Aloe marlothii wächst stammbildend und einfach. Der aufrechte Stamm erreicht eine Länge von bis zu 4 Meter (selten bis zu 6 Meter) und ist mit toten Blättern bedeckt. Die 40 bis 50 lanzettlich verschmälerten Laubblätter bilden dichte Rosetten. Die trüb graugrüne bis glaukeBlattspreite ist 100 bis 150 Zentimeter lang und 20 bis 25 Zentimeter breit. Auf ihr befinden sich wenige bis viele zerstreute, rötlich braune, 3 bis 4 Millimeter lange Stacheln. Auf der Blattunterseite sind sie zahlreicher. Die stechenden, rötlich braunen Zähne am Blattrand sind 3 bis 4 Millimeter lang und stehen 10 bis 15 Millimeter voneinander entfernt.
Blütenstände und Blüten
Der Blütenstand besteht aus vielen Zweigen und erreicht eine Länge von etwa 80 Zentimeter. Die unteren Zweige sind nochmals verzweigt. Die dichten, horizontalen bis etwas schiefen Trauben bestehen aus einseitswendigen Blüten und sind 30 bis 50 Zentimeter lang und 5 bis 6 Zentimeter breit. Insgesamt sind 20 bis 30 Trauben vorhanden. Die eiförmigen bis lanzettlich-spitzen, bräunlichen Brakteen weisen eine Länge von etwa 8 bis 9 Millimeter auf und sind 5 Millimeter breit. Die orangefarbenen bis gelblich orangefarbenen, keulenförmigen bis bauchigen Blüten stehen an 5 Millimeter langen Blütenstielen. Die Blüten sind 30 bis 35 Millimeter lang und an ihrer Basis gerundet. Auf Höhe des Fruchtknotens weisen die Blüten einen Durchmesser von etwa 7 Millimeter auf. Darüber sind sie erweitert und schließlich zur Mündung verengt. Ihre äußeren Perigonblätter sind auf einer Länge von 20 bis 23 Millimetern nicht miteinander verwachsen. Die Staubblätter und der Griffel ragen etwa 15 Millimeter aus der Blüte heraus.
Die Erstbeschreibung durch Alwin Berger wurde 1905 veröffentlicht.[2] Folgende Taxa wurden als Synonym in die Art einbezogen: Aloe ferox var. xanthostachysA.Berger (1908, inkorrekter Name ICBN-Artikel 11.4), Aloe feroxA.Berger (1908, nom. illeg. ICBN-Artikel 53.1) und Aloe marlothiiJ.M.Wood (1912, nom. illeg. ICBN-Artikel 53.1).
Aloe marlothiisupsp.marlothii
Die Unterart ist in Botswana, in Mosambik, in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Gauteng, Mpumalanga, Limpopo und Nordwest sowie Eswatini auf felsigen Hügeln in Höhen von 1000 bis 1800 Metern verbreitet. Folgende Taxa wurden als Synonym in die Unterart einbezogen: Aloe supraleavis var. hanburyiBaker (1896), Aloe spectabilisReynolds (1927) und Aloe marlothii var. bicolorReynolds (1936)[3].
Aloe marlothiisubsp.orientalis
Die Unterschiede zu Aloe marlothii subsp. marlothii sind: Die Varietät sprosst häufig und bildet Klumpen. Ihre aufrechten oder niederliegenden bis schiefen Stämme sind bis zu 1,75 Meter lang. Auf der Blattoberfläche befinden sich wenige oder keine Stachelchen. Die Blütentrauben am Blütenstand sind schief.
Die Erstbeschreibung der Unterart durch Hugh Francis Glen und David Spencer Hardy wurde 1987 veröffentlicht.[5]Aloe marlothii subsp. orientalis ist im äußersten Süden von Mosambik, in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal sowie in Eswatini auf sandigem Boden in Höhen von 15 bis 500 Metern verbreitet.
Leonard Eric Newton: Aloe marlothii. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S.156.
Einzelnachweise
↑Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 148.
↑Alwin Berger: Über die systematische Gliederung der Gattung Aloe. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Band 38, Nummer 1, 1905, S. 87 (online).
↑Gilbert Westacott Reynolds: Journal of South African Botany. Band 2, Nummer 1, Kirstenbosch 1936, S. 34.
↑Ronell Renett Klopper, Gideon Francois Smith: Asphodelaceae: Alooideae: Reinstatement of Aloe spectabilis. In: Bothalia. Band 40, Nummer 1, 2010, S. 91–93 (PDF)
↑Flowering Plants of Africa. Band 49, Nummer 3–4, 1987, Tafel 1943.