Aloe camperi wächst stammbildend, sprosst aus der Basis und bildet gelegentlich Gruppen von 1 bis 2 Meter Durchmesser. Die aufrechten, spreizenden oder niederliegenden Stämme sind bis zu 100 Zentimeter lang und 6 bis 10 Zentimeter breit. Die 12 bis 16 dreieckigen, zurückgebogenen Laubblätter bilden Rosetten und sind in den obersten 10 bis 20 Zentimeter der Stämme ausdauernd. Die dunkelgrüne Blattspreite ist 50 bis 60 Zentimeter lang und 8 bis 12 Zentimeter breit. Manchmal sind auf der Blattoberfläche wenige trübweiße, linsenförmige Flecken vorhanden. Die stechenden, bräunlichen Zähne am rötlichen Blattrand sind 3 bis 5 Millimeter lang und stehen 10 bis 20 Millimeter voneinander entfernt.
Blütenstände und Blüten
Der Blütenstand besteht aus sechs bis acht Zweigen und erreicht eine Länge von 70 bis 100 Zentimeter. Die unteren Zweige sind manchmal zusätzlich verzweigt. Die dichten, zylindrischen Trauben sind 6 bis 9 Zentimeter lang und 6 bis 7 Zentimeter breit. Die deltoiden Brakteen weisen eine Länge von 2 Millimeter auf und sind ebenso breit. Die zylindrisch-keulenförmigen, orangefarbenen bis gelben Blüten stehen an 12 bis 18 Millimeter langen Blütenstielen. Sie erreichen eine Länge von 20 bis 22 Millimeter. Die Blüten sind 25 bis 30 Millimeter lang und an ihrer Basis kurz verschmälert. Auf Höhe des Fruchtknotens weisen die Blüten einen Durchmesser von 5 Millimeter auf. Darüber sind sie bis auf 11 Millimeter erweitert. Ihre äußeren Perigonblätter sind auf einer Länge von etwa 7 Millimetern nicht miteinander verwachsen. Die Staubblätter und der Griffel ragen 2 bis 4 Millimeter aus der Blüte heraus.
Synonyme sind Aloe abyssinicaSalm-Dyck (1817, nom. illeg. ICBN-Artikel 53.1), Aloe spicataBaker (1896, nom. illeg. ICBN-Artikel 53.1), Aloe albopictahort. ex A. Berger (1908), Aloe eruA.Berger (1908), Aloe eru f. erectahort. ex A.Berger (1908), Aloe eru f. glaucahort. ex A.Berger (1908), Aloe eru f. maculatahort. ex A.Berger (1908), Aloe eru f. parvipunctatahort. ex A.Berger (1908) und Aloe eru var. cornutaA.Berger (1908).
Leonard Eric Newton: Aloe camperi. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S.121.
Einzelnachweise
↑Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 39.
↑Georg Schweinfurth: Sammlung arabisch-äthiopischer Pflanzen. Ergebnisse von Reisen in den Jahren 1881, 88, 91, 92 und 94. In: Bulletin de l'Herbier Boissier. Band 2, Appendix 2, 1894, S. 67–69 (online).