Barschow, der infolge seines früheren Berlinaufenthaltes keinen Wehrdienst leisten musste, kam 1999 bei Dreharbeiten für einen ZDF-Film über deutsche Tornado-Kampfflugzeuge erstmals mit der Bundeswehr in Kontakt. In der Folge absolvierte er eine „Orientierungswehrübung für Journalisten“, interessierte sich mehr und mehr für diese Welt und wurde nach mehreren Lehrgängen bei der Bundeswehr Major der Reserve, was aufgrund seiner zivilberuflichen Qualifikationen als Journalist möglich war.[2] Seitdem ist er neben seinem Beruf als Pressestabsoffizier der Reserve bei der deutschen Luftwaffe tätig.
Seit 2007 engagiert Boris Barschow sich bei der Vermittlung von Informationen über Afghanistan und bei der Aufklärung über den dortigen Einsatz der deutschen Bundeswehr. Da er ansonsten kaum Aussichten sah, als Reporter vor Ort zu gelangen, meldete er sich als Major der Reserve freiwillig zu bislang drei mehrmonatigen Wehrübungen, die er in Afghanistan ableistete. 2007 und 2008 war er jeweils im Hauptquartier der ISAF (ISAF HQ) in Kabul als Chefredakteur der NATO-Zeitung Sada-e Azadi Newspaper (dt.Stimme der Freiheit) tätig, die vierzehntäglich erschien und eine Auflage von bis zu 390.000 Exemplaren hatte. Bei der Erstellung der in darischer („persisch“), englischer und paschtunischer Sprache erscheinenden Zeitung arbeitete Barschow mit einheimischen Journalisten zusammen.[3] 2009 war er im Rahmen seiner dritten in Afghanistan stattfindenden Wehrübung für vier Monate als interkultureller Einsatzberater im Stab des Regionalkommandos Nord (Regional Command North – RC N) im Camp Marmal in Masar-e Scharif tätig.
Barschow betreibt seit 2007 im Internet einen Blog zum Thema Afghanistan, den sogenannten Afghanistan-Blog, in dem er über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sowie über das „Land am Hindukusch“ selbst, dessen Bewohner und die dortigen Probleme informierte. Seit 2010 veröffentlichte er in seinem Blog auch die fortlaufende ReportageDem Volk auf’s Maul geschaut, für die er mit dem Motorrad durch Deutschland tourte und Passanten spontan über ihre Meinung zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr befragte.[4]
2007 erschien im Lüneburger Vive!-Verlag sein Buch Kabul, ich komme wieder, in dem er über seine Erfahrungen und Erkenntnisse in Afghanistan mit Tagebuchcharakter berichtet sowie sich dabei offen mit dem dortigen Bundeswehreinsatz und Land und Leuten auseinandersetzt.[5] Das „ehrliche[…] und spannende[…] Buch“ fand positive Aufnahme bei der Kritik[6] sowie Interesse beim Publikum und liegt inzwischen in zweiter Auflage vor. Ein „Brief an die Deutschen“, den Barschow bei seinem ersten Afghanistan-Einsatz von einem afghanischen Schmuckhändler erhielt und in seinem Erstlingswerk abdruckte, wurde von Hellmuth Karasek in dessen Buch Briefe bewegen die Welt aufgenommen.[7]