Einhorn war Sohn einer jüdischen Hamburger Kaufmannsfamilie. Nach dem frühen Tod seiner Eltern wuchs er bei Verwandten in Leipzig auf und besuchte in Berlin eine Realschule. Nach dem Studium der Chemie in Leipzig leistete er seinen Militärdienst in Mannheim ab.
Im Jahr 1891 erhielt er eine Anstellung an der LMU München und heiratete kurz danach in München. Einhorn hatte 1904[2] das 1905 erstmals zur Durchführung einer Spinalanästhesie von Heinrich Braun verwendete örtliche Betäubungsmittel Procain (Novocain) synthetisiert.[3] Er starb nach schwerem Leiden im Alter von 61 Jahren.
Wirken
Sein Forschungsgebiet konzentrierte sich auf die Synthese nebenwirkungsfreier und Kokain-ähnlicher Lokalanästhetika.[4] Als hilfreiche Synthesemethoden wurden bekannt
Bei Einhorn wurden unter anderem Arthur Eichengrün (1890 in Aachen) und Richard Willstätter (1894 in München) promoviert. Willstätter gelang die erste Identifizierung von stickstofffreien Spaltprodukten[8] des Cocains, dessen wahre Struktur erst 20 Jahre später von Willstätter aufgeklärt werden konnte.
↑H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 20 und 26.
↑Michael Heck, Michael Fresenius: Repetitorium Anaesthesiologie. Vorbereitung auf die anästhesiologische Facharztprüfung und das Europäische Diplom für Anästhesiologie. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg/New York u. a. 2001, ISBN 3-540-67331-8, S. 803.
↑Alfred Einhorn, Friedrich Hollandt, Mitgetheilt Von Alfred Einhorn: Ueber die Acylirung der Alkohole und Phenole in Pyridinlösung. In: Justus Liebig's Annalen der Chemie. 301, 1898, S. 95–115, doi:10.1002/jlac.18983010111.
↑A. Einhorn: Über die N-Methylolverbindungen der Säureamide [Erste Abhandlung.] In: Justus Liebigs Ann. Chem. Band343, 1905, S.207–305 (1905), doi:10.1002/jlac.19053430207.
↑Hans Loewe: Vom Cocain zum Novocain. In: Arzneimittelforschung 1956;6:43–50.
↑Wilhelm Prandtl: Das Chemische Laboratorium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. In: Chymia 1949; 2:81-97.