Breitenau liegt im Steinfeld im niederösterreichischen Industrieviertel etwa fünf Kilometer östlich von Neunkirchen. Die Grenze im Süden bildet die Schwarza in 330 Meter über dem Meer. Durch den Ort Breitenau fließt der Kehrbach, der bei Neunkirchen von der Schwarza abgezweigt wird. Nach Norden steigt das Land bewaldet bis zur Neunkirchner Allee auf 350 Meter an. Die Gemeindegrenze im Norden bildet die Südbahn.
Die Fläche der Gemeinde umfasst zehn Quadratkilometer. Davon sind 42 Prozent bewaldet, vierzig Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 38 Häusern genannt, das nach Schwarzau am Steinfeld eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Frohsdorf besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Landgerichtsbarkeit wurde vom Magistrat Wiener Neustadt ausgeübt. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Frohsdorf, Seebenstein und Pfarre Prigglitz.[2] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Breitenau ein Altwarenhändler, eine Auskunftei, ein Taxiunternehmer, zwei Bäcker, ein Buchhändler, ein Fleischer, ein Friseur, ein Fuhrwerker, zwei Gastwirte, fünf Gemischtwarenhändler, ein Maler, ein Marktfahrer, drei Mosthändler, ein Schlosser, ein Schmied, ein Schneider, zwei Schuster, zwei Tischler, zwei Trafikanten, ein Wagner und ein Zimmermeister ansässig. Weiters gab es im Ort eine Zellulosefabrik samt Elektrizitätswerk und eine Buntpapierfabrik der Leykam-Josefsthal AG.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Die Zunahme der Einwohnerzahl in den letzten Jahrzehnten erfolgte bei einer ausgeglichenen Geburtenbilanz wegen einer starken Zuwanderung.[4]
Von den 18 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zwei im Haupt- und sechzehn im Nebenerwerb geführt. Die zwei Haupterwerbsbauern bewirtschafteten 56 Prozent der Flächen. Mehr als 300 Erwerbstätige des Produktionssektors arbeiteten im Bereich Herstellung von Waren. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (27), Verkehr (15) und Beherbergung und Gastronomie (10 Mitarbeiter).[5][6][7]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
18
25
13
8
Produktion
11
12
383
343
Dienstleistung
40
25
80
68
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 739 Erwerbstätige in Breitenau. Davon arbeiteten 96 in der Gemeinde, fast neunzig Prozent pendelten aus.[8]
Herbert Osterbauer (* 1958), Gastronom, Politiker und Bürgermeister von Neunkirchen
Helmut Maier, ehemaliger Bürgermeister, Ehrenbürger (Verleihung 2023)[19]
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 115 (Breitenau – Internet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).
↑Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 70 (Breitenau in der Google-Buchsuche).