Basic Access ControlBasic Access Control bezeichnet das Authentifizierungsverfahren zwischen einem Inspektionssystem und einem maschinenlesbaren Reisedokument (englisch: „machine readable travel document“; kurz: MRTD), um einen verschlüsselten Datenaustausch zu ermöglichen. Das verwendete Authentifizierungsverfahren ist eine Challenge-Response-Authentifizierung. Das Verfahren setzt voraus, dass der Dokumenteninhaber sein Reisedokument (z. B. Reisepass) zur Inspektion vorlegt. Somit ist sichergestellt, dass sensible Daten nicht ohne Einwilligung des Reisenden ausgelesen werden können. Das Verfahren![]()
Sichere KommunikationDie nun folgende Kommunikation zwischen dem Inspektionssystem und dem Reisedokument wird als Secure Messaging bezeichnet. Eine Nachricht wird jeweils mit einem Sitzungsschlüssel verschlüsselt und das Ergebnis mit einer Prüfsumme versehen. Vor jeder Prüfsummenberechnung wird der Sitzungszähler erhöht und den zur Prüfsummenberechnung herangezogenen Daten vorangestellt. Die Verschlüsselung und Prüfsummenberechnung werden mit den erzeugten Schlüsseln KS_ENC und KS_MAC durchgeführt. Die Daten werden mit 112-Bit-Triple-DES verschlüsselt. KritikDie Sicherheit des Verfahrens hängt maßgeblich von der effektiven Schlüssellänge ab. Während diese bei einer reinen zahlbasierten Seriennummer theoretisch 56 Bit betragen kann, wird beispielsweise in den Niederlanden eine Nummernvergabe praktiziert, die die Schlüsselstärke auf höchstens 35 Bit reduziert und eine tatsächlich noch geringere Stärke nahelegt. Von der niederländischen Sicherheitsfirma Riscure wurde ein Angriff gezeigt, bei dem eine Aufzeichnung einer abgehörten legitimen BAC-Kommunikation aufgrund der verwendeten Verschlüsselungsstärke mit der Rechenleistung eines handelsüblichen PCs innerhalb weniger Stunden entschlüsselt werden konnte. Teilweise wird argumentiert, dass Basic Access Control deshalb an sich noch kein schlechtes Verfahren sei. Allgemein sollte die Stärke eines Verschlüsselungsverfahrens der Vertraulichkeit der zu schützenden Daten angemessen sein. Verfechter des Systems wenden ein, dass die Daten, die der Chip eines BAC-Reisepasses enthält (Name, Geburtsdatum, Passnummer, Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Gültigkeitsdauer des Passes, Lichtbild), in den oben genannten „wenigen Stunden“ sehr wahrscheinlich auch auf anderem Wege ermittelt werden könnten. Insofern biete das unsicher angewandte BAC-Verfahren Angreifern nur eine weitere Angriffsmöglichkeit mit ähnlichem Aufwand wie vergleichbare Angriffe. Weitere Informationen
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