Durch das Kirchdorf fließt der Eichenbach, ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat, und der Katterbach, der dort links in den Eichenbach mündet. Der Ort gliedert sich in den südlich der B 14 gelegenen Altort mit dem Fischhaus, eine im Nordosten entstandene Siedlung und die Shipton-Kaserne der US Army im Norden. Westlich schließen sich der Soldatenweiher und ein Schießplatz auf dem Flurgebiet Urlas an. Unmittelbar östlich der Siedlung liegt der Zogel (473 m ü. NHN), im Süden der Hausberg, nördlich der Kaserne das Langholz.
Der Ort wurde 1249 in einer Stiftsurkunde des St.-Gumbertus-Stifts unter dem Namen „Eichenbach“ erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort die Baumgattung Eiche ist. Mit der Entstehung einer weiteren Siedlung am Eichenbach erhielt der Ort seinen heutigen Namen Obereichenbach (1317 erstmals als „Superior Eichenbach“ bezeugt).[6] Ursprünglich unterstand der Ort dem Ortsadel der Aycher.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Obereichenbach 8 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Ansbach als Grundherrn (Hofkastenamt Ansbach: 2 Höfe, 4 Halbhöfe, 1 Fischhaus; Stiftsamt Ansbach: 1 Gut mit Wirtschaft). Neben den Anwesen gab es kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[10][11][12] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[13]
Im Jahre 1937 entstand für die Mitarbeiter des Flugplatzes Katterbach eine Siedlung, die nach dem Krieg durch Ansiedelung von Heimatvertriebenen erweitert wurde[15] und mittlerweile wesentlich größer ist als der eigentliche Kernort. Bei Obereichenbach wurde auch die Shipton-Kaserne der US Army eingerichtet.
Am 1. Juli 1972 wurde Obereichenbach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[13]
In Obereichenbach gab es eine Grundschule.
Ehemaliges Baudenkmal
Haus Nr. 1 (ehemals markgräfliches Fischhaus), zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit Sonnenuhr von 1784[16]
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannis (Ansbach) gepfarrt.[10] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.[26] 1964 wurde die römisch-katholische St.-Paulus-Kirche, die zur Pfarrei St. Ludwig gehörte, geweiht. Sie wurde inzwischen profaniert. Seit 1965 gibt es die evangelisch-lutherische Dreieinigkeitskirche. Sie gehört zur Pfarrei St. Johannis.[8]
Literatur
Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC634417218.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
↑ abA. Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach, [Seitenangaben fehlen]
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2702. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 690.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 895.
↑Johann Bernhard Fischer: Obereichenbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.23 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 160.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 994.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
↑Hans Sommer mit e. Arbeitskreis d. Dekanates (Hrsg.): Es geschah im Namen des Glaubens: evangelisch im Dekanat Ansbach (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1991, ISBN 3-87214-248-8, S.146.
↑G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 131. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
↑Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.