Der Sohn des Goldschmieds Georg Mendelssohn aus der Familie Mendelssohn aus Jever wuchs in Hellerau (einer Gartenstadt bei Dresden) auf, begann 1926 in Berlin eine Karriere als Journalist und veröffentlichte ab 1930 erste literarische Arbeiten. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung emigrierte er nach der MachtergreifungHitlers 1933 zunächst nach Wien, dann nach Paris, 1936 nach London. Mitte 1936 verfasste Mendelssohn zusammen mit Richard A. Bermann eine Denkschrift über die Begründung einer Deutschen Akademie in New York, die Hubertus Prinz zu Löwenstein für seine American Guild for German Cultural Freedom benötigte. Das Verdienst, das sich Mendelssohn um diese Organisation erwarb, bestand darin, Thomas Mann für die Idee jener „Deutschen Akademie der Künste und Wissenschaften im Exil“ gewonnen zu haben. Er besuchte ihn am Ende einer sechswöchigen Werbetour durch halb Europa. Zudem erleichterte ihm eine von der Guild gezahlte Vergütung, das Wohlwollen von Hilde Spiels Vater zur geplanten Heirat zu erlangen. Außerdem erwirkte Löwenstein bei Francesco von Mendelssohn das Einverständnis zu Peters Annahme des Adelsprädikats, die bei erbadeligen Verwandten sonst hätte zu Protest führen können.[2]
Ab den 1930er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Romane, Erzählungen und Essays – diese überwiegend zu historischen und politischen Themen – sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache. Darüber hinaus arbeitete er als Übersetzer aus dem Englischen und Französischen.
Größte Beachtung fanden seine biographischen Werke:
Churchill – Sein Weg und seine Welt
Der Zauberer – Das Leben des Schriftstellers Thomas Mann (2 Bände, unvollendet)
In dem 1971 erschienenen Essay-Band Das Gewissen und die Macht schilderte er für das deutsche Publikum Aspekte und Gestalten der britischen Geschichte wie das Elisabethanische Zeitalter oder Oliver Cromwell. 1955 arbeitete er auch an dem Drehbuch zu dem Spielfilm Marianne mit. Vor seinem Tod konnte er noch die ersten Bände sowohl einer Werkausgabe als auch der Tagebücher Thomas Manns herausgeben.
Von 1936 bis 1970 war de Mendelssohn mit der Schriftstellerin Hilde Spiel verheiratet. Mit ihr hatte er den Sohn Felix de Mendelssohn, der als Psychoanalytiker in Wien und Berlin lebte.
Festung in den Wolken. Erzählung (The hours and the centuries). Amstutz, Zürich 1946. (Exilausgabe)
Sachbücher
The Nuremberg Documents / Some Aspects of German War Policy 1937–45. Allen & Unwin, London
Die Nürnberger Dokumente – Studien zur deutschen Kriegspolitik 1937–45. Vom Verfasser durchgesehene Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Walter Lenz. Krüger Verlag, Hamburg 1946
S. Fischer und sein Verlag. S. Fischer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-10-049401-6. (Nachdr. d. Ausg. Frankfurt am Main 1970.)
Zeitungsstadt Berlin. Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse. Erstausgabe Ullstein, Berlin, 1959. Überarb. u. erw. Ausg. Ullstein, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-550-07496-4. 2017 neu herausgegeben von u. a. Lutz Hachmeister; Leif Kramp; Stephan Weichert bei Ullstein Buchverlage GmbH. ISBN 978-3-550-08157-6.
Der Zauberer. Das Leben des Schriftstellers Thomas Mann. Fischer, Frankfurt am Main.
Marcus Payk: Der Geist der Demokratie. Intellektuelle Orientierungsversuche im Feuilleton der frühen Bundesrepublik: Karl Korn und Peter de Mendelssohn (= Ordnungssysteme. Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit, Bd. 23). Oldenbourg, München 2008.
Mendelssohn, Peter de. In: Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933: Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare, 2011, S. 216f.
Uwe Neumahr: Erich Kästners gebrochenes Versprechen. In: Das Schloss der Schriftsteller. Nürnberg '46 Treffen am Abgrund. München: C. H. Beck, 2023, S. 83–100
↑Klaus-Dieter Lehmann (Hrsg.): Deutsche Intellektuelle im Exil. Ihre Akademie und die „American Guild for German Cultural Freedom“, K. G. Saur Verlag, München u. a. 1993, S. 77–85.
↑Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Mendelssohn, de, Peter, S.304.
↑Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 31, Nr. 5, 9. Januar 1979.
↑Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte, Artikel „Ralph A. Höger-Verlag“ Dort heißt es in Anm. 6: „Durch die Vermittlung von Frau Dr. Spiel erschien 1935 der 700seitige historische Roman Wolkenstein oder Die ganze Welt von CARL JOHANN LEUCHTENBERG. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich ihr erster Mann Peter de Mendelssohn...“