Der Stadtbezirk Alt-Viersen im Viersener Stadtgebiet
Alt-Viersen ist ein Stadtbezirk der KreisstadtViersen[1] im Westen des deutschen BundeslandesNordrhein-Westfalen. Das Gebiet von Alt-Viersen entspricht der kleineren, aber kreisfreien Stadt Viersen, wie sie von der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1856 bis zum 31. Dezember 1969 bestand. Zum 1. Januar 1970 wurde die Stadt Viersen durch Eingemeindung der Nachbarstädte Dülken und Süchteln sowie der Gemeinde Boisheim erheblich vergrößert, und die bisherige Stadt Viersen war nur noch ein Stadtbezirk des neuen erweiterten Stadtgebiets. Zur besseren Unterscheidung zwischen dem Stadtbezirk Viersen und der neuen, größeren Stadt Viersen hat sich dann seit den 1970er Jahren in der lokalen Umgangssprache für den Stadtbezirk die Bezeichnung Alt-Viersen entwickelt und allgemein durchgesetzt, so dass der Begriff inzwischen selbst von der Stadtverwaltung verwendet wird.[2]
Mit rund 37.000 Einwohnern ist Alt-Viersen der größte Stadtbezirk der Stadt Viersen.[3]
Alt-Viersen grenzt im Norden an den Viersener Stadtbezirk Süchteln, im Westen an den Viersener Stadtbezirk Dülken, im Süden an den Mönchengladbacher Stadtbezirk Nord, im Südosten an den Mönchengladbacher Stadtbezirk Ost, sowie im Osten an die beiden Willicher Stadtteile Neersen und Anrath.
Mit der Bockerter Heide und dem Rintger Bruch befinden sich zwei ausgewiesene Naturschutzgebiete ausschließlich im Gebiet des Stadtbezirks Alt-Viersen. Im Bereich Rahser Bruch/Dorfer Bruch in der Nähe der Niers erstreckt sich außerdem noch ein Teil des Naturschutzgebiets Salbruch bis nach Alt-Viersen.
Verkehr
Straßenverkehr
Bundesautobahnen
Das Gebiet von Alt-Viersen wird von 2 Bundesautobahnen tangiert, nämlich der A und der A , nicht weit entfernt verläuft mit der A noch eine weitere Autobahn.
Die Autobahn (Düsseldorf – Roermond) verläuft zwar abschnittweise über (Alt-)Viersener Gebiet, sie lässt sich aber von Alt-Viersen aus nur über die beiden Anschlussstellen „Mönchengladbach-Nord“ ( Nr. 8) oder „Mönchengladbach-Hardt“ ( Nr. 6) erreichen, die beide bereits auf Mönchengladbacher Stadtgebiet liegen.
Zur Autobahn (Venlo – Hockenheim) gibt es am westlichen Rand von Alt-Viersen die beiden Anschlussstellen „Viersen“ ( Nr. 7) und „Mackenstein“ ( Nr. 8).
Im Nachbarort Neersen gibt es an der A (Mönchengladbach – Velbert) eine weitere Anschlussstelle („Neersen“, Nr. 22), die von Alt-Viersen aus günstig zu erreichen ist.
L 29 : Von Nettetal über Boisheim, Dülken und die Autobahnanschlussstelle „Viersen“ ( Nr. 7 an der A ) nach Alt-Viersen, hier über Dülkener Straße, Freiheitsstraße, Alte Bruchstraße und Krefelder Straße verlaufend und weiter Richtung Anschlussstelle „Neersen“ ( Nr. 22 an der A ). Dies ist die ehemalige Bundesstraße .[5]
L 39 : Von Mönchengladbach-Hardt über die gleichnamige Autobahnanschlussstelle ( Nr. 6 an der A ) und Rasseln, in Alt-Viersen durch die Ortsteile Bockert und Hoser über die Hardter Straße verlaufend bis auf den Willy-Brandt-Ring, weiter über Freiheitsstraße (L 39) und Süchtelner Straße im Ortsteil Rahser bis nach Süchteln und Grefrath.
L 71 : Von Mönchengladbach durch die Altviersener Ortsteile Ummer und Beberich als Gladbacher Straße verlaufend bis ins Rintgen und weiter über Große Bruchstraße und Krefelder Straße bis an die Gabelung mit der Alten Bruchstraße (L 29) am dortigen Wegekreuz. Dies ist die ehemalige Bundesstraße .
L 116 : Von Mönchengladbach vierspurig über die Autobahnanschlussstelle „Mönchengladbach-Nord“ ( Nr. 8 an der A ) durch die Altviersener Ortsteile Heimer/Helenabrunn, Ummer und Hamm als Kölnische Straße verlaufend, im östlichen Rintgen weiter als Freiheitsstraße, nördlich der Kreuzung Freiheitsstraße/Alte Bruchstraße/Lindenstraße Fortsetzung als L 29 Richtung Nettetal (siehe oben!).
Durch Alt-Viersen verlaufen heute die beiden Eisenbahnstrecken Mönchengladbach – Duisburg bzw. Mönchengladbach – Venlo. Etwa von der Überführung über die Gerberstraße bis an die Mönchengladbacher Stadtgrenze südlich von Alt-Viersen verlaufen beide Strecken auf gemeinsamem Bahndamm, an dem sich im Bereich von Alt-Viersen die beiden Bahnhöfe „Viersen“ und „Viersen-Helenabrunn“ befinden. Während der Personenverkehr am Bahnhof Helenabrunn, der sich am westlichen Rand des Ortsteils Heimer befindet, bereits 1965 eingestellt wurde,[6] ist der Bahnhof „Viersen“ nach wie vor als Haltepunkt im Personenverkehr in Betrieb. Hier bestehen Zustiegsmöglichkeiten zu den beiden Regionalexpress-Linien RE 11 und RE 13 sowie zur Regionalbahnlinie RB 33.
Der Bahnhof Viersen war außerdem Endpunkt der Bahnstrecke Neuss–Viersen, die zwischen Kaarst und Viersen jedoch stillgelegt und demontiert wurde. Inzwischen gibt es seitens der zuständigen Verwaltungen Überlegungen, den Streckenabschnitt zwischen Kaarst und Viersen wiederherzustellen, und die zurzeit (2012) am Kaarster See endende S-Bahn-Linie S 28 („Regiobahn“) zumindest bis Viersen, wahrscheinlich aber darüber hinaus bis zum niederländischenGrenzbahnhof Venlo zu verlängern.[7][8]
Neben den Bahnhöfen Viersen und Viersen-Helenabrunn gab es in Alt-Viersen früher noch einen dritten Bahnhof im Personenverkehr, nämlich die Endstation Viersen CEG der Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft (CEG) im Rahserfeld. Der Personenverkehr wurde hier jedoch bereits 1949 eingestellt. Die CEG-Strecke wurde im Volksmund auch Schluff genannt und führte über Süchteln und St. Tönis nach Krefeld und weiter über Hüls nach Moers. Zwischen St. Tönis und Hülser Berg ist ein Restabschnitt dieser Strecke noch als Museumsbahn in Betrieb, im Viersener Stadtgebiet wurde der größte Teil dieser Strecke zum Radweg umgebaut.
Frühere Straßenbahn
Zwischen 1906 und 1965 gab es in Alt-Viersen einen Straßenbahnbetrieb. Zunächst verkehrte ab 1906 eine Straßenbahnlinie von Mönchengladbach über Alt-Viersen nach Dülken, ab 1907 kamen zwei weitere Strecken dazu, nämlich nach Süchteln und von der Altviersener Hauptstraße entlang der Bahnhofstraße zum Bahnhof Viersen. Ab 1907 wurde dieses kleine Netz jahrzehntelang von mindestens zwei Linien befahren, wovon die eine aus Mönchengladbach über Alt-Viersen nach Süchteln führte und die andere von Dülken über die Altviersener Innenstadt zum Viersener Bahnhof. Zeitweise verkehrte in späteren Jahren noch eine dritte Linie als Schnelllinie zwischen dem heutigen Sparkassenvorplatz und Mönchengladbach. Die Streckenführung in der Altviersener Innenstadt verlief im Wesentlichen einspurig durch die Hauptstraße, auch durch die heutige Fußgängerzone, und zwar in beiden Richtungen.[9]
Im Jahr 1955 wurden dann die Streckenabschnitte zwischen Remigiusplatz und Süchteln, Remigiusplatz und Dülken sowie zwischen dem Sparkassenvorplatz und dem Viersener Bahnhof eingestellt, es verblieb aber zunächst eine Linie, die vom Remigiusplatz durch die Hauptstraße und weiter entlang der Gladbacher Straße über Beberich, Ummer und die Haltestelle Helenabrunn, Wegweiser nach Mönchengladbach führte. 1959 wurde dann auch der Betrieb zwischen Remigiusplatz und dem Wegweiser bei Helenabrunn eingestellt. Die Mönchengladbacher Straßenbahn verkehrte danach noch bis 1965 eine Haltestelle weit auf Altviersener Stadtgebiet bis Helenabrunn, Wegweiser. Dann wurde auch dieser letzte kleine Viersener Straßenbahnabschnitt stillgelegt, während es in Mönchengladbach noch bis 1969 einen Straßenbahnbetrieb gab.[9]
Zentrale Haltestelle ist der Busbahnhof in der Altviersener Innenstadt am Rathausmarkt, der von allen Linien (außer der Buslinie 007) angefahren wird. Im Einzelnen verkehren in Alt-Viersen die folgenden Linien:[10]
Öffentlicher Nahverkehr in Alt-Viersen (Streckenabschnitte außerhalb von Alt-Viersen in Kursivschrift)