Bronschhofen befindet sich nördlich der Stadt Wil SG. Die Ortschaft besteht aus dem Dorf Bronschhofen, den Weilern Maugwil und Trungen und dem Wallfahrtsort Dreibrunnen.
Geschichte
Im Gärtensbergwald wurden Funde aus der Bronzezeit wie auch eine Römerstrasse entdeckt. Bronschhofen wurde 796 erstmals unter dem Namen Pramolveshova erwähnt. 859 gelangte Bronschhofen in den Besitz des Klosters St. Gallen. 1495 regelte der Abt die Rechte und Pflichten zwischen dem Kloster und den bisher selbständigen Höfen und Niedergerichten Trungen, Bronschhofen und Rossrüti in einer gemeinsamen Offnung. Diese erhielten damit erstmals eine Verfassung und wurden zu einem Verwaltungsbezirk zusammengefasst, der später den Namen Schneckenbund erhielt. Vom 15. bis 18. Jahrhundert stand der Schneckenbund bei politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen stets auf der Seite des Klosters St. Gallen.
Mit der Gründung des Kantons St. Gallen wurde Schneckenbund in Wil eingegliedert, ein Jahr später aber eine eigenständige politische Gemeinde. 1817 erfolgte die Umbenennung von Schneckenbund in Bronschhofen. Bis ungefähr 1870 wurde vorwiegend Ackerbau betrieben, danach verlagerte sich die landwirtschaftliche Produktion in Milch- wie auch Fleischproduktion. 1911 erhielt Bronschhofen Anschluss an die Mittelthurgaubahn. Seit 1969 befindet sich ein Armee-Motorfahrzeugpark in Bronschhofen. Seit dem Zweiten Weltkrieg erlebte Bronschhofen einen wirtschaftlichen Aufschwung und ist heute eine der schnellstwachsenden Gemeinden im Kanton St. Gallen (vgl. Bevölkerung).
Am 3. Juli 2011 beschlossen die Stimmbürger von Bronschhofen und Wil mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 78,3 bzw. 63,2 Prozent die Fusion zu einer neuen politischen Gemeinde Wil auf den 1. Januar 2013.[1]
Wappen
Blasonierung: In Schwarz ein goldenes Ammonschneckenhaus
Das Wappen erinnert an die über 500-jährige Geschichte des Schneckenbundes.
Am 1. Juli 2022 hatte die Ortschaft Bronschhofen 4041 Einwohner.[3]
Wirtschaft
Der Schwerpunkt der Bronschhofer Industrie ist die Elektronikbranche. Unter anderem sind Swisstronics (ehemals Siemens AG), die Speichermodulherstellerin Swissbit sowie die ATRON Systems AG (Fahrgeld-Management-, itcs- und Telematiksysteme für den ÖV) dort ansässig.
Unternehmen wie Thyssenkrupp Schweiz[4], Schmolz & Bickenbach Schweiz und Fitness Island Schweiz[5] haben ihren Schweizer Hauptsitz in Bronschhofen. Das deutsche Unternehmen Stihl[6] betreibt seit 2008 ein Kettenwerk in Bronschhofen.[7]
Das 1998 erbaute Pfarreiheim Franziskus und Klara verfügt über eine Kapelle mit erweiterbarem Gottesdienstraum und bietet 250 Personen Platz.[10]
Sehenswürdigkeiten
Die barocke Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen im Südwesten der Gemeinde ist mit ihren Deckenfresken von Jakob Josef Müller ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Sie ist in der Liste der Kulturgüter in Wil SG aufgeführt.