Karl-August von Dahl stammt aus einer rheinischen Pfarrerfamilie. Vorfahren waren unter den Namen Dahlius oder Dhalius, von Dahl und Dahl, Pfarrer und Pastoren im Rheinland und auch im Hunsrück.
Sein Theologiestudium führte ihn von 1962 bis 1968 nach Mainz und Göttingen. Nach dem Ersten Theologischen Examen wurde er auf eigenen Wunsch von der Kirchenleitung 1968/1969 zu einem einjährigen Weiterbildungsstudium an die vom Land Nordrhein-Westfalen getragene Sozialakademie Dortmund, die heute ein Weiterbildungsinstitut der Technischen Universität Dortmund ist, geschickt. Er war dort der einzige Theologe unter Gewerkschaftern, Bergarbeiterführern und Verwaltungsangestellten.
Berufliche Laufbahn
Karl-August von Dahl begann als Vikar und Hilfsprediger (Pfarrer z. A.) in Essen–Altstadt, im Arbeiterviertel Segeroth des Nordviertels und in Essen-Kray. 1973–1976 war er Pfarrer an der JVA Essen. Von 1976 bis 1999 hatte er die Pfarrstelle der evangelischen Kirchengemeinden Bell und Leideneck inne. Seit seiner Pensionierung lebt Karl-August von Dahl mit seiner Frau in der Nähe ihrer letzten Wirkungsstätte auf dem Rothenbergerhof.
Familie
Karl-August von Dahl ist verheiratet mit der Pfarrerin Jutta von Dahl, die mit ihm gemeinsam in kirchlicher Arbeit und für die Friedensinitiative tätig war. Für ihr Engagement in der Friedensbewegung bekam Jutta von Dahl 1988 gemeinsam mit SuperintendentWerner Sanß den damals erstmals verliehenen Aachener Friedenspreis.
Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bell, aktiv von 1986 bis 2002, jetzt passiv in der Altersabteilung.
1993 ist er Begründer der Ökumenischen Notfallseelsorge im Hunsrück und war dort ein Jahr der alleinige Ansprechpartner für Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste.
Zudem ist Karl-August von Dahl auch politisch engagiert. Von 1999 bis 2009 gehörte er als Mitglied der Fraktion Pro Rhein-Hunsrück dem Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises an.
Karl-August von Dahl ist weiterhin aktives Mitglied der Friedensinitiativen Hunsrück-Mosel-Nahe.
Friedensbewegung
In den 1980er Jahren war von Dahl mit seiner Frau und anderen aktiv an der Spitze der Friedensbewegung gegen die Stationierung von nuklear bestückten Marschflugkörpern in der Raketenbasis Pydna. Von 1976 bis 1984 erteilte er an der Realschule und an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Kastellaun evangelischen Religionsunterricht. Am 8. April 1987 brachte ihm eine Verurteilung wegen Nötigung bei einer Sitzblockade vor der Raketenbasis Pydna eine hohe Geldstrafe ein. Zehn Jahre später, 1997, erfolgte die Korrektur des Urteiles und Freispruch durch den BGH.
Ökumene
Als Pfarrer wirkte er auch im Bereich der Ökumene. Sein langjähriger Weggefährte dabei war der ehemalige katholische Pfarrer von Rheinböllen, Peter Lönarz.
Ehrungen
2001: Feuerwehrehrenzeichen in Bronze (15 Jahre aktiv)
29. Januar 2002: Ehrenzeichen der Johanniter-Unfall-Hilfe
In der achtteiligen Dokumentarfilm-Reihe Techno House Deutschland (Episode 8) von 2022 kommentiert Karl-August von Dahl gemeinsam mit seiner Ehefrau Jutta von Dahl das Techno-Festival Nature One und wie diese Musikveranstaltung seit 1996 die ehemalige militärische Raketenbasis Pydna im Hunsrück für eine friedliche kulturelle Feierlichkeit umnutzt. An jenem Ort, an dem von Dahl früher mit zahlreichen Mitstreitern Friedensgebete abhielt und demonstrierte.[1]