Die Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene bairisch-österreichische Ui-Mundart mit ihren speziellen Kennwörtern weisen darauf hin, dass die Siedler aus dem österreichischen bzw. süddeutschen Raum stammten.[3][4] Bantice wurde 1052 erstmals erwähnt, als es der Herzog Břetislav I. dem Kapitel von Altbunzlau schenkte. Dazwischen kamen die Ländereien wieder in den Herrschaftsbereich von Landherren, bis am 2. Juni 1358 Markgraf Johann Heinrich das Dorf dem Kloster Bruck übereignete. 1578 brannte das Dorf aus. Während des Dreißigjährigen Krieges verfiel die Hälfte der Häuser, weil die Bewohner flüchteten. 1827 brannte das Dorf erneut ab, 1832 brach die Pest aus. Bis zur Auflösung der Klöster unter Joseph II. gehörte Panditz zum Kloster Bruck. Im Jahre 1836 wurde ein Schulgebäude im Ort errichtet.[5] Auch wütete 1832 die Cholera im Ort.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der 30 Opfer forderte, kam die Gemeinde am 8. Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zurück. Der Großteil der deutschen Bewohner wurden im Juli und August 1945 in einer Wilden Vertreibung nach Österreich vertrieben. Zwischen dem 11. August und dem 18. September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 111 Bewohnern nach Westdeutschland. Vier Personen verblieben im Ort. Der Ort wurde durch Personen aus der Mährischen Walachei neu besiedelt. Bis auf 50 Personen wurden die in Österreich befindlichen Ortsbewohner nach Deutschland weiter transferiert.[9]
Es konnte nicht festgestellt werden, ob Panditz im 17. Jahrhundert, wie fast alle Dörfer in der Herrschaft des Klosters Bruck, ein Siegel erhielt. Auch konnte eine Abbildung der im 19. Jahrhundert eingeführten Gemeindestempel nicht gefunden werden.[11]
Wenzel Max (Hrsg.): Thayaland. Volkslieder und Tänze aus Südmähren. 2. Auflage. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1984.
Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1990, ISBN 3-927498-13-0, S. 29: Panditz.
Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden in den Heimatkreisen Neubistritz, Zlabings, Nikolsburg und Znaim. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1992, ISBN 3-927498-16-5, S. 178: Panditz.
Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band 3. Die Geschichte der deutschen Südmährer von 1945 bis zur Gegenwart. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, S. 283: Panditz.
Weblinks
Commons: Bantice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Leopold Kleindienst: Die Siedlungsformen, bäuerliche Bau- und Sachkultur Südmährens. Beiträge zur Volkskunde Südmährens. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1989, ISBN 3-927498-09-2, S. 9.
↑Hans Zuckriegl: Wörterbuch der südmährischen Mundarten und ihre Verwendung in Sprache, Lied und Schrift. Mit Beispielen aus dem täglichen Leben. Eigenverlag, Wien 1999.
↑Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren. Topograpisch, statistisch und historisch geschildert. Band 2: Brünner Kreis. Abtheilung 1. Selbstverlag des Verfassers, Brünn 1836, S. 357.
↑Otto Kimminich: Die Beurteilung des Münchner Abkommens im Prager Vertrag und in der dazu veröffentlichten völkerrechtswissenschaftlichen Literatur (= Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste. Geisteswissenschaftliche Klasse. Sitzungsberichte. H. 4, ZDB-ID 1012501-2). Verlags-Haus Sudetenland, München 1988.
↑Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Der Kreis Znaim von A bis Z. Einwohnerzahl, Fluren, Anbau, Denkmäler, Einrichtungen, Handel und Wandel, Vereinsleben, Geschichte, Bräuche und berühmte Leute. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2010.
↑Brunhilde Scheuringer: Dreissig Jahre danach. Die Eingliederung der volksdeutschen Flüchtlinge und Vertriebenen in Österreich (= Abhandlungen zu Flüchtlingsfragen. Bd. 13). Braumüller, Wien 1983, ISBN 3-7003-0507-9 (Zugleich: Salzburg, Universität, Habilitations-Schrift, 1982).
↑Onlinesuche über das Landesarchiv Brünn. Acta Publica (Memento des Originals vom 24. Februar 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.actapublica.eu Registrierungspflichtige Online-Recherche in den historischen Matriken des Mährischen Landesarchivs Brünn (cz, dt). Abgerufen am 14. April 2011.
↑Josef Bartoš, Jindřich Schulz, Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. Band 9: Okresy. Znojmo, Moravský krumlov, Hustopeče, Mikulov. Profil, Ostrava 1984.
Städte und Gemeinden im Okres Znojmo (Bezirk Znaim)