Der Ort wurde erstmals im Jahre 778 erwähnt, als hier Gefechte im Zuge der SachsenkriegeKarls des Großen stattfanden. Die Kirche ist eine romanische kreuzförmige Basilika aus dem 12./13. Jahrhundert. Erhalten sind zwei Joche im Schiff und die Vierung mit Kreuzgratgewölben sowie ein kuppelartiges Gewölbe im Chor.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Battenfeld:
„Battenfeld (L. Bez. Battenberg) evangel. Pfarrdorf; liegt an der Eder und am Fuße der Anhöhe, auf welcher Battenberg gelegen ist. Man zählt 81 Häuser und 561 Einw., die bis auf 60 Juden evangelisch sind. Zur hiesigen Synagoge gehören die Juden aus Battenberg, Rennertehausen, Berghofen und Allendorf. Jährlich werden 3 Viehmärkte gehalten; auch befinden sich hier mehrere Pottaschesiedereien. – Die Gegend ist durch die Niederlage, die im Jahr 778 die Sachsen hier erlitten, bekannt geworden. Den Ort dieser Niederlage nennen die Meisten Liesi oder Lihesi (Leisa), und den benachbarten Fluß Adarnia oder Aderna (Eder). Nur einer nennt Baddenfeldum Adernam juxta fluvium. Aber Battenfeld und Leisa liegen so nahe beisammen, daß diese Niederlage sowohl nach dem einen, als nach dem andern Ort benannt werden konnte. Durch die Grafen von Battenberg kam Battenfeld 1228 durch Kauf an Mainz, welches Erzstift denselben auch in der 1291 mit Grafen Hermann von Battenberg Statt gefundenen Abtheilung behielt. Zum Kirchengebiete gehörten im 15. Jahrhundert folgende Orte: Rennertehausen, Dodenau mit 4 Dörfern, Bermertshausen (im Wittgensteinischen), Allendorf, Leisa, Reddighausen, und folgende die nicht mehr existiren: Rygene, Brunely, Veldenberge, Wadenfelt et Eyllenhusen, Duntzelnhusen, Heyne, Aldershusen, Letter.“[2]
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg, Gemeinde Allendorf (Eder)
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Gemeinde Allendorf (Eder)
Juden in Battenfeld
Battenfeld war bis zum Aufstieg des Nationalsozialismus der Mittelpunkt des jüdischen Lebens in der Umgebung. Es lebten 1830 etwa 60 Juden in Battenfeld. Die Synagoge im Ort war Treffpunkt der jüdischen Gemeinde im Oberen Edertal, welche etwa 170 Mitglieder zählte. Viele Juden wanderten zur Zeit des Dritten Reiches aus oder wurden in Konzentrationslager gebracht. Einigen, wie etwa den Brüdern Theodor und Joseph Löwenstein, gelang es, in die USA zu emigrieren.[11] Während der Novemberpogrome von 1938 wurde die Synagoge zerstört und der Friedhof geschändet. Heute leben keine Juden mehr in Battenfeld. Auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof und im Heimatmuseum Battenfeld kann man noch einige Sachen sehen, die aus dieser Zeit übrig geblieben sind. Das ehemalige Haus der Landgrafen von Darmstadt, das später von Juden gekauft und lange Zeit bewohnt wurde, wird heute noch von älteren Mitbürgern „Judenhaus“ genannt.[12]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[15]
Am ersten Oktoberwochenende (Samstag und Sonntag) findet der Kram- und Viehmarkt statt.
Am vorletzten Septemberwochenende (Samstag) findet das Battenfelder Oktoberfest statt.
Persönlichkeiten
Conrad Arnold (1774–1840), liberaler hessische Politiker und ehemaliger Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen und bis 1837 Bürgermeister von Battenfeld
↑Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Punkt 328, Abs. 30 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 24 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Allendorf (Eder), abgerufen im Oktober 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abGrossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.27ff., § 40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Francis Nenik / Sebastian Stumpf: Seven Palms. Das Thomas-Mann-Haus in Pacific Palisades, Los Angeles. Spector Books, Leipzig 2018, ISBN 978-3-95905-180-4, S.117–119.
↑Francis Nenik / Sebastian Stumpf: Seven Palms. Das Thomas-Mann-Haus in pacific Palisades, Los Angeles. Spector Books, Leipzig 2018, ISBN 978-3-95905-180-4, S.117–156.