Der Borsigplatz in Dortmund liegt nordöstlich der Innenstadt im östlichen Bereich der Dortmunder Nordstadt. Der Borsigplatz ist eine kreisförmige Verkehrsführung mit sechs sternförmig angeordneten Zufahrtsstraßen. Rechtlich gesehen ist er, entgegen der weit verbreiteten Meinung, kein Kreisverkehr, da vor den Zufahrten keine Kreisverkehrsschilder aufgestellt sind. Die begrünte Innenfläche ist von Bäumen umstanden und wird von einer Stadtbahnlinie durchquert. Der Platz ist Namensgeber für den umliegenden Statistischen Bezirk des Stadtbezirkes Innenstadt-Nord.
Bekannt wurde der Borsigplatz durch seine Nähe zum Haupteingang der ehemaligen Westfalenhütte der Hoesch AG, vor allem aber durch den Fußballverein Borussia Dortmund (BVB). Dieser wurde in unmittelbarer Nähe des Borsigplatzes im Restaurant Wildschütz gegründet und war bis in die 1950er Jahre tief im Borsigplatzviertel verwurzelt. An der Stelle des heutigen Hoeschparks befand sich auch das erste Stadion des Vereins, die Weiße Wiese. Um den Park bauen zu können, enteigneten die Nationalsozialisten den Fußballverein in den 1930er Jahren ohne Entschädigung, die Spiele mussten fortan im Stadion Rote Erde des bürgerlichen Südens ausgetragen werden. Damit begann auch die langsame Entfremdung von der alten Heimat. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren am Borsigplatz mehrere Kinos beheimatet.
Nach größeren Titelgewinnen der Borussia finden auf dem Platz zumeist Feierlichkeiten der Fans und oft auch der Mannschaft einschließlich eines Autokorsos statt. Der Ausspruch den Borsigplatz schwarz-gelb [zu] streichen ist unter Anhängern des BVB ein geflügeltes Wort und beruht auf einer wahren Begebenheit nach dem Erringen des Europapokals der Pokalsieger 1966. In der Bundesliga-Saison 2007/2008 fand ein neues Lied namens Am Borsigplatz geboren schnell Eingang in das Repertoire der Dortmunder Fans.
Das Durchschnittseinkommen liegt ca. 45 % unter dem Dortmunder Durchschnitt.
Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt am 31. Dezember 2022 bei 80 %.[8]
Bevölkerungsdichte
Die Bevölkerungsdichte ist mit rund 2.000 Einwohnern pro km² im Vergleich mit den anderen Stadtteilen der Nordstadt statistisch gering, was an den großen Industrieflächen in der Westfalenhütte liegt. Die Besiedlungsdichte von 36.000 Einwohnern pro km² Siedlungsfläche aber zeigt, dass das Viertel genauso dicht besiedelt ist wie der Rest der Nordstadt; nur das Viertel Westfalenhütte hat eine etwas geringere Bevölkerungsdichte.
↑Gregor Gdawietz, Roland Leroi: Deutsche Fußball Route NRW – ein Projekt des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes. In: Dieter H. Jütting (Hrsg.): Fußball im Westen. Empirische Studien und verbandliche Projekte (= Edition Global-lokale Sportkultur, Band 22). Waxmann, Münster u. a. 2007, ISBN 978-3-8309-1830-1, S. 209–218 (hier: S. 212).
↑Nr. A 0296. Denkmalliste des Stadtbezirks Innenstadt-Nord. (PDF) In: dortmund.de – Das Dortmunder Stadtportal. Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 14. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2014; abgerufen am 6. Mai 2014 (Größe: 46,4 kB).