Im April 1896 zog August Neven Du Mont nach London, später lebte er auf dem mittelalterlichen Landsitz Manor House in Bexhill-on-Sea. Er wurde ein enger Freund des irischen Porträt- und Landschaftsmalers John Lavery.[5] Du Mont stellte seine Bilder sowohl in seiner neuen Heimat als auch in Deutschland aus, wohin er regelmäßig zurückkehrte. Er nahm unter anderem an Ausstellungen der International Society und der Royal Academy of Arts (RA) teil. Bei der RA-Ausstellung 1897 zeigte er sein Bild Marjorie.[6] 1902 präsentierte er auf der 5. Ausstellung der Berliner Secession ein Selbstbildnis im schwarzen Reitrock, über das Hans Rosenhagen urteilte, es wirke „ungleich selbständiger“ als seine früheren Bilder.[7]
Neben der Malerei ging August Neven Du Mont in England häufig dem Polospielen und der Fuchsjagd nach, letzteres eine Erfahrung, die er mehrfach in seinen Bildern thematisierte. Er jagte zunächst mit Lord Portman’s Hunt, dann mit New Forest Foxhound und wurde zum Master of Foxhounds (M.F.H.) von East Sussex ernannt. 1909 nahm er auf Grund einer schweren Erkrankung nicht an der Meisterschaft der East Sussex Foxhounds teil und starb kurz darauf mit 42 Jahren im Manor House in Bexhill.[8] Er hinterließ seine Frau und drei Söhne. Sein ältester Sohn war der Schriftsteller und Journalist Mark Neven DuMont (1892–1972).[9]
Der mit August Neven Du Mont befreundete Maler Fritz Westendorp (1867–1926) organisierte im Londoner Atelier des Verstorbenen eine Nachlassausstellung. In Köln und Düsseldorf fanden im Winter 1910/11 Gedächtnisausstellungen statt.[10] 1958 zeigte das Kölner Wallraf-Richartz-Museum eine weitere Gedächtnisausstellung.
Werk
August Neven Du Mont malte vorwiegend Porträts und Figurenbilder sowie Landschaften. Er porträtierte vor allem weibliche Modelle, mehrfach seine Frau und seine Söhne. Er schuf auch eine Reihe von Bildern, die Pierrot in verschiedenen Situationen darstellen. In seinen letzten zehn Lebensjahren entstanden rund 50 meist kleinformatige Werke, die englische Landschaften, insbesondere mit Fuchsjagden und anderen Reitergruppen, zeigen.[11]
Werke (Auswahl)
Domkapitular Schnütgen und zwei Damen Neven-DuMont beim Kaffee. 1892, Bleistift-Zeichnung, Museum Schnütgen
Cromwell Road: The New Building of the Victoria and Albert Museum under Construction. um 1906, Öl auf Tafel, 16 × 11.75, Victoria and Albert Museum[13]
Bildnis seiner Frau Maria Neven Du Mont auf einer Bank mit Katze, 1907
Bildnis Maria Neven Du Mont / Dame auf Diwan, 1908, Tafelbild, Öl auf Lindenholz 40,5 × 30 cm, zunächst Privatsammlung Mark Neven DuMont, ab 1959 Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, ab 1976 Museum Ludwig[14]
Cap Martin (Côte d´Azur), 1908, Öl auf Holz, 30 × 41 cm
Neven-Du-Mont, August. In: Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Band 6, Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1922, S. 207 (Digitalisat).
Cornelia Oßwald-Hoffmann: Neven Du Mont, August. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 252.
↑Neven Du Mont, August Ludwig. In: A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen. 4. Ausgabe, 1909.
↑Paul Clemen: August Neven Du Mont. In: Die Kunst für alle. S. 266.
↑Du Mont, August Neven. In: Brian Stewart, Mervyn Cutten: The dictionary of portrait painters in Britain up to 1920. Antique Collectors’ Club, Woodbridge, Suffolk 1997, ISBN 1-85149-173-2, S. 178.
↑Du Mont, August N. In: Algernon Graves: The Royal Academy of Arts: a complete dictionary of contributors and their work from its foundation in 1769 to 1904. Band 1, Kingsmead Reprints, Bath 1970, ISBN 0-85409-585-3, S. 385.