Der Braun-Klee ist eine kahle, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 20 Zentimetern erreicht. Er besitzt niederliegende bis aufrechte Stängel.
Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist dreiteilig unpaarig gefiedert. Die Teilblätter sind bis zu 2 Zentimeter lang. Sie sind fast ringsum fein und scharf gezähnt und haben bis über 20 Paare gerader meist nicht gegabelter Seitennerven.[2] Die Nebenblätter sind eiförmig-lanzettlich, spitz, 10 bis 15 Millimeter lang und weit mit dem Blattstiel verbunden.[2]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. In köpfchenförmigenBlütenständen sind jeweils etwa 60 winzige Blüten vereinigt, um die Schauwirkung zu steigern. Die Köpfe sind anfangs halbkugelig und höchstens eine Zentimeter breit; nach dem Verblühen sind sie kegelig-eiförmig, bis 2 Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter breit.
Die zwittrigen Blüten sind als Schmetterlingsblütenzygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenkronen sind zuerst goldgelb. Die gelben Fahnen werden nach dem Verblühen zuerst unten braun und vergrößert. Die trockenhäutigen Blütenhüllblätter bleiben erhalten und dienen den Samen als Ausbreitungshilfe. Die Flügel sind schmal und gerade vorgestreckt. Das Schiffchen ist kürzuer als die halbe Fahne und überragt die Kelchzähne kaum.[2] Die Samen sind eiförmig, halb grün un d halb gelb.[2]
Der Braun-Klee ist in den Alpen sowie vom Mittelmeergebiet bis zum Iran verbreitet.[4]
Vorkommen in Mitteleuropa
Der Braun-Klee kommt in Höhenlagen von 600 bis 3000 Metern vor und bevorzugt in Mitteleuropa Höhenlagen von 1200 bis 2200 Metern.[5] In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil zwischen Mutte und Rothornjoch nördlich Holzgau bis zu einer Höhenlage von 2200 Metern auf.[6] Er kommt in Mitteleuropa in den Alpen und im südlichen Schweizer Jura zerstreut vor.[5]
Der Braun-Klee gedeiht am besten auf feuchten, nährstoffreichen, humushaltigen, lehmigen oder tonigenBöden.[5] Er besiedelt in Mitteleuropa vor allem lückige Standorte in Kalkböden, alpinen Weiden und Wiesen, er geht auch auf Viehläger und in Schneetälchen.[5] Er ist eine Charakterart des Verbands Poion alpinae, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Caricion ferrugineae oder Arabidion caeruleae vor.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[7]
Ökologie
Der Braunklee ist zwar ausdauernd, er wird aber nur 2 bis 3 Jahre alt.[2] Wenn er kurz vor der Blüte abgeschnitten oder abgeweidet wird, bildet er in der subalpinen Stufe im gleichen Jahr nochmal neue Blütentriebe.[2] Die abgestorbenen Sprosse sind Wintersteher, ihre Fruchtstände ragen im Winter über den Schnee und die Hülsen werden zusammen mit der vertrockneten Fahne durch den Wind verbreitet.[2]
Nutzung
Der Braun-Klee gehört als düngerliebende Art zu den wenigen Alpenpflanzen, die von der Intensivierung der Landwirtschaft im Gebirge profitieren. Auf sehr hoch gelegenen Weiden, auf denen intensive Bewirtschaftung nicht mehr lohnt, zählt der Braun-Klee zu den geschätzten Futterpflanzen. An solchen Standorten sind hochwüchsige Pflanzen selten, offene Stellen häufig, so dass der Braun-Klee dort gute Bedingungen für sein Wachstum vorfindet.[5]
Belege
Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
↑ abcdefgGustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Seite 1295–1297. Verlag Carl Hanser, München 1964.
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 593.