Sie entstand im 12. Jahrhundert als Burg der Trierer Erzbischöfe im südwestlichen Teil des ehemaligen römischen Palatiolums,
in dessen südöstlichem Teil sich der Stiftsbering mit der Stiftskirche, der im 11. Jahrhundert unter Poppo von Babenberg aus einem Benediktinerinnenkloster hervorgegangen war, befand.
Die Burg wurde im 16. Jahrhundert und nochmals Ende des 17. Jahrhunderts im Holländischen Krieg zerstört.
Das Gebiet ist eine Denkmalzone, es sind mehrere Türme erhalten. Große Teile der ehemaligen Burg sind in die heutigen Wohnhäuser integriert worden.
Die ehemalige erzbischöfliche Burg wurde wohl um 1131–52 unter Albero von Montreuil, der im Streit mit dem Trierer Stadtgrafen Ludwig von der Brücke lag, über dem südwestlichen Flügel des römischen Palatiolums errichtet in nahezu rechteckiger Form als Wasserburg mit Graben. Der einzige Zugang zur mittelalterlichen Kernburg war der heute noch vorhandene Torturm.
Es erfolgte ein Einbau zahlreicher kleiner Wohnhäuser und landwirtschaftlicher Bauten.
Mauerreste sind zu finden in den Häusern Burgstraße 2–10, 3, 4, 5 und 6.
Bei Haus-Nr. 2 ist ein Stumpf des polygonalenTreppenturms an der Nordwestecke und zwischen Nr. 5 und 6 ein Torturm mit zwei Wappen Erzbischofs Johann II. von Baden (1450–1503).
Mauerreste finden sich auch am Kirchplatz 4 und 10, bei Nr. 4 auch noch ein Rest des nordöstlichen Eckturms.
In der Stiftstraße 10 (heute eine Scheune, bezeichnet 1695) sind Reste des ehemaligen Palas (Kellergewölbe, vom Hauptsaal vermauerte Kreuzstockfenster, Konsolen) vorhanden;
im Vorgarten von Burgstraße 10 sind Reste des wohl auf römischen Fundamenten aufbauenden Bergfrieds.
Ein ehemaliger Wirtschaftshof ist weitgehend als Freifläche mit der ehemaligen Zehntscheune in der Residenzstraße 22 und der Genovevastraße 6a erhalten.[1]
Zu dem Anwesen gehörte auch die sog. Stiftsmühle, auch Burg-, Bann- oder Kurfürstenmühle genannt, die ihr Wasser aus dem Mühlengraben vom Loricher Bach bezog.[2]
Ernst Wackenroder: Die Kulturdenkmäler des Landkreises Trier. (Die Kulturdenkmäler der Rheinprovinz, herausgegeben von Paul Clemen, Bd. 15, II) Düsseldorf 1936, S. 304–308.
Heinz Cüppers, Pfalzel – Römischer Palast, Kloster und Stift, Burg und Stadt, in: Pfalzel. Geschichte und Gegenwart, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Pfalzeler Chronik, Trier 1989, S. 13–107.
Erik Beck: Hochmittelalterliche Burganlagen im Trierer Land, darin: Das Palatiolum vor Trier – Spätantiker Palast, frühmittelalterliches Kloster und hochmittelalterliche Burg, in: Trierer Zeitschrift 69/70 (2006/07), S. 233–296, insb. S. 267–270 (online)