Aribert heiratete am 6. Juli 1891 auf Windsor CastleMarie Luise, Tochter des Prinzen Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und Enkelin der britischen Königin Victoria. Die Ehe wurde durch Kaiser Wilhelm II. persönlich in die Wege geleitet, der auch die Verlobung verkündete, als Trauzeuge bei der Hochzeit anwesend war und dem jungen Paar mit erheblichen Geldmitteln aushalf. Die Ehe wurde im höchsten Maße unglücklich, da an der Homosexualität Ariberts bald kein Zweifel mehr bestand und Marie Luise eine gefährliche Anorexie entwickelte. Die Scheidung am 13. Dezember 1900 war Gegenstand diplomatischer Aktivitäten zwischen dem Deutschen Reich und dem Vereinigten Königreich. Ariberts Schwiegervater drohte damit, sich mit den Gründen der Scheidung an den Bundesrat zu wenden, was Kaiser Wilhelm unterband. Nach der Scheidung nahm Marie Luise demonstrativ wieder ihren Geburtsnamen an.
1894 wurde Aribert Vorsitzender des Komitee zur Beteiligung Deutschlands an den Olympischen Spielen zu Athen 1896,[3] später Präsident des Komitee für die Beteiligung Deutschlands an den Olympischen Spielen zu Paris.[4] Nur dank seiner Zugehörigkeit zum deutschen Fürstenstand konnte er sich gegen die den französischen Olympischen Spielen ablehnend gegenüberstehende Deutsche Turnerschaft erfolgreich durchsetzen und die deutsche Teilnahme sicherstellen.[5]
Aribert übernahm 1918 die Regentschaft im Herzogtum Anhalt für seinen minderjährigen Neffen Joachim Ernst, für den er am 12. November 1918 auf den Thron verzichtete.[7] Am 30. Dezember 1918 gründeten der ehemalige Prinzregent und Vertreter des Freistaates Anhalt die „Joachim-Ernst-Stiftung“, deren Aufgabe die Pflege der Schlösser und Gärten in Dessau wurde.[8]
Nach dem Prinzen sind die Aribertstraßen in Köthen und Osternienburg benannt.
Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004020-3.
Ralf Regener: Das anhaltische Dreiherzogsjahr 1918. in: Sachsen-Anhalt. Journal für Natur- und Heimatfreunde 25 (2015), H. 1, S. 19–21.
Ralf Regener: Der Sturz der Askanier 1918 in Anhalt. Bedingungen, Verlauf und Nachwirkungen des Untergangs einer kleinstaatlichen deutschen Monarchie. 2., korrigierte Aufl., Dessau-Roßlau 2014.
↑Arnd Krüger: Neo-Olympismus zwischen Nationalismus und Internationalismus.In: Horst Ueberhorst (Hrsg.): Geschichte der Leibesübungen. Band 3/1, Bartels & Wernitz, Berlin 1980, S. 522–568.