diesen Effekten kann durch Veränderung im Team Rechnung getragen werden, aber auch durch Veränderung des Zeitplans (Anpassung des Projektendpunkts). Es hängt von der verwendeten Methodik und der konkreten Projektsituation ab, welche Abweichungen vorkommen können, und wie darauf reagiert wird. Ungenauigkeiten in Aufwandsschätzungen eliminierenIn Burn-Down-Charts hängt die Übereinstimmung der Actual- mit der Ideal-Linie also auch davon ab, wie präzise der Aufwand geschätzt wurde. Wenn ein Team tendenziell den Aufwand überschätzt, wird die Fortschrittslinie immer unter der Ideallinie liegen und auch vorzeitig die X-Achse treffen, so dass das Projekt früher abgeschlossen wird, als geplant. Der umgekehrte Effekt tritt bei Unterschätzung des Aufwands ein, und das Team verspätet sich. Um dies zu korrigieren, führt man einen Effizienzfaktor ein, mit dem der geschätzte Aufwand multipliziert wird, bevor die Ideallinie gezeichnet wird. Dieser Faktor ergibt sich aus dem Verhältnis von geschätztem und tatsächlichem Aufwand in der Vergangenheit. Einige Vorlagen zur Erstellung von Burn-Down-Charts zeigen den jeweiligen Effizienzfaktor an, so dass Fehleinschätzungen leichter bemerkt, bemessen und künftig berücksichtigt werden können.[4] Kritik und ModifikationenDas Burn-Down-Diagramm geht von einer Situation aus, in der sich ein Team über die gesamte Laufzeit mit gleichbleibendem Ressourceneinsatz dem betrachteten Projekt widmet. Das ist nicht immer realistisch. Wenn Ressourcen (z. B. Experten) einem Projekt nicht ungeteilt zur Verfügung stehen, kann das Diagramm dahingehend modifiziert werden, dass die Ideallinie von der geraden Linie abweicht. In Zeiten, in denen weniger Ressourcen zur Verfügung stehen, sollte eine geringere Abarbeitung vorgesehen werden, und umgekehrt. Um die korrekte Anwendung dieser Überlegung zu verproben, können die Ideallinien aller Projekte übereinandergelegt werden. Bei Bedarf kann auch ein Pseudo-Projekt für Urlaub und andere Zeiten angelegt werden, bei denen Mitarbeiter für die Projektarbeit ausfallen. Die Summe (Stapelung) aller Ideallinien muss am Ende wieder einen linearen Verlauf ergeben. Einzelnachweise
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