Andrea Pollack schwamm bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal als erste Frau über 100 Meter Schmetterling (in der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel) unter einer Minute. Neben der Goldmedaille in der Lagenstaffel gewann sie Gold über 200 Meter Schmetterling und Silber über 100 Meter Schmetterling und mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel. Bei den darauf folgenden Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde sie noch einmal Olympiasiegerin mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel und errang Silber über 100 Meter Schmetterling.
Nach Beendigung ihrer Karriere als Leistungssportlerin arbeitete sie fast 40 Jahre als Physiotherapeutin im Olympiastützpunkt Berlin.[1] Sie starb im März 2019 im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[2]
DDR-Doping
Im Zuge des DDR-Dopingprozesses und den damit im Zusammenhang stehenden Nachforschungen und Archivaufarbeitungen der Praktiken der DDR-Mediziner und Sportfunktionäre wurden unter anderem Dopingplan-Vorgaben von Andrea Pollack gefunden,[3] womit ihr damaliger, extrem muskulöser Körperbau zu erklären ist.[4] Des Weiteren wurde sie Ende Oktober 1977 bei einer internen Dopingkontrolle positiv getestet.[5] Nach der Wende gab sie zu, dass ihre Leistungen mittels leistungssteigernder Substanzen, wie Steroiden, verstärkt wurden.[6] Im ersten großen Dopingprozess vor dem Landgericht Berlin gegen den Sportmediziner Bernd Pansold und fünf weitere Beschuldigte sagte sie als Zeugin aus.[7][8][9]
↑Katrin Zeug: Fünf lange Minuten. In: Berliner Zeitung. 20. Mai 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. März 2019; abgerufen am 15. März 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de
↑Drugs update. In: Swimming World and Junior Swimmer. Juli 1998, archiviert vom Original am 21. September 2008; abgerufen am 15. März 2019 (englisch, wiedergegeben auf FindArticles). East German Doping Trials Continue. In: Swimming World. 26. Mai 1998, abgerufen am 15. März 2019 (englisch).