Nach dem Besuch der DeWitt Clinton High School und einem Studium an der Columbia University arbeitete Bessie zwischen 1924 und 1926 als Schauspieler bei verschiedenen Theater- und Musicalproduktionen am Garrick Theatre am Broadway wie zum Beispiel in der KomödieThey Knew What They Wanted von Sidney Howard, die zwischen November 1924 und Oktober 1925 192-mal aufgeführt wurde, der Komödie Processional von John Howard Lawson, die von Januar bis Mai 1925 90 Aufführungen am Garrick Theatre hatte sowie zuletzt in der Musikrevue Garrick Gaieties mit Musik von Richard Rodgers und Texten von Lorenz Hart, die unter Leitung des Dramatikers Herbert Fields zwischen Juni 1925 und November 1926 211-mal aufgeführt wurde.
Schriftsteller und Teilnehmer am Spanischen Bürgerkrieg
1935 erschien mit Dwell in the Wilderness sein erster Roman, für den er ein Guggenheim-Stipendium erhielt. Seine im Scribner’s Magazine erschienene KurzgeschichteA Personal Issue wurde 1936 mit dem O.-Henry-Preis ausgezeichnet. Im Anschluss arbeitete er von 1936 bis 1937 als Theaterredakteur bei der TageszeitungBrooklyn Daily Eagle.
Bessie, Mitglied der Kommunistischen Partei der USA, nahm danach als Angehöriger des Lincoln-Bataillons am Spanischen Bürgerkrieg teil. Seine dortigen Kriegserlebnisse veröffentlichte er in dem autobiografisch geprägten Buch Men in battle: a story of Americans in Spain, das 1939 erschien und somit ein Jahr vor dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Wem die Stunde schlägt, in dem Ernest Hemingway seine Erlebnisse im Spanischen Bürgerkrieg verarbeitet hatte.
Diese als Hollywood Ten bekannt gewordene Gruppe von Drehbuchautoren, Schauspielern, Produzenten und Regisseuren gaben nur ihre Namen und Adressen an und lehnten auch die Befragung zu ihrer Mitgliedschaft in der Screen Writers Guild durch das Komitee ab. Dabei beriefen sich die Zehn auf den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung, da sie in der Befragung durch den Ausschuss zu ihrer politischen Einstellung einen verfassungswidrigen Eingriff in ihre Privatsphäre sahen.[2]
Daraufhin wurden alle Mitglieder der Hollywood Ten der Missachtung des US-Kongresses für schuldig befunden und verurteilt. Er wurde wie die anderen auf eine Schwarze Liste aufgenommen, so dass er fortan nicht mehr in der Filmindustrie unter seinem Namen arbeiten konnte. In der Folgezeit kam es auch zum Bruch von Freundschaften wie die zum Schauspieler Lee J. Cobb, der es ablehnte Bessie 500 US-Dollar zu leihen, um gerichtliche Kosten zu begleichen.
Seine Erlebnisse und Erfahrungen während der McCarthy-Ära beschrieb Bessie, Vater des Animators, Regisseurs und Produzenten Dan Bessie, in dem 1965 veröffentlichten Buch Inquisition in Eden. Zahlreiche seiner Werke erschienen in der vom Verlag Volk und Welt herausgegebenen Reihe Seven Seas Publishers.
Veröffentlichungen
Songs of Bilitis, 1926 (Übersetzung von Pierre Louÿs Les Chansons de Bilitis, 1894)
Alias Bluebead, 1930 (Übersetzung von Émile Gaborys Barbebleue, 1926)
Mademoiselle de Maupin, 1930 (Übersetzung von Théophile Gautiers gleichnamigen Briefroman, 1835)
Torture Garden, 1931 (Übersetzung von Octave Mirbeaus Le Jardin des supplices, 1899)
Batouala, 1932 (Übersetzung von René Marans Batouala. Un véritable roman nègre, 1921)
In Sight of Eden, 1934 (Übersetzung von Roger Vercels Au large de l’Eden, 1932)
Dwell in the Wilderness, Roman, 1935
A Personal Issue, Kurzgeschichte, 1936
Men in battle: a story of Americans in Spain, 1939
This is your enemy: a documentary record of Nazi atrocities against citizens and soldiers of our Soviet ally, 1942
The Soviet people at war, 1942
The Heart of Spain: anthology of fiction, non-fiction, and poetry, 1952
The Un-Americans, Roman, 1957
Bread and a stone. A Novel, 1961
Inquisition in Eden, Autobiografie, 1965
The Symbol, 1967
Spain Again, 1975
One for my baby: a novel, 1980
Selections. Alvah Bessie's Short fictions 1982
Alvah Bessie's Spanish Civil War notebooks, 2002 (posthum)
in deutscher Sprache
Die Gezeichneten : Roman, Berlin 1959 (Übersetzung von The Un-Americans von Eduard Klein und Klaus Marschke), Neuauflagen 1962 und 1967
Das Symbol : Roman, München 1970 (Übersetzung von The Symbol von Dieter Heuler)