Émile Herzog stammte aus dem Elsass. Nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg setzte der Erbe einer Textilfabrik seine unmittelbaren Erfahrungen in der Nachfolge seines Lehrers, des positivistischenPhilosophenAlain, literarisch um. Er suchte im alltäglichen Leben der Arbeit und des Existenzkampfes die grundlegenden menschlichen Werte. Alains Anregung bestand im Anreiz zum freien Denken, der Sozialismus war ihm ein Mittel zur Verhütung unnötigen Unrechts. André Maurois, wie sich Herzog nannte, entwickelte vor allem in Bernard Quesnay ein Modell des sozialen Fortschritts, das auf das gegenseitige Vertrauen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern setzt.
Bezüglich der Entwicklung des einzelnen Menschen betont André Maurois die Wichtigkeit der Kindheitserlebnisse und die entscheidende Zeit der Bewusstwerdung des Menschen. Er wehrt sich aber gegen eine fatalistische Überbewertung dieser Faktoren und spricht sich dafür aus, dass der Mensch selbst für sein Tun, Handeln und Gelingen verantwortlich sein soll (vgl. Le cercle de famille).
Werke (Auswahl)
Geschichtsbücher
Deutschland. Geschichte in Bildern („Histoire d’Allemagne“). Kindler, München 1965 (übersetzt von Sigrid Stahlmann).
England. Geschichte in Bildern („Histoire d'Angleterre“). Kindler, München 1963 (übersetzt durch Peter de Mendelssohn) (früherer Titel Die Geschichte Englands).
Die Geschichte Amerikas („Histoire des Etats-Unis“). Rascher, Zürich 1947 (übersetzt von Werner Johannes Guggenheim).
Die Geschichte Frankreichs („Histoire de la France“). Rascher, Zürich 1951 (übersetzt von Christine Fritzsche-Dolgner).
Die Tragödie Frankreichs („Tragédie en France“, 1941). Rascher, Zürich 1941 (übersetzt durch Walther Weibel).
Biographien
Ariel oder das Leben Shelleys („Ariel ou la vie de Shelley“). Insel-Verlag, Leipzig 1954.
Von Proust bis Camus. (= Knaur-Taschenbücher. Band 171).
Auf den Spuren von Marcel Proust („A la recherche de Marcel Proust“). Suhrkamp, Frankfurt/M. 1982.
Bernard Quesnay („Bernard Quesnay“). Wegweiser-Verlag, Berlin 1928.
Don Juan oder das Leben Lord Byrons. Eine Biografie („Don Juan ou la vie de Byron“). Piper, München 1990, ISBN 3-492-11210-2 (früherer Titel Byron).
Das Leben Balzacs. Eine Biografie („Prométhée ou la vie de Honoré de Balzac“). Diogenes Verlag, Zürich 1985, ISBN 3-257-21297-6 (früherer Titel Prometheus oder das Leben Balzacs).
Das Leben der George Sand („Leila ou la vie de George Sand“). DTV, München 1995, ISBN 3-423-30456-1 (früherer Titel Dunkle Sehnsucht, das Leben der George Sand).
Olympio, Victor Hugo („Olympio ou la vie de Victor Hugo“). Claassen Verlag, Hamburg 1957.
Romane
Claire oder Land der Verheissung. Roman („Terre promise“). Kindler, München 1963.
Im Kreis der Familie („Le cercle de famille“). Rascher-Verlag, Zürich 1943.
Instinkt für das Glück („L'instinct du bonheur“). Piper, München 1934.
Rosen im September. Roman („Les Roses De Septembre“). Kindler, München 1957.
Schule für Eheleute. Ein Buch für Eheleute und alle, die es werden wollen („Cours de bonheur conjugal“). Goldmann, München 1955.
Wandlungen der Liebe („Climats“). List-Verlag, München 1955 (List-Bücher; 58).
Fragmente einer Weltgeschichte. Veröffentlicht von der Universität Timbuktu im Jahre 2025 („Fragments d'une histoire universelle“). Verlag Europäische Bücherei, Bonn 1948 (übersetzt von Wilhelm Maria Lüsberg).