Unmittelbar südlich des Dorfes fließt die Fränkische Rezat, durch den Ort fließt ein namenloser linker Zufluss der Rezat. Alberndorf bildet mit dem südlich gelegenen Steinbach eine geschlossene Siedlung. Beide Orte haben fortlaufende Hausnummern. Unmittelbar nördlich von Alberndorf verläuft die Staatsstraße 2223, die nach Eyb (3 km westlich) bzw. nach Sachsen (1,6 km östlich) führt. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Hirschbronn (1 km nördlich) und nach Steinbach (0,3 km südlich).[6]
Ortsname
Der Ort wurde 1268 als „Adalberndorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Adalbero. Eine Person dieses Namens ist als Gründer des Ortes anzusehen.[7]
Geschichte
Alberndorf war ursprünglich eine Einzelhofsiedlung, die in der Ausbauphase der Fränkischen Landnahme entstand. Ursprünglicher Lehnsherr war das Hochstift Würzburg. Wohl im 12. Jahrhundert kam es zu einer Ausgründung am südlichen Rezatufer, die 1210 erstmals als Steinbach bezeichnet wurde. Spätestens ab dem 14. Jahrhundert war die Burggrafschaft Nürnberg Lehnsherr. Im burggräflichen Urbar des Amtes Ansbach (1361/64) wurden für „Albrehttorf“ (und Steinbach) 14 Untertansfamilien verzeichnet.[8] Neben den Burggrafen hatte auch das Kloster Heilsbronn grundherrliche Ansprüche über zwei Güter im Ort. 1268 überließ Abt Rudolf an Burkhard von Eschenbach auf Lebenszeit gegen einen festgesetzten Zins.[9] Im Salbuch der Deutschordenskommende Nürnberg aus dem Jahr 1343 wurden diese zwei Güter als zwei Lehen des Stadtvogteiamtes Eschenbach aufgelistet.[10] 1313 übergab Gottfried von Heideck seinen Hof in Alberndorf dem Gumbertusstift.[11]
Auch während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Alberndorf schwer getroffen. 1637 waren vier von den zehn Untertansfamilien tot, die noch lebenden geflohen und der Ort selbst verbrannt und öde.[13] 1669 begann die Neubesiedelung des Ortes.[14]
Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Alberndorf mit Steinbach eine Realgemeinde. In Alberndorf gab es neun Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde unverändert vom Hofkastenamt Ansbach ausgeübt. Die grundherrlichen Ansprüche verteilten sich wie folgt: Hofkastenamt Ansbach (1 Hof, 3 Halbhöfe, 1 Söldengut, 1 Leerhaus, 1 Schmiede), Stiftsamt Ansbach (1 Tafernwirtschaft mit Schmiedrecht), Ansbacher Rat, Johannispflege (1 Söldengut).[16] In Alberndorf und Steinbach gab es insgesamt 23 Untertansfamilien, von denen 21 ansbachisch waren.[17][18] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[19]
Im Jahre 1806 kam Alberndorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Alberndorf dem 1808 gebildeten SteuerdistriktEyb und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eyb zugeordnet.[20] 1818 stellte Alberndorf einen Antrag auf Bildung einer Ruralgemeinde mit Büchenmühle, Hirschbronn und Steinbach. Dieser wurde jedoch abgelehnt. 1824 wurde erneut ein Antrag gestellt, diesmal auch mit Neukirchen. Es kam auch hier vorerst zur Ablehnung. Am 30. September 1827 schließlich wurde die Bildung der Ruralgemeinde Alberndorf genehmigt, zu der die Orte Büchenmühle, Hirschbronn, Neukirchen und Steinbach gehörten.[21] Die Gemeinde war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Ansbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ansbach (1919 in Finanzamt Ansbach umbenannt). Ab 1862 gehörte Alberndorf zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1870 beim Landgericht Ansbach, von 1870 bis 1879 war das Stadt- und Landgericht Ansbach zuständig, seit 1880 ist es das Amtsgericht Ansbach.[19] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,213 km².[22] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Alberndorf im Zuge der Gebietsreform nach Sachsen eingemeindet.[23]
Baudenkmäler
Haus Nr. 4: Türsturz, 1735
Haus Nr. 6: Portal, Sandstein, bezeichnet 1765, darüber Wappen
Rezatbrücke zwischen Alberndorf und Steinbach. Quadersteinbau mit gemauertem Bogen. Jahreszahl unleserlich (wohl 17./18. Jahrhundert)
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.107.
Georg Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte. C. Brügel & Sohn, Ansbach 1940, DNB575937491, OCLC72078529, S.27, 317f., 371–376 (Volltext [Wikisource]).
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 36f.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 229.
↑G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 27.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Salbuch 134 (= Gerhard Pfeifer (Bearb.): Die ältesten Urbare der Deutschordenskommende Nürnberg, Neustadt/Aisch 1981, S. 55–78). Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 531.
↑H. Dallhammer: Sachsen b. Ansbach: eine Chronik, S. 78.
↑Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC634417218.
↑G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 119.
↑G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 372.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 71. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 678.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 828.
↑Johann Bernhard Fischer: Alberndorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.15 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 40.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 976.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 946.