Atacamit

Atacamit
Aggregat aus nadeligen Atacamitkristallen aus der „La Farola Mine“, Distrikt Las Pintadas, Región de Atacama, Chile (Größe: 7,5 × 4,9 × 1,5 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Ata[1]

Andere Namen
  • Grüner Sand aus Peru[2]
  • Kupferhornerz[2]
  • Kupfersand[3]
  • Kupfersmaragd[4]
  • Salzkupfererz (nach Werner)[5]
  • salzsaures Kupfer[3] bzw. salzsaurer Kupfersand[2]
Chemische Formel Cu2Cl(OH)3
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Halogenide
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

III/D.01
III/D.01-030

3.DA.10a
10.01.01.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol orthorhombisch-dipyramidal; 2/m2/m2/m[6]
Raumgruppe Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62[7]
Gitterparameter a = 6,03 Å; b = 9,12 Å; c = 6,86 Å[7]
Formeleinheiten Z = 4[7]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 3 bis 3,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 3,745 bis 3,776; berechnet: 3,756[8]
Spaltbarkeit vollkommen nach {010}, deutlich nach {101}[8]
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe grasgrün, smaragdgrün bis schwarzgrün
Strichfarbe apfelgrün
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz bis Diamantglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,831[9]
nβ = 1,861[9]
nγ = 1,880[9]
Doppelbrechung δ = 0,049[9]
Optischer Charakter zweiachsig negativ
Achsenwinkel 2V = 74° (berechnet)[9]
Pleochroismus schwach:
X = hellgrün; Y = gelbgrün; Z = grasgrün[8]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten empfindlich gegen starke Säuren, unempfindlich gegen schwache Säuren, Licht, Wasser

Atacamit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Er kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu2Cl(OH)3[10], ist also chemisch gesehen ein Kupfer-Chlor-Oxihalogenid.

Atacamit entwickelt meist prismatische Kristalle mit überwiegend nadeligem bis säuligem Habitus bis etwa 10 Zentimetern Länge, findet sich aber auch in Form radialstrahliger, blättriger, faseriger oder körniger bis massiger Mineral-Aggregate. Die Oberflächen der durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle weisen einen glas- bis diamantähnlichen Glanz auf. Seine Farbe variiert zwischen Grasgrün, Smaragdgrün und Schwarzgrün, seine Strichfarbe wird als Apfelgrün beschrieben.

Etymologie und Geschichte

Nahaufnahme büscheliger Atacamitkristalle aus der „Mina La Farola“, Copiapó, Región de Atacama, Chile

Erstmals entdeckt wurde Atacamit durch den Forschungsreisenden Dombey in der chilenischen Atacamawüste.[11] Bekannt wurde das Mineral allerdings zunächst unter verschiedenen, beschreibenden Bezeichnungen wie unter anderem Kupfersand bzw. salzsaurer Kupfersand, Grüner Sand aus Peru und Kupferhornerz (nach Dietrich Ludwig Gustav Karsten, 1800[3]).

Seinen bis heute gültigen Namen Atacamit erhielt das Mineral 1802 durch Johann Friedrich Blumenbach, der es nach seiner Typlokalität benannte.[11]

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Atacamit zur Abteilung der „Oxihalogenide“, wo er als Namensgeber die „Atacamit-Reihe“ mit der System-Nr. III/D.01 und den weiteren Mitgliedern Anthonyit, Belloit, Bobkingit, Botallackit, Calumetit, Gillardit, Haydeeit, Herbertsmithit, Hibbingit, Kapellasit, Kempit, Klinoatacamit, Korshunovskit, Melanothallit, Nepskoeit und Paratacamit bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Atacamit in die erweiterte Abteilung der „Oxihalogenide, Hydroxyhalogenide und verwandte Doppel-Halogenide“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit Cu usw., ohne Pb“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Hibbingit und Kempit die unbenannte Gruppe 3.DA.10a bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Atacamit in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide“ ein. Hier ist er zusammen mit Hibbingit, Gillardit und Haydeeit in der unbenannten Gruppe 10.01.01 innerhalb der Unterabteilung „Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide mit der Formel A2(O,OH)3Xq“ zu finden.

Kristallstruktur

Atacamit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnam (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 6)Vorlage:Raumgruppe/62.6 mit den Gitterparametern a = 6,03 Å; b = 9,12 Å und c = 6,86 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle[7].

Modifikationen und Varietäten

Von der Verbindung Cu2Cl(OH)3 sind bisher vier natürliche Modifikationen bekannt. Neben dem orthorhombischen Atacamit sind dies noch die monoklin kristallisierenden Minerale Botallackit und Klinoatacamit sowie der trigonale Paratacamit.

Bildung und Fundorte

In Gips eingeschlossene Atacamitnadeln aus der „Lily Mine“ (Lilly Mine) bei Pisco Umay, Region Ica, Peru (Größe: 7 × 3 × 2,7 cm)
Unregelmäßiger grüner Stein mit kristallinen Nadeln in zweierlei grüntönen – einem dunklen Moosgrün und einem helleren Grün, das an Algen erinnert
Atacamit auf Malachit aus einer der Minen am „Mount Gunson“, Südaustralien

Atacamit bildet sich in der Oxidationszone sulfidischer Kupfer-Lagerstätten unter ariden Klimabedingungen. Seltener entsteht er als Sublimationsprodukt vulkanischer Gase. Auch als sekundäre Mineralbildung in Schlacken ehemaliger Erzverhüttung sowie in der Patina antiker Bronzen[12] findet sich mitunter Atacamit.

Als Begleitminerale treten unter anderem Botallackit, Brochantit, Caledonit, Cuprit, Linarit und Paratacamit auf.[8] Unter Einfluss der Atmosphäre wandelt sich Atacamit langsam in Malachit und bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kieselsäure in Chrysokoll um.[12]

Als eher seltene Mineralbildung kann Atacamit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Als bekannt gelten bisher (Stand: 2012) rund 500 Fundorte.[9] In der als Typlokalität geltenden Atacamawüste bzw. der gleichnamigen Región de Atacama konnte das Mineral an vielen Orten gefunden werden wie unter anderem in der Umgebung des Vulkans Cerro Negro in der Provinz Chañaral, Checo de Cobre, Tierra Amarilla und Zapallar (Chile) in der Provinz Copiapó sowie Vallenar in der Provinz Huasco. Daneben fand sich Atacamit noch in vielen weiteren Regionen Chiles.

Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Atacamit-Funde ist unter anderem Burra in Südaustralien, wo mit rund 10 Zentimetern die bisher längsten bekannten Kristalle zutage traten. Gut ausgebildete Kristalle von mehreren Zentimetern Größe fanden sich auch in den Kupfergruben von Moona und Wallaroo. Bis zu einem Zentimeter Durchmesser können die Kristalle in Tsumeb in Namibia erreichen.[13]

In Deutschland fand sich Atacamit unter anderem in der Grube Clara in Baden-Württemberg, in den Kupfergruben bei Lichtenberg und Kupferberg sowie im Salzbergwerk Berchtesgaden in Bayern, in den Schlackenfeldern der Kupferwerke bei Frankfurt-Heddernheim und Richelsdorf in Hessen, in der Julius-Hütte bei Astfeld im niedersächsischen Harz, in den nordrhein-westfälischen Zechen Christian Levin und Pluto sowie den Kupfergruben von Marsberg, in der Schlackenhalde der Grube „Virneberg“ bei Rheinbreitbach in Rheinland-Pfalz, im Mansfelder Becken in Sachsen-Anhalt, in der Grube „Lorenz Gegentrum“ bei Halsbrücke und dem „Deutschlandschacht“ bei Oelsnitz/Erzgeb. in Sachsen sowie an der Nordküste von Helgoland in Schleswig-Holstein.

In Österreich sind bisher nur die Grube „Haagen“ bei Webing in der Salzburger Marktgemeinde Abtenau und der „Silberberg“ (Stockerstollen) im Tiroler Gemeindegebiet Brixlegg-Rattenberg als Fundorte bekannt.

Der bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz sind die Salzbergwerke bei Bex im Kanton Waadt.

Weitere Fundorte liegen unter anderem in der Antarktis, in Argentinien, Bolivien, China, der Demokratischen Republik Kongo, Frankreich, Griechenland, Kanada, Indien, Iran, Irland, Isle of Man, Italien, Japan, Jordanien, Kasachstan, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Peru, Portugal, Russland, der Slowakei, Spanien, Südafrika, Tonga, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und in Vietnam.[14]

Auch in Gesteinsproben vom Mittelatlantischen Rücken sowie im Pazifischen Ozean, genauer vom Manus-Becken der Bismarcksee und vom Ostpazifischen Rücken, konnte Atacamit nachgewiesen werden.[14]

Verwendung

Als Kupfererz hat Atacamit nur eine geringe Bedeutung.

Im Oktober 2002 fanden Helga Lichtenegger und ihre Kollegen von der University of California, Santa Barbara in den vier zahnähnlichen Kiefern des räuberischen und giftigen „Blutwurms“ Glycera dibranchiata Kupfer, das in Form des Minerals Atacamit eingebaut ist, und publizierten ihren Fund im Fachmagazin Science.[15]

Siehe auch

Literatur

  • XVII. Mineralogische Bemerkungen über das Arseniksaure-, Salzsaure- und Phosphorsaure-Kupfer von Herrn Oberbergrath D. C. G. Karsten, in: Der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin, neue Schriften, Band 3, Berlin 1801 (S. 288–306 in der Google-Buchsuche)
  • Franz Ambrosius Reuss: Kupfersand. In: Lehrbuch der Mineralogie nach des Herrn O. B. R. Karsten Mineralogischen Tabellen Ausgeführt. Vol. 2. Friedrich Gotthold Jacobder, Leipzig 1803, S. 486–493 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 26. September 2019] Neu herausgegeben von Forgotten Books, 2018, ISBN 978-0-366-96429-1).
  • J. F. Blumenbach: L’atacamit, sable vert d’Atacama. In: Manuel D’Histoire Naturelle. Band 2. Soulange Artaud, Paris 1803, S. 348–349 (Online [PDF; 109 kB; abgerufen am 19. Februar 2018]).
  • Friedrich Klockmann: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. Hrsg.: Paul Ramdohr, Hugo Strunz. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 493 (Erstausgabe: 1891).
Commons: Atacamite – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b c Franz Ambrosius Reuß: Lehrbuch der Mineralogie: nach des Herrn O. B. R. Karsten mineralogischen Tabellen ausgeführt, Leipzig 1803 in der Google-Buchsuche
  3. a b c Dietrich Ludwig Gustav Karsten: Tabellarische Uebersicht der mineralogisch-einfachen Fossilien. In: Mineralogische Tabellen mit Rüksicht auf die neuesten Entdekkungen. Heinrich August Rottmann, Berlin 1800, S. 46–46 (Online [PDF; 1,9 MB; abgerufen am 19. Februar 2018] Ordnung: Kupfer, Gattung: Kupfersand).
  4. J. F. Blumenbach: L’atacamit, sable vert d’Atacama. In: Manuel D’Histoire Naturelle. Band 2. Soulange Artaud, Paris 1803, S. 348–349 (Online [PDF; 109 kB; abgerufen am 19. Februar 2018]).
  5. Hans Lüschen: Die Namen der Steine. Das Mineralreich im Spiegel der Sprache. 2. Auflage. Ott Verlag, Thun 1979, ISBN 3-7225-6265-1, S. 178.
  6. Webmineral – Atacamite (englisch)
  7. a b c Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 171.
  8. a b c d Atacamite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (Online [PDF; 70 kB; abgerufen am 19. Februar 2018]).
  9. a b c d e f Mindat – Atacamite (englisch)
  10. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
  11. a b J. F. Blumenbach: Handbuch der Naturgeschichte, 6. Auflage, Frankfurt und Leipzig 1802, S. 653 in der Google-Buchsuche
  12. a b Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S. 337–339.
  13. Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie (= Dörfler Natur). Nebel Verlag, Eggolsheim 2002, ISBN 978-3-89555-076-8, S. 68.
  14. a b Mindat – Fundorte für Atacamit
  15. Bild der Wissenschaft: Stahlharte Beißer: Borstenwürmer haben Metall im Kiefer von Ute Kehse, 29. Juli 2003 (zuletzt abgerufen am 19. Februar 2018)

Read other articles:

Daf

Daf Daf (Persia: دف, romanized: dafcode: fa is deprecated ; bahasa Kurdi: def ,دەف;[1][2]) adalah sebuah drum bingkai Kurdi dan Persia yang digunakan dalam musik populer dan klasik. Selain itu, apakah itu juga digunakan dalam upacara keagamaan di kalangan Kurdi. Daf juga dianggap sebagai alat musik nasional Pakistan. Instrumen ini digambarkan dalam lukisan gua mesolitik di Lakha Juar, Bhimbhetka dan dalam bantuan Kekaisaran Asyur. Nama Pahlavi (bahasa Iran kuno) ...

 

2016 film by Mandie Fletcher Absolutely Fabulous: The MovieTheatrical release posterDirected byMandie FletcherWritten byJennifer SaundersBased onAbsolutely Fabulousby Jennifer Saunders and Dawn FrenchProduced by Damian Jones Jon Plowman Starring Jennifer Saunders Joanna Lumley Julia Sawalha Jane Horrocks June Whitfield Chris Colfer Kate Moss Lulu Emma Bunton Robert Webb Barry Humphries CinematographyChris GoodgerEdited by Anthony Boys Gavin Buckley Music byJake MonacoProductioncompanies Fox S...

 

2006 video game This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Pokémon Battle Revolution – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (July 2007) (Learn how and when to remove this template message) 2006 video gamePokémon Battle RevolutionNorth American version cover artDeveloper(s)Genius SonorityPublish...

Kabel (serapan dari Belanda: kabelcode: nl is deprecated ,[1] dari bahasa Latin: capulum, berarti tali)[2] merupakan sebuah alat yang digunakan untuk mentransmisikan sinyal dari satu tempat ke tempat lain.[3] Kabel seiring dengan perkembangannya terdiri dari berbagai jenis dan ukuran yang membedakan satu dengan lainnya.[3] Berdasarkan jenisnya, kabel terbagi menjadi tiga, yaitu kabel tembaga, kabel koaksial/kabel sepaksi, dan kabel serat optik.[3] S...

 

Kon-Katedral PopradKon-Katedral Bunda Dukacitabahasa Slowakia: Konkatedrála Sedembolestnej Panny MárieKon-Katedral PopradKon-Katedral PopradLokasi di SlovakiaKoordinat: 49°03′22″N 20°17′51″E / 49.056148°N 20.29737°E / 49.056148; 20.29737LokasiPopradNegaraSlowakiaDenominasiGereja Katolik RomaSejarahDedikasiBunda DukacitaArsitekturStatusKatedralStatus fungsionalAktifAdministrasiKeuskupanKeuskupan Spiš Kon-Katedral Poprad atau yang bernama resmi Kon-Kat...

 

Yeremia 46Kitab Yeremia dalam Alkitab Ibrani, MS Sassoon 1053, foto 283-315.KitabKitab YeremiaKategoriNevi'imBagian Alkitab KristenPerjanjian LamaUrutan dalamKitab Kristen24← pasal 45 pasal 47 → Yeremia 46 (disingkat Yer 46; Penomoran Septuaginta: Yeremia 26) adalah bagian dari Kitab Yeremia dalam Alkitab Ibrani dan Perjanjian Lama di Alkitab Kristen. Berisi perkataan nabi Yeremia bin Hilkia, tentang Yehuda dan Yerusalem, yang hidup pada zaman raja Yosia, Yoahas, Yoyakim, Yoyakhin...

28°28′N 77°02′E / 28.47°N 77.03°E / 28.47; 77.03 Gurgaon Gurgaon Negara Bagian - Distrik Haryana - Gurgaon Koordinat 28°28′N 77°02′E / 28.47°N 77.03°E / 28.47; 77.03 Luas - Ketinggian  - 220 m Zona waktu IST (UTC+5:30) Populasi (2011) - Kepadatan 1.514.085 -  Kode - Pos - Telepon - Kendaraan   - 122001 ke 122017 ...

 

Motorcycles designed for performance A Kawasaki sport bike at a track day at Lakeside International Raceway. The groundbreaking inline four of the Honda CB750. A sport bike, sports motorcycle, or sports bike is a motorcycle designed and optimized for speed, acceleration, braking, and cornering on asphalt concrete race tracks and roads. They are mainly designed for performance at the expense of comfort, fuel economy, safety, noise reduction and storage in comparison with other motorcycles.[...

 

穆罕默德·达乌德汗سردار محمد داود خان‎ 阿富汗共和國第1任總統任期1973年7月17日—1978年4月28日前任穆罕默德·查希爾·沙阿(阿富汗國王)继任穆罕默德·塔拉基(阿富汗民主共和國革命委員會主席團主席) 阿富汗王國首相任期1953年9月7日—1963年3月10日君主穆罕默德·查希爾·沙阿 个人资料出生(1909-07-18)1909年7月18日 阿富汗王國喀布尔逝世1978年4月28日(...

This article includes a list of references, related reading, or external links, but its sources remain unclear because it lacks inline citations. Please help improve this article by introducing more precise citations. (April 2022) (Learn how and when to remove this message) Charles Louis Gabriel (25 June 1857 – 10 February 1927) was an Australian photographer and medical practitioner. He was born in Kempsey, a remote New South Wales settlement, to Dr. Charles Gabriel and Emma Rudder. Despit...

 

Nature reserve in New Salem, Massachusetts, USA For the British band, see Bear's Den (band). Bear's DenBear's Den FallsBears Den FallsLocationNew Salem, MassachusettsArea6 acres (2.4 ha)OwnerTrustees of Reservations Bear's Den (also called by the name of its most outstanding landmark, Bear's Den Falls[1][2][3]) is a 6-acre (24,000 m2) nature reserve in New Salem, Massachusetts. The reservation is close to the Quabbin Reservoir and is owned by the Trustees of...

 

تاسوكو هونجو (باليابانية: 本庶佑)‏    معلومات شخصية الميلاد 27 يناير 1942 (82 سنة)[1][2]  كيوتو  مواطنة اليابان  عضو في الأكاديمية الألمانية للعلوم - ليوبولدينا،  والأكاديمية الوطنية للعلوم،  والأكاديمية اليابانية للعلوم  الحياة العملية المدرسة الأم ج�...

Norwegian architect and archaeologist Gerhard FischerFischer (right) around 1967Born(1890-07-12)12 July 1890Bergen, NorwayDied10 September 1977(1977-09-10) (aged 87)Oslo, NorwayNationalityNorwegianOccupation(s)ArchitectArcheologistAwardsMedal of St. HallvardOrder of St. OlavHonorary member of Society of Antiquaries of ScotlandHonorary member of Society of Antiquaries of London Gerhard Fischer (12 July 1890 – 10 September 1977) was a Norwegian architect and archaeologist.[1]...

 

American politician (born 1984) William TimmonsMember of the U.S. House of Representativesfrom South Carolina's 4th districtIncumbentAssumed office January 3, 2019Preceded byTrey GowdyMember of the South Carolina Senatefrom the 6th districtIn officeNovember 14, 2016 – November 9, 2018Preceded byMike FairSucceeded byDwight Loftis Personal detailsBornWilliam Richardson Timmons IV (1984-04-30) April 30, 1984 (age 40)Greenville, South Carolina, U.S.Political partyR...

 

Form of encryption that allows computation on ciphertexts Homomorphic encryptionGeneralDerived fromVarious assumptions, including learning with errors, Ring learning with errors or even RSA (multiplicative) and othersRelated toFunctional encryption Homomorphic encryption is a form of encryption that allows computations to be performed on encrypted data without first having to decrypt it. The resulting computations are left in an encrypted form which, when decrypted, result in an output t...

 凡例島津 光久 島津光久像(尚古集成館所蔵)時代 江戸時代前期生誕 元和2年6月2日(1616年7月15日)死没 元禄7年11月29日(1695年1月14日)改名 虎寿丸(幼名)→忠元(初名)→光久別名 又三郎(通称)神号 天大空泰雲雄命戒名 寛陽院殿泰雲慈温大居士墓所 鹿児島県鹿児島市池之上町の島津家墓地官位 従四位上侍従、左近衛少将→左近衛中将、薩摩守→大隅守幕府 �...

 

1971 filmIn Love, Every Pleasure Has Its PainDirected byGianfranco De BosioWritten byLeo Benvenuti Piero De BernardiGianfranco De Bosio Nino Manfredi Guido StagnaroCinematographyRoberto GerardiMusic byCarlo RustichelliRelease date December 20, 1971 (1971-12-20) LanguageItalian In Love, Every Pleasure Has Its Pain (Italian: La Betìa ovvero in amore, per ogni gaudenza, ci vuole sofferenza) is a 1971 commedia all'italiana film directed by Gianfranco De Bosio. It is based on the c...

 

Patung Perawan Lourdes Terberkati Lourdés (Lorda dalam bahasa Occitan) adalah sebuah kota di departemen Hautes-Pyrénées di Prancis. Kota ini merupakan tempat ziarah agama Katolik terbesar di Prancis. Kota ini terletak di selatan Prancis di kaki pegunungan Pyrenees, dan memiliki 17.000 penduduk. Dikatakan pada Februari 1858 Perawan Maria Terberkati menampakkan diri kepada anak kecil 14-tahun bernama Bernadette Soubirous (sekarang St. Bernadette) di Grotto of Massabielle terpencil. Bernadett...

Defunct airline of France (1949–1963) Union Aéromaritime de TransportUAT operated three De Havilland Comet 1A in 1954.Founded1949 (1949)Ceased operations1 October 1963 (1963-10-01)(merged with TAI to form UTA)HubsParis–Le Bourget AirportHeadquarters8th arrondissement, Paris, France Union Aéromaritime de Transport (UAT) was a French airline. It had its head office in the 8th arrondissement of Paris.[1] History The airline was founded in 1949 by a group of tech...

 

1957 studio album by Sonny ClarkDial S for SonnyStudio album by Sonny ClarkReleasedNovember 1957 (1957-11)[1]RecordedJuly 21, 1957StudioVan Gelder StudioHackensack, NJGenreBopLength40:55LabelBlue NoteBLP 1570ProducerAlfred LionSonny Clark chronology Dial S for Sonny(1957) Sonny's Crib(1958) Professional ratingsReview scoresSourceRatingAllMusic[2]The Penguin Guide to Jazz Recordings [3] Dial S for Sonny is the debut studio album by the American jazz pi...