Aloe ramosissima wächst stammbildend und verzweigt von der Basis und darüber reich. Die Verzweigungen sind dichotom. Der aufrechte oder aufsteigende Stamm ist bis zu 3 Meter lang und 8 Zentimeter breit. Kleine Triebe weisen Durchmesser von bis zu 2 Zentimeter auf. Sie sind mit einem wachsigen, grauen Pulver bedeckt. Die zehn bis 14 lanzettlich-linealischen Laubblätter bilden dichte Rosetten. Die glauk-grüne Blattspreite ist 15 bis 20 Zentimeter lang und 2,2 Zentimeter breit. Der sehr schmale, hellgelbe Blattrand ist etwas knorpelig. Die hellbräunlichen Zähne am Blattrand sind etwa 1 Millimeter lang und stehen 1 bis 4 Millimeter voneinander entfernt.
Blütenstände und Blüten
Der Blütenstand besteht aus ein bis zwei Zweigen und erreicht eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter. Die ziemlich dichten, zylindrischen Trauben sind 12 bis 15 Zentimeter lang. Die deltoid spitz zulaufenden, weißen Brakteen weisen eine Länge von 4 bis 5 Millimeter auf und sind 3 Millimeter breit. Die etwas bauchigen, grünlich gelben bis kanariengelben Blüten stehen an 8 Millimeter langen Blütenstielen. Sie sind 35 Millimeter lang und an ihrer Basis gerundet. Oberhalb des Fruchtknotens sind die Blüten bis etwa zur Mitte hin leicht erweitert und dann zu ihrer Mündung hin verengt. Ihre Perigonblätter sind auf einer Länge von 25 Millimetern nicht miteinander verwachsen. Die Staubblätter und der Griffel ragen 12 Millimeter aus der Blüte heraus. Sie sind gelblich bis rötlich orange.
Aloe ramosissima ist in der südafrikanischen Provinz Nordkap im Richtersveld auf heißen, trocknen Berghängen verbreitet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich knapp bis nach Namibia.
Die Erstbeschreibung durch Neville Stuart Pillans wurde 1937 veröffentlicht.[2] Nomenklatorische Synonyme sind Aloe dichotoma var. ramosissima(Pillans) Glen & D.S.Hardy (2000), Aloe dichotoma subsp. ramosissima(Pillans) Zonn. (2002) und Aloidendron ramosissimum(Pillans) Klopper & Gideon F.Sm. (2013)[3].
Leonard Eric Newton: Aloe ramosissima. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S.173–174.
Einzelnachweise
↑Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 199.
↑Journal of South African Botany. Band 5, Nummer 3, Kirstenbosch 1937, S. 66–67, Tafel 7.
↑Olwen Megan Grace, Ronell R. Klopper, Gideon F. Smith, Neil R. Crouch, Estrela Figueiredo, Nina Ronsted, Abraham E. van Wyk: A revised generic classification for Aloe (Xanthorrhoeaceae subfam. Asphodeloideae). In: Phytotaxa. Band 76, Nummer 1, 2013, S. 7–14 (doi:10.11646/phytotaxa.76.1.1).