Arnz, Sohn von Maria Catharina Carolina und Heinrich Arnz (1785–1854), eines bekannten Düsseldorfer Verlagsbuchhändlers und Druckereibesitzers (Lithographische Anstalt Arnz & Comp.), studierte 1854 bis 1860 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Andreas und Oswald Achenbach. Mit Letzterem, der 1851 durch Heirat von Julie Arnz (1827–1896) sein Schwager geworden war, reiste er mehrmals nach Italien. Vom 2. Juli bis 19. Oktober 1857 hielt er sich in Rom auf.[1] Ein anderer Schwager, Gatte der Schwester Marie Anna Fernandine (* 1829), war der Düsseldorfer Italienmaler Albert Flamm.[2] Ein dritter Schwager, der Arnz’ älteste Schwester Marie (* 1825) geheiratet hatte, war der HistorienmalerJoseph Fay.[3] Brüder von Arnz waren August (* 1813), der bis zu seinem Tod im Jahre 1846 Geschäftsführer der Leidener Filiale von Arnz & Comp. war, Carl (* 1821), ebenfalls Geschäftsführer bei Arnz & Comp., sowie Otto (* 1823), der wie Albert ein Landschaftsmaler wurde, aber intensive Kontakte zum realistisch orientierten Künstlerkreis der Akademie unterhielt,[4] schließlich Friedrich (* 1826), der 1851 die Schwester Antonetta Josepha des Düsseldorfer Porträt- und Genremalers Philipp Schmitz (1824–1887) heiratete. Neffen von Arnz waren der Tiermaler Ludwig Fay, der FahrsportlerBenno von Achenbach und der Schiffbauingenieur Oswald Flamm. Albert Arnz war Mitglied im Künstlerverein Malkasten,[5] an dessen Aufführungen „lebender Bilder“ er sich 1875 beteiligte.[6] Das Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1865 verzeichnete seinen Wohnsitz in der Goltsteinstraße 13,[7] in unmittelbarer Nachbarschaft zu Oswald Achenbach, welcher in Haus Nr. 9 wohnte. Für das Jahr 1889 war seine Adresse in der Schadowstraße 52 verzeichnet.[8][9]
Werke (Auswahl)
Arnz malte stimmungsvolle Landschaften in Deutschland, Italien und der Schweiz. Seine Bilder zeigen Kunstauffassungen der Düsseldorfer Schule, viele eine Verwandtschaft zur Malerei seines Lehrers Oswald Achenbach,[10] insbesondere durch eine effektvolle, die Atmosphäre steigernde Behandlung von Licht und Farbe.
Blick auf die Burg Regenstein im Harz
Schweizer Landschaft
Waldlandschaft mit Schafherde
Ruinen des alten Rom, 1869
Das Kolosseum
Strand bei Neapel, 1871
Heimkehrende Langhornrinder in der Campagna Romana (Abendstimmung), 1879
Der Venustempel von Baiae am Golf von Neapel, 1897
Engelsbrücke in Rom mit Engelsburg und Petersdom, 1902
Arnz, Albert. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 40 (Textarchiv – Internet Archive).
Arnz, Albert. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Band6: Zweiter Nachtrag mit Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1922, S.8 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Deutscher Taschenbuch Verlag, Stuttgart 1927, Band 2, S. 69.
↑David Bernard Dearinger (Hrsg.): Paintings and Sculptures in the Collection of the National Academy of Design. Hudson Hills Press, Manchester/Vermont 2004, ISBN 1-55595-029-9, S. 195 (books.google.de).
↑Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf (Hrsg.): Veröffentlichungen. Band 5, Düsseldorf 1964, S. 50.
↑Sabine Herder: Arnz & Comp. Eine lithographische Anstalt zwischen Theater und Künstlerschaft. In: Bettina Bäumgärtel: Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 284.
↑Volker Frech: Lebende Bilder und Musik am Beispiel der Düsseldorfer Kultur. Magisterarbeit, diplom.de, 2001, ISBN 978-3-8324-3062-7, S. 63 (books.google.de).
↑Albert Arnz Düsseldorf, Webseite im Portal adressbuecher.genealogy.net, abgerufen am 15. Februar 2015
↑1900 wurde unter dieser Adresse das Ibach-Haus errichtet.
↑Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert. Verlag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 212 (Textarchiv – Internet Archive).